Arnsberg. Das Sauerland feiert ausgelassen Karneval. Der Rosensonntagsumzug der KLAKAG in Arnsberg brachte am Sonntag tausende Menschen auf die Straße, die bei traumhaft sonnigen Wetter den vielen hundert Jecken in den Fußgruppen, Musikzügen und auf den Karnevalswagen zujubelten.

An Botschaften mangelte es den Arnsberger Narren nicht - und da wurde bei aller Freude über den schönen Tag auch vielfach der Finger tief in die Wunden der Stadt gelegt. Der Freundeskreis der 5. Kompanie der Arnsberger Bürgerschützen zog sich das Zwergenkostüm über und fragte kritisch: „Wer küsst Alt-Arnsberg wach. Wir Zwerge machen Krach“.

Laut war es ohnehin. An den Straßenrändern standen schon lange, bevor der Zug vorbeikam, die Menschen, feierten und sangen. Und eine Antwort auf die kritische Frage der Zwerge hatte die Händlervereinigung „Wir in Arnsberg“ parat. Sie gab sich auf ihrem Wagen blumig und betonte: „Wir in Arnsberg blühen auf“.

An die große Politik wagte sich der Karnevalswagen der Heilig-Kreuz-Gemeinde heran. Ihr Wagen widmete sich der Luftfahrt und schaute nach Berlin-Brandenburg. „Ihr werdet niemals in den Himmel fliegen“, so das Motto der Arnsberger, „euch wird eher der Teufel kriegen“.

Arnsberger Caritas mit irrer Verkleidung

Zuverlässiger unterwegs waren da doch die Wikinger. Die Arnsberger Caritas machte sich mit irrer Verkleidung als wilde Nordmänner auf den Weg und hatte sogar schunkelnde Schiffe dabei - ein super Auftritt im Narrenumzug. Sehr originell auch die Thiergarten-Safari der Muffrikaner mit einer illustren Jagdgesellschaft mit Tropenhüten auf dem Wagen.

Bei den großen gesellschaftlichen Aktionen in der Stadt ist auf den TV Arnsberg immer Verlass. Er ließ im langen Karnevalszug seine Tanzsterne hüpfen und springen und wies zudem auf ein Problem der Sportler hin. „Haben wir keine Hallenluft, gehen wir an die frische Luft“, so ihr Motto. Seit längerer Zeit beklagt sich der TVA über unzureichende Hallenzeiten für sein großes Sportangebot.

Auch KG Neheim und HüKaGe im Umzug dabei

Beim Umzug zeigten die Narren der Stadt den Schulterschluss: Die Karnevalsgesellschaften KG Blau-Weiß Neheim und die HüKaGe aus Hüsten waren mit ihren Abordnungen am Start. Sehr bewegend auch der Auftritt von „Mister Karneval“ Hans Rath von der Arnsberger KLAKAG, der es sich auch von Krankheit gezeichnet nicht nehmen ließ, aus dem offenen Sportwagen heraus Kamelle in die Zuschauerreihen zu werfen. Die dankten es mit närrischem Gruß: „Helau“.