Menden. Mit einer Landesförderung sind in den vergangenen Jahren mehrere Neuansiedlungen gefördert worden - wie es nun weitergehen soll.

Es war einst eine Maßnahme - mitten in der Corona-Pandemie -, die sich im Nachhinein als Erfolgsgeschichte herausstellen sollte: das Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren. Mit Zuschüssen zur Kaltmiete sollten so Leerstände aus Lendringsen und Menden verschwinden. Nun ist das Programm ausgelaufen - das Ende markiert das aber noch lange nicht. Was nun geplant ist.

Kritik am Zentrenmanagement

Das Land sagt Leerständen in vielen Innenstädten den Kampf an. Die Zentren sollen wieder attraktiver werden. So auch in Menden und in Lendringsen. Etwas mehr als eine Million Euro hat die Hönnestadt abgreifen können. 23 Mietverträge in Menden und fünf in Lendringsen stehen unterm Strich. Das Konzept: Die Stadt mietet Ladenlokale zu 70 Prozent der Altmiete an und vermietet diese an Dritte zu 20 Prozent der Altmiete weiter. Diese Förderung soll vor allem einen Teil der Kosten und somit einen Teil des Risikos für die Etablierung eines neuen Geschäftes reduzieren. Doch die Sorge war politisch vor allem eine: Spätestens nach dem Ende der Zuschüsse sind die Ladenlokale wieder verwaist. In einigen Fällen sollten die Kritiker Recht behalten - in anderen nicht.

Das Verfahren hat sich nicht verändert. Das Zentrenmanagement ist im Prozess unfassbar förderlich.
Carina Gramse - Menden Innovativ

Auch auf Landesebene ist diese Befürchtung nicht ausgeblieben. Daher wurde im Frühling 2023 mit dem Projekt „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren Nordrhein-Westfalen“ das Nachfolgeprogramm vorgestellt. Und Menden hat auch hier wieder den Zuschlag bekommen. Einziger Wermutstropfen: Lendringsen geht diesmal leer aus. Besonders bewährt hat sich laut der Mendener Wirtschaftsförderung (WSG) der Zentrenmanager, der als Ansprechpartner für Interessierte und Schnittstelle zwischen Unternehmern und Stadt fungierte. Und genau den wünscht sich Hubert Schulte (CDU) im Bauausschuss am liebsten für die Neuauflage zurück. Einzig ob das auch so kommt, ist fraglich. Denn für den neuen Aufschlag müssen auch ein neuer Förderbescheid, neue Beschlüsse und eine neue Ausschreibung her, erklärt Heike Schulz von der städtischen Bauabsteilung. Geht‘s nach Eugen Heinrich (USF/UWG) könne man auf einen Zentrenmanager aber auch verzichten. Vorgeschrieben ist der zwar nicht, „aber wir haben es beantragt“, so Schulz weiter. Der Ansprechpartner habe sich schließlich darum gekümmert, dass die Mietverträge auch umgesetzt wurden. Eine Aufgabe, die man so in der Stadtverwaltung nicht noch hätte leisten können.

Bindeglied hat sich vielerorts bewährt

Eine Verfechterin des Zentrenmanagements ist hingegen Carina Gramse (Menden Innovativ). War sie früher in Menden in der Wirtschaftsförderung unter anderem für genau solche Themen zuständig, setzt sie sie inzwischen für die Wirtschaftsförderung Sundern um. „Das Verfahren hat sich nicht verändert. Das Zentrenmanagement ist im Prozess unfassbar förderlich.“ Als zentraler Ansprechpartner für Unternehmer und Gründer und Bindeglied zwischen Wirtschaftsförderung und Verwaltung habe sich dieses Vorgehen vielerorts bewährt.

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Für das Zentrum Menden ist bis Ende 2026 eine Zuwendung von rund 450.000 Euro bewilligt worden. Ziel ist es, die „erfolgreich etablierten Strukturen weiterzuführen“. Die erneute Ausschreibung eines Zentrenmanagements als Netzwerker und Koordinator sei dabei laut Stadt ein zentraler Aspekt. Mehrheitlich gibt der Bauausschuss schließlich grünes Licht dafür.