Menden. Politik pikiert über Stellplatz-Pläne vor einem neuen Parkhaus. Straßenverlauf am Nordwall soll geändert werden.
Rund um den Nordwall tut sich was. Der Neubau wächst beständig in die Höhe - entsprechend müssen sich Stadt und Politik mittlerweile damit beschäftigen, wie der Verkehr zwischen Dieler-Neubau und Nordwallparkplatz künftig aussehen soll. Was geplant ist und welche Veränderungen anstehen.
Engpass am Nordwall in Menden befürchtet
Dass die Stadt gezwungen ist, Geh- und Radwege rund um den Nordwall neu zu gestalten, liegt vor allem am Neubau selbst. Zur Erinnerung: Beim alten Dieler-Bau konnten Passanten an der Gartenstraße unter einer Art Vordach den Gehweg nutzen, auch Parkplätze waren seinerzeit Teil des Baus auf dieser Seite. Doch damit ist bekanntlich Schluss, der Neubau ragt bis an die Straße heran. „Das Ziel ist es, parallel zum Neubau fertig zu sein“, erklärt Baudezernent Jörg Müller im Mobilitätsausschuss. Um zumindest die Planungen für das Frühjahr auf den Weg bringen zu können, muss dieses Gremium ebenso grünes Licht geben wie später der Bauausschuss.
Immerhin: Ersatz für die Parkplätze unter dem Vordach des ehemaligen Dieler-Baus sind bereits in Aussicht. Die derzeitige Lagerfläche der Großbaustellen, auf der früher die beiden verbliebenen Wohnhäuser standen, soll dafür laut Müller herhalten - für bis zu 29 Fahrzeuge. Doch angesichts des schnell voranschreitenden Neubaus „müssen wir jetzt irgendwann Nägel mit Köpfen machen“, betont Jörg Müller. Das Schreckensszenario für den Bereich: kein ausreichender Ersatz für den wegfallenden Gehweg. „Das würden wir gerne vermeiden“, sagt Müller weiter. Schwierigkeiten sieht indes auch Dr. Günther Reichle (Grüne) auf die Stadt zukommen. „Wir machen uns natürlich Gedanken über weitere Schwachstellen.“ Es dürfe am Nordwall kein Engpass für Fußgänger oder Fahrradfahrer entstehen. Eine entsprechende Querung oder Verkehrsinsel sei daher unbedingt notwendig.
Tempo-20 nicht durchsetzbar
Doch unterm Strich geht es für die Stadt sogar um deutlich mehr als nur die Verlegung eines neuen Gehwegs. Bekanntlich soll der Schotterparkplatz am Nordwall - die Fläche gehört inzwischen der Stadt - langfristig einem neuen Parkhaus weichen. Damit könnte sich im Zweifel auch die Zuwegung entlang der Gartenstraße ändern. Denkbar ist demnach auch eine Einfahrt zum möglichen Parkhaus über den Nordwall, also direkt gegenüber des Kindergartens „Kleine Freunde“. Ein Szenario, das auch die SPD beschäftigt. „Inwieweit beeinträchtigt der Ausbau (der Straße, Anm. d. Red.) die Planungen am Nordwall?“, will Markus Schröer daher wissen. Seine Befürchtung: Der Gehweg wird neu gebaut, und nur wenig später muss er aufgrund des Parkhauses wieder umgeplant werden. Daran habe auch die Stadt selbst wenig Interesse.
Für die FDP liegt ein viel grundsätzlicheres Problem vor: Denn eigentlich, so Burkhard Brühmann, dürfe die Gartenstraße seit 2017 gar nicht mehr benutzt werden. Hintergrund: Im Zuge des Nordwall-Centers sollte die Gartenstraße verlegt werden und unterhalb des Bromberken am Hang verlaufen. „Die Straße wurde nicht entwidmet, es ist weiterhin öffentliche Verkehrsfläche“, erklärt Jörg Müller. Allerdings gibt es ein anderes Problem. Obwohl das Nadelöhr Gartenstraße/Nordwall stark frequentiert ist und für Wolfgang Exler (CDU) eine Tempo-20-Zone - zumindest bis zur Bushaltestelle - wünschenswert wäre, ist das nicht möglich.
Eine Entscheidung rund um den Umbau der Gartenstraße soll im Bauausschuss fallen, am kommenden Donnerstag, 1. Februar.