Menden. . Allein von Weiberfastnacht bis Dienstag haben sie rund 17 Auftritte: Ina und Frank Börsken sind das amtierende Prinzenpaar der Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau. Wir haben die Regenten einen Tag lang begleitet: Einblicke ins jecke Tagebuch.

6.15 Uhr: Wie an fast jedem Werktag klingelt auch am Donnerstagmorgen pünktlich der Wecker: Die Töchter der Börskens müssen in die Schule. Auch wenn dieser Donnerstag ein besonderer für die Eltern ist: Weiberfastnacht als Prinzenpaar, die ganz heiße Phase des Karnevals ist eingeläutet.

8 Uhr: Frank Börsken steht in der Küche und bereitet Eierstich zu. Im Laufe des Vormittags wird er die Suppe, Rinderbrühe mit Markklößchen, fertig gekocht haben. „Einen Riesenpott voll“, sagt der Prinz. Die Rinderbrühe soll dem Prinzenpaar die nötige Kraft für die kommenden Tage geben.

9.30 Uhr: Die beiden Familienhunde müssen zum Gassigehen vor die Tür – auch zur Karnevalszeit.

11 Uhr: Prinzessin Ina fährt – nicht im Ornat – noch einmal in die Stadt: Tochter Sophie braucht Haarklammern – die letzten sind bei den vergangenen Auftritten des Solomariechens verschütt gegangen.

Mittag: Die Töchter sind aus der Schule zurück, es gibt Mittagessen. Dann schlüpfen Prinz und Prinzessin ins Ornat. Zwei Prinzessinnenkleider hat Ina Börsken, eins in Violett, eins in Grün. „Zwei braucht man auch“, sagt die Prinzessin. Vor knapp einer Woche nämlich riss der Reißverschluss beim Anziehen des Kleids. Ina Börsken zog schnell den Ersatz an, ein Schneider reparierte kurzfristig. Im Badezimmer trägt die 40-Jährige Make-up auf, packt die kleine Handtasche mit dem Notwendigsten: Handy, Taschentücher, Portemonnaie, Lipgloss, Make-Up und Minzbonbons für den frischen Atem.

Das Prinzenpaar-Mobil, ein weißer Kleinbus.
Das Prinzenpaar-Mobil, ein weißer Kleinbus. © WP

14.15 Uhr: Es klingelt, das Prinzenpaar-Mobil, ein weißer Bus, steht vor der Tür. Am Steuer: Prinzmarschall Manfred Görtz. Er wird die Karnevalisten heute von Termin zu Termin chauffieren. Noch ein kurzer Blick auf den Programmplan für heute. Den kennt Ina Börsken aber bereits auswendig: „Die Kinder tanzen ja schon seit Jahren mit.“

15.10 Uhr: „Fertig machen“, ruft eine Stimme von vorn. Dann marschiert das Prinzenpaar, begleitet von Tänzerinnen und MKG-Mitgliedern in den Saal des Schmallenbach Hauses in Fröndenberg ein. „Helau“, rufen sie. „Helau“, rufen die Besucher. Moderatorin Helga Fellmer, die den Sozialen Dienst der Einrichtung leitet, bittet Frank Börsken nach vorn, bittet ihn, die Kappe abzunehmen und sagt mit Blick auf seine Glatze: „Man nennt dich Schimmi? Ich hatte eher an Kojak gedacht.“

16.30 Uhr: Nächste Station ist das Vincenz-Altenheim. „Menden Helau. Menden Helau. St. Vincenz Helau“, ruft der MKG-Vorsitzende Klaus Dambachmayr. Hier führt Prinz „Schimmi“ durchs Programm: „Es ist mir eine Ehre, hier sein zu dürfen, mit meiner charmanten Prinzessin. Ich muss das sagen – sie ist auch meine Ehefrau“, sagt er grinsend.

Das Prinzenpaar beim Weiberkarneval auf der Platte Heide.
Das Prinzenpaar beim Weiberkarneval auf der Platte Heide. © WP

18 Uhr: Die Stimmung in der Schützenhalle Platte Heide ist prächtig. Die Frauen schunkeln, tanzen, lachen. Mittendrin: Ina und Frank.

18.30 Uhr: Das Prinz-Mobil macht sich auf den Weg zum Frauenkarneval nach Hüingsen, anschließend geht es zum Feiern ins Zelt. Hier verlässt die WP die jecken Regenten: „Noch tun die Beine nicht weh“, sagt Prinz „Schimmi“. Inas Tipp für einen frischen Start in den nächsten Tag: „Eine Flasche Wasser vor dem Schlafengehen trinken.“ Und sonst muss die Rinderbrühe Kraft geben, zur Not auch schon zum Frühstück.

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