Menden. .
Diskutiert wurde zwar noch mal gut 40 Minuten, die Mehrheit war am Ende aber riesengroß: Bei nur zwei Enthaltungen der USF wurde Donnerstagabendim Bauausschuss die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Einkaufszentrum Nordwall auf den Weg gebracht.
Dieser Aufstellungsbeschluss ist der erste Schritt in dem planungsrechtlichen Verfahren. Weitere werden folgen – darunter auch die formale Bürgerbeteiligung. Dass der Tagesordnungspunkt gestern recht lange dauerte, lag vor allem an einer Vielzahl von Einwänden, die USF-Fraktionschef Eugen Heinrich anführte. Tenor: Aus den bisherigen Unterlagen gehe noch nichts Konkretes hervor, Folgen und Risiken seien nicht abzuschätzen.
Rechne man die geplanten neuen Einzelhandelsflächen am Nordwall und am Bahnhof zusammen, gebe es einen Zuwachs von 83 Prozent an Verkaufsflächen gegenüber der aktuellen Situation. „Wenn das Einkaufszentrum Nordwall gut läuft, dann stirbt die Innenstadt.“ Zudem sei fraglich, ob angesichts des demographischen Wandels ein Einkaufszentrum dieser Größe überhaupt sinnvoll sei. Die USF enthalte sich aber der Stimme, um nicht als reine Nein-Sager dazustehen.
Mit seiner Meinung blieb Heinrich allein. Alle anderen Fraktionen stimmten mit Ja. Hubert Schulte (CDU): „Gerade wegen des demographischen Wandels sind wir dafür: Die Einkaufszentren müssen weg von der grünen Wiese. Wir versprechen uns eine Attraktivitätssteigerung für die Innenstadt.“ Positiv, so Sven Langbein (SPD), sei auch, dass der Schandfleck Parkhaus verschwinde. Und für Annette Hettling (FDP) ist es der richtige Schritt, um das nachzuholen, „was Nachbarstädte wie Neheim, Unna und Hemer längst gemacht haben“.
Am 19. Juli um 19 Uhr wird der Investor seine Pläne den Bürgern in einer Informationsveranstaltung im Bürgersaal vorstellen. Fragen der Mendener sind ausdrücklich erwünscht.