Menden. Brigitte Olejniczak fällt es schwer, ihre Boutique „Mit Phantasie und Herz“ in Menden zu schließen. Doch sie hat wichtige Gründe.
Der Abschied fällt ihr alles andere als leicht. Denn die Boutique „Mit Herz und Phantasie“ ist „mein Baby“, sagt Brigitte Olejniczak. Und das muss die 66-Jährige in absehbarer Zeit loslassen.
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Geschäft startete unter dem Namen „My Fantasy“
Vor 25 Jahren startete Brigitte Olejniczak mit der Boutique „My Fantasy“. Hier, in dem kleinen Ladenlokal an der Bahnhofstraße, verkaufte sie beispielsweise Luftballons und Geschenkartikel. Einige Jahre später eröffnete sie unter dem Namen „My Fantasy 2.0“ ein Bekleidungsgeschäft an der Hochstraße. In der Corona-Zeit legte sie schließlich beide Geschäfte in dem Ladenlokal an der Bahnhofstraße zusammen und änderte den Namen in „Mit Phantasie und Herz“.
Im Laufe der Jahre veränderte sich einiges. Unter anderem erkrankte Brigitte Olejniczak, so dass sie ihr Geschäft nicht mehr so viele Tage wie früher geöffnet hat. Doch eines ist geblieben: Brigitte Olejniczak geht gerne zu ihrer Arbeit.
Nun hat sich Brigitte Olejniczak zwei Ziele gesetzt: Ihr erstes Ziel ist es, dass sie gerne bis Juli weiter in ihrem Geschäft bleiben möchte – dann nämlich ist sie seit 25 Jahren selbstständig. Ihr zweites Ziel: „Wenn ich das bis Juli geschafft habe, dann will ich bis Ende des Jahres bleiben.“ Schon jetzt weiß sie, dass ihr die Schließung ihres Geschäfts unendlich schwerfallen wird: „Es ist traurig, dass ich schließen muss.“
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Zukunft des Ladenlokals ist noch unklar
Was aus „Mit Phantasie und Herz“ wird, ist noch unklar. Es gebe derzeit drei Interessenten, die das Geschäft eventuell übernehmen könnten, erzählt Brigitte Olejniczak. Die Corona-Pandemie habe die Innenstadt verändert, hat Brigitte Olejniczak beobachtet: „Man merkt, dass die Stadt leerer ist. Es ist nicht mehr so, wie es früher mal war. Corona hat viel verändert.“ Darüber hinaus schauen Kundinnen und Kunden mehr aufs Geld: „Sich selbst etwas kaufen, um sich eine Freude zu machen – das ist ein bisschen weniger geworden als vor einigen Jahren noch.“ Besonders am Monatsende sinke die Kaufkraft spürbar.
Bevor sie sich mit ihrem Geschäft selbstständig machte, war Brigitte Olejniczak in einem vergleichbaren Ladenlokal in Hemer angestellt: „Und da hab‘ ich immer gedacht, dass es mehr geben muss.“ Durch den Wechsel in die Selbstständigkeit habe sie auf viel Freizeit verzichten müssen. So habe sie acht Jahre lang nicht einen einzigen freien Tag genommen. „Der Kunde sieht hier im Geschäft Glitzer und Glamour, aber alles, was im Hintergrund an Arbeit läuft, das sieht keiner.“ Trotz der großen Arbeitsbelastung habe sie immer gerne in ihrem Ladenlokal gearbeitet: „Ich habe die Menschen fast 25 Jahre mit meinen Sachen glücklich und zufrieden gemacht“, sagt Brigitte Olejniczak mit einem Lächeln. „Das ist das Schönste für mich.“
Vorfreude auf die Zeit mit den Urenkeln
Wenn sie ihren Blick auf die Zukunft – nach der Schließung ihres Geschäftes – richtet, freut sich Brigitte Olejniczak auf viel freie Zeit: „Ich konnte an manchen Geburtstagsfeiern meiner Enkel nicht teilnehmen, weil ich gearbeitet habe.“ Jetzt freue sie sich umso mehr auf Zeit mit ihren Urenkeln – und generell auf Zeit mit ihrer Familie, zu der auch eine kleine Hündin gehört.
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Aufgrund ihrer Erkrankung hat Brigitte Olejniczak die Öffnungszeiten ihres Geschäfts verändert: dienstags bis freitags von 10 bis 13.30 sowie 15 bis 17.30 Uhr, samstags geschlossen.