Menden. Im Sommer 2018 ist das marode Parkhaus am Nordwall abgerissen worden. Nun gibt es neue Pläne für die städtische Parkfläche.

. Seit mittlerweile fünf Jahren ist das marode Parkhaus am Nordwall Geschichte, danach tat sich lange Zeit nichts in Mendens Mitte. Mit dem Abriss des Dieler-Gebäudes und des laufenden Neubaus soll es allerdings nicht getan sein. Einhelliger Wunsch aus der Politik: ein neues Parkhaus. Das ist der Stand der Dinge für eine neue Parkpalette.

Handlungsfähigkeit für Gebiet erhalten

Dass es über kurz oder lang nicht bei der Schotterfläche am Nordwall bleiben soll, steht bereits fest. Das Provisorium, das seit gut fünf Jahren von zahlreichen Besuchern in der Innenstadt rege genutzt wird, soll mittelfristig einem größeren Projekt weichen. Für ein neues Parkhaus hat die Bezirksregierung Arnsberg bereits grünes Licht gegeben. Nun geht es in Sachen Parkhaus nicht mehr um das Ob, sondern das Wie. Mittlerweile liegen die ersten vier Entwürfe für das Projekt vor.

+++ Hintergrund: So läuft das Mammutprojekt am Mendener Nordwall +++

Dass die Varianten nun aufs Tapet kommen, dient vor allem der Rechtssicherheit. „Geschieht dies nicht, so besteht die Gefahr, dass im Bebauungsplan Nutzungen zulässig sind, die nicht erwünscht sind, oder umgekehrt Nutzungen nicht zulässig sind, die dort angesiedelt werden sollen“, heißt es dazu in einer Vorlage für den nächsten Bauausschuss. Das Ziel: Politik und Verwaltung wollen das Heft des Handelns sprichwörtlich ergreifen – bevor übergeordnete Stellen später dazwischen grätschen. Schon jetzt wird klar: einzig bei der derzeitigen Schotterfläche wird es nicht bleiben. Hinzu kommen die Flächen der früheren Doppelhäuser an der Gartenstraße sowie ein Grundstück zwischen den Gebäuden Bromberken 9 und 11. „Damit wird eine ganzheitliche Entwicklung des Bereichs Gartenstraße/Nordwall einschließlich einer Verbindung zur Wilhelmshöhe möglich“, betont die Verwaltung. Gespräche mit den Grundstückseigentümern haben demnach bereits stattgefunden. Größe des Gebiets: rund ein Hektar.

Bessere Anbindung der Wilhelmshöhe im Mittelpunkt

Auffällig in allen Varianten: eine direkte Verbindung in Richtung Wilhelmshöhe. Mittels eines Aufzugs und einer Brücke könnten sich Besucher den Umweg über Nordwall und Bromberken sparen, um den Berg hinaufzugelangen. Das soll nicht nur für mehr Barrierefreiheit sorgen, sondern auch für mehr Attraktivität für Besucher der Wilhelmshöhe selbst. Grundsätzlich könnte die Zufahrt ins Parkhaus über den Nordwall geregelt werden. Dort wo Passanten nun vom Parkplatz in Richtung Bushaltestelle und Kita „Kleine Freunde“ laufen, würden künftig Fahrzeuge ins Parkhaus einbiegen. Der Grund: Selbst bei einer Sperrung der Gartenstraße während der Pfingstkirmes bliebe das Parkhaus weiter nutzbar.

+++ Auch interessant: Mendener Regionale-Projekt Wilhelmshöhe 4.0 vor dem Aus +++

Grundsätzlich erscheinen die Vorstellungen zum derzeitigen Zeitpunkt äußerst flexibel. So sind von einer Parkpalette mit gut 400 Stellplätzen bis hin zu kleineren Varianten mit zusätzlichen Bauten viele Dinge denkbar. Je kleiner das Parkhaus, desto mehr Gestaltungsspielraum bliebe bestehen. So sind je Variante „in den übrigen Baukörpern verschiedene Nutzungen denkbar, da die grundlegende Zielsetzung als Urbanes Gebiet hier eine große Spannweite ermöglicht. Beispielhaft wurden hier Nutzungen als Dienstleistung, Büro, Hotel, Wohnen bzw. Appartements vorgeschlagen“, so das Fazit der Verwaltung. Die gute Nachricht für Mendener Familien: In jeder bisher vorliegenden Variante ist auch eine Spielfläche vorgesehen. Damit – so zumindest die Planungen – könnte das Spielplatzdefizit in der Innenstadt behoben werden. „Grundsätzlich sind über die vorgelegten vier Varianten hinaus noch zahlreiche andere Varianten beziehungsweise unterschiedliche Kombinationen möglich und denkbar.“

Eine Grundsatzentscheidung zu den Planungen am Nordwall soll im nächsten Bauausschuss am kommenden Donnerstag, 2. November, fallen.