Menden. Mit einem Förderprogramm sollen Leerstände in Menden und Lendringsen verschwinden. Doch das wird für die WSG zum personellen Problem.

Wie sieht die Zukunft der Mendener Innenstadt und des Lendringser Zentrums aus? Um diese Frage dreht sich das geplante Zentrenmanagement. Weil die Untervermietung von Leerständen in der Wirtschaftsförderung immer mehr Ressourcen beansprucht, soll ein externer Dienstleister die Aufgaben künftig übernehmen. Doch das wird auch kritisch gesehen.

Kritik an Auslagerung

Die Untervermietung von Leerständen ist für die WSG zumindest bisher ein Erfolgsmodell. Ein Donut-Laden an der Kolpingstraße, ein Bubble-Tea-Geschäft an der Hauptstraße oder die Eismanufaktur von Nino&Sarah sind nur einige Beispiele. Der Clou: Die Stadt mietet ein leerstehendes Ladenlokal und vermietet es anschließend an die Interessenten weiter, allerdings nur zu einem Bruchteil der üblichen Miete. Der Differenzbetrag wird durch eine Landesförderung zu 90 Prozent gedeckt. Gut 120.000 der insgesamt 440.000 Euro, die für die Mendener Innenstadt zur Verfügung stehen, sind inzwischen ausgegeben. Für Lendringsen stehen nochmals rund 300.000 Euro für ähnliche Projekte bereit. Doch dieses Vorhaben nimmt bei der WSG immer mehr Ressourcen in Anspruch. Daher soll das Zentrenmanagement ausgelagert werden – gefördert ebenfalls mit Landesmitteln.

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Doch das stößt nicht bei allen Parteien auf Zustimmung. „Eine externe Durchführung des Zentrenmanagements sehen wir nicht als zielführend an. Wir sehen das Zentrenmanagement bei der WSG“, erklärte Dr. Sven Langbein nun im Bauausschuss dazu. Kritik hagelte es zudem von Eugen Heinrich (USF), der ins selbe Horn stieß. Doch das, so erklärte WSG-Geschäftsführer Tim Behrendt, sei schlichtweg nicht möglich, wenn man Fördermittel dafür nutze. Es geht um vergaberechtliche Hürden.

Präsenz vor Ort

„Ich hätte es auch gerne bei uns in der Gesellschaft. Die Untervermietung ist ein Riesenaufwand“, sagte Behrendt. Die Fördermittel dürften jedoch nicht genutzt werden, um direkte Mitarbeiter der WSG zu bezahlen. Auf die Fördermittel zu verzichten, ist aber gleichsam problematisch. „Anders würde es voll zu unseren Lasten gehen, das ist im Wirtschaftsplan so aber nicht vorgesehen“, so Behrendt weiter. Stattdessen fördere das Land Pop-Up-Büros für externe Dienstleister. Das ermögliche der WSG im Gegenzug freie Kapazitäten für andere Kernbereiche der eigenen Mitarbeiter. Gleichzeitig stelle dies sicher, dass „nicht irgendein Dienstleister aus Hamburg mit ein paar Telefonanrufen“ sich der Mendener und Lendringser Leerstandsproblematik annehme, sondern auch tatsächlich vor Ort ist.

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Ob das Zentrenmanagement nach dem 26-monatigen Förderzeitraum wieder in die Mendener Wirtschaftsförderung integriert wird, ließ Behrendt offen. „Wir müssen sehen, ob das Programm fortgeführt wird.“ Doch das, so Sven Langbein, soll zumindest das Ziel sein. „Das ist unser Anspruch.“

>>>Info:

Das Zentrenmanagement soll Moderator, Entwickler und Unterstützer sein; zwischen Stadt, Eigentümern und Mietinteressenten vermitteln.

Derzeit können sich Vermieter und Mieter noch zentral bei der WSG melden. Eine entsprechende Internetseite ist dazu ebenfalls eingerichtet.

Voraussetzung für Vermieter: Das Ladenlokal muss zentral gelegen und maximal 300 Quadratmeter groß sein.

Voraussetzung für Mieter: ein schlüssiges Konzept, das Sortiment und Öffnungszeiten beinhaltet. Ein ausgefüllter Fragebogen ist zudem Bestandteil, um die Konzepte besser bewerten und einordnen zu können.

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