Menden. Familienpass, Ehrenamtskarte, die Karte für Bedürftige oder andere Rabatte, etwa für Feuerwehrleute: Gibt es bald eine Karte für alle?

Werden die städtischen und sonstigen Rabatte für Freibad, Einkauf, Kino oder Theater bald vereinheitlicht? Ob Familienpass, Ehrenamtskarte, die Karte für Bedürftige oder andere Vergünstigungen, etwa für Feuerwehrleute: Die Stadt Menden bietet derzeit ein Sammelsurium an Angeboten an, die vor allem Eintritte in Mendener Freizeiteinrichtungen oder Kulturveranstaltungen verbilligen oder kostenlos machen sollen. Daraus könnte jetzt eine „Menden-Karte“ werden.

Passen Anerkennung und Bedürftigkeit unter einen Hut?

Allerdings müsste eine Menden-Karte damit auch zwei Gruppen unter einen Hut bringen: Die Ehrenamtlichen, die ihre Karten heute als Wertschätzung erhalten, und Familien oder Personen, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind und denen man den Einkauf günstiger und das Leben leichter machen will. Die Ratsfraktion von „Menden Innovativ“ (MI), der auch die vormalige Wirtschaftsförderin Carina Gramse angehört, macht gleichwohl den Vorschlag, alle diese Karten und Pässe zu einer einzigen zusammenzufassen und sie damit effektiver zu machen: Es soll eine einzige „Menden-Karte“ für alle geben.

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„Menden Innovativ“ begründet die Idee ausführlich

In der jüngsten Sitzung des Mendener Ausschusses für soziale Teilhabe, Demografie und Gesundheit einigten sich die Politikerinnen und Politiker darauf, die anhängenden Fragen von einem Arbeitskreis näher untersuchen zu lassen. Ausführlich begründet wurde die Idee indes von der MI-Fraktion, einer Abspaltung der SPD. „Menden Innovativ“ hatte zuletzt auch den Antrag zum verstärkten Einsatz von Drohnen durch die Stadt Menden (die WP berichtete) gestellt.

Dynamisches digitales System soll hinter der „Menden-Karte“ stehen

Für die Vereinheitlichung der Vergünstigungen spricht laut Carina Gramse und MI-Fraktionschef Christian Feuring, dass sich hinter einer Menden-Karte ein dynamisches digitales System aufbauen ließe. Damit könnte es sofortige Rabatte für Freizeitaktivitäten, Kulturveranstaltungen oder Einkäufe geben. Die einheitliche Karte soll das Gemeinschaftsgefühl in Menden stärken, damit der Abwanderung entgegenwirken und auch Kaufkraft an die Stadt binden. Heimische Geschäfte sowie Bildungs- und Kultureinrichtungen bekämen mehr Zulauf. Wer neu nach Menden kommt, könne über die Karte leichter den Zugang zu einem familienfreundlichen Umfeld finden.

Rabatte auf dem Handy immer dabei: Handhabung soll einfach sein

Technisch solle die Menden-Karte so einfach wie möglich zu handhaben sein. Auf dem Handy gespeichert, hätte man sie immer und überall dabei. Und: Wer die Menden-Karte statt eines Bedürftigen-Ausweises vorweisen kann, wäre damit nicht mehr automatisch als Leistungsempfänger stigmatisiert. Einrichtungen oder Geschäfte könnten auf der anderen Seite besondere Angebote ohne großen Aufwand in die Karte einstellen, den Gültigkeitszeitraum festlegen und Anmeldungen entgegennehmen. Die Anbieterseite könnte damit auch zahlenmäßig deutlich wachsen, vor allem auf Seiten von Unternehmen.

„Menden-Karte“ käme auch für Touristen oder Gäste der Stadt in Frage

Zur Umsetzung des Projekts gehörten laut der „MI“ auch eine Managerin oder ein Manager sowie ein Konzept, das die Menden-Karte in der Bevölkerung bewerben und bekannt machten kann. Langfristig könnte es mit der „Menden-Karte“ nicht nur deutlich mehr Angebote aller Art geben, sondern auch neue, dafür ansprechbare Personengruppen, etwa Gäste der Stadt oder Touristen.