Menden. An Nordwall und Unnaer Straße in Menden entsteht auf dem Dieler-Gelände ein neues Geschäftshaus. So plant Architektin Linda Jochheim das Gebäude.

Was entsteht da eigentlich auf dem Gelände des alten Dieler-Gebäudes? Das Mendener Architektur-Büro Hilker-Jochheim hat fast unbeachtet von der Öffentlichkeit in den vergangenen Monaten mit Hochdruck an der Gestaltung des Neubaus gearbeitet, der innerhalb der kommenden zwei Jahre auf der Fläche entstehen soll.

„Wichtig war, dass es ein markantes Gebäude bleibt“, sagt Architektin Linda Jochheim. Allerdings solle das Gebäude auch nicht zu sehr hervorstechen, nicht zu abgehoben, aber auch nicht zu bescheiden. „Hochwertig, aber auf dem Boden geblieben“, sagt Jochheim. Wobei Bauherr Sven Siepmann und die Fachfrau für die Gestaltung übereinstimmend sagen, dass es erst einmal keine Gestaltungsvorgaben durch den Investor gab. Die Architektin arbeitet mit etlichen Auflockerungen, die das Gebäude interessanter machen sollen. Gleichzeitig soll es nicht als riesiger Klotz empfunden werden.

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Neues Geschäftshaus: Vier Etagen hoch und eine Tiefgarage

Linda Jochheim und ihr Kollege Michael Hilker reden unaufgeregt über die Pläne. Sie haben Antworten auf die Fragen, kennen sich aus mit dem Objekt. Sie machen klar, dass sie hier nichts von der Stange liefern. Wir erinnern uns: Die Entwürfe für das gescheiterte Nordwallcenter, trugen stets den Namen „Beispiel-Galerie“.

Architektin Linda Jochheim gestaltet das neue Herzstück am westlichen Rand der Fußgängerzone.
Architektin Linda Jochheim gestaltet das neue Herzstück am westlichen Rand der Fußgängerzone. © Westfalenpost | Arne Poll

Der Bebauungsplan und die Grundstücksgrenzen des alten Kaufhauses Dieler setzen der Kreativität gewisse Grenzen. Das neue Geschäftshaus soll vier Stockwerke hoch werden. 3,50 tief im Boden verschwindet die Tiefgarage. Im Bereich des Bürgersteigs der Unnaer Straße, stechen Erdgeschoss und erste Etage leicht hervor. Auch zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoss gibt es eine Terrassierung, die ein wenig an die (heute mit Birken bewachsene) Terrasse des Dieler-Gebäudes erinnert.

Ein architektonischer Leckerbissen sollen die beiden Innenhöfe werden. Das Erdgeschoss mit den Verkaufsflächen soll eine durchgängige Decke erhalten. Auf diese Decke setzen dann die begrünten Innenhöfe auf, so dass man aus der ersten Etage ebenerdig heraustreten kann. „Die Innenhöfe sind nach oben offen. Das gibt Licht. Es wird auch hineinregnen“, sagt Sven Siepmann. Er erhofft sich mit dieser Gestaltung eine Qualitätssteigerung für die Büroräume.

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Natursteinfassade zur Unnaer Straße geplant

Noch ist offen, welche Materialien genau zum Einsatz kommen. Favorit für die Fassade ist eine Natursteinverkleidung. Sven Siepmann zeigt sich begeistert von der Haltbarkeit solcher Natursteine. Davon kann man sich an der benachbarten deutschen Bank überzeugen. Auch das Sinn-Kaufhaus hat eine markante Sandstein-Fassade. Ziel: Das Haus, das von Mendenern gestaltet, gebaut und finanziert wird, soll auch zu Menden passen.

Mögliche Mieter für das Erdgeschoss will Sven Siepmann noch nicht verraten. „Aber wir legen die Flächenzuschnitte so an, dass wir auch langfristig flexibel bleiben.“ Das heißt: Verkaufsflächen sollen ohne große Umbauten zusammengelegt oder getrennt werden können – so wie die Anforderungen an den Einzelhandel gerade sind. Das gilt im Kern auch für die Büro- und Praxisflächen in den oberen Geschossen. Die Stadt hatte sich – wie berichtet – für die erste Etage als Mieter verpflichtet. Dort könnte die Stadtbücherei einziehen. Das ist aber noch nicht beschlossen.

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Bislang keine Kritik an der Gestaltung des Hauses

Es gab bislang nicht den leisesten Hauch von Kritik an der Architektur des Gebäudes. Da wurde schon gespottet, es sei das größte Lob, das man in Menden vor dem Hintergrund jahrelang dauernder Diskussionen um die Gestaltung der Innenstadt erhalten könne.