Menden. . Hat der Investor für das geplante Einkaufszentrum Nordwall die Dieler-Immobilie sicher? Diese Frage hat für viel Aufsehen gesorgt, nachdem die WP in der vergangenen Woche berichtet hatte, dass die Küster GmbH als Besitzerin des Kaufhaus-Gebäudes eine Einigung über den Verkauf an die ITG dementiert hatte. Donnerstagabend nun im Bauausschuss waren fein abgewogene Worte zu hören, die an das diplomatische Parkett erinnerten.
Dass es tatsächlich schon eine Einigung oder gar einen Kaufvertrag gibt, sagte auch Horst Jütte, Mitglied der Geschäftsführung bei der ITG, nicht. Stattdessen die Diplomaten-Worte: „Ich kann nach Rücksprache mit den Betroffenen sagen, dass wir uns mit allen Eigentümern der notwendigen nicht-städtischen Grundstücke einig sind.“ Und später legte Jütte auf Nachfrage von Norman Böhme (FDP) noch einmal nach: „Wir waren in Gesprächen mit der Küster GmbH und wir sind es immer noch.“ Dass von dort noch in der vergangenen Woche sehr distanzierte Worte zu hören waren, erklärt Jütte so: „Das muss ein Irrtum gewesen sein.“
Abseits der Dieler-Frage machte die ITG aber deutlich: Das Unternehmen will das Einkaufszentrum Nordwall auf jeden Fall verwirklichen. Mit Planer, Architekt und Geschäftsführungsmitgliedern war das Düsseldorfer Unternehmen angerückt, um in der Politik alle Bedenken zu zerstreuen, dass aufgrund des schon so langen Planungszeitraums das Projekt auf der Kippe stehen könnte.
Rechtssicherheit vor Schnelligkeit
Horst Jütte stellte klar: Rechtssicherheit gehe vor Schnelligkeit. Man wolle einen Bebauungsplan für das Gebiet entwerfen, der auch wirklich Bestand habe. Komplizierte Fragen zur Verkehrsführung und zu Schallimmissionen müssten erst genau geklärt werden.
Nordwall-Einkaufs-Center
Den Ursprungszeitplan kann man zwar nicht ganz halten, wenn es nach der ITG geht, wird es aber nur wenige Monate Verzögerung geben. Demnach könnte der Bauausschuss Anfang Oktober die so genannte Offenlegung beschließen. Das ist ein entscheidender Schritt in dem Verfahren, in dem die Bürgerbeteiligung an dem Bebauungsplan stattfindet. Im Frühjahr könnte dann der Bebauungsplan Rechtskraft erlangen. Wenn dann auch die Detailplanung fertig sind und die Baugenehmigung erteilt wird, könnten die Bauarbeiten sofort starten.
Neues zu dem Einkaufszentrum, dass nach Ansicht des Beigeordneten Sebastian Arlt das größte Projekt ist, dass die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten auf den Weg gebracht hat, stellte die ITG im Aussschuss vor.