Menden. Sirenenalarm am frühen Sonntagmorgen. In einem leerstehenden Haus an der Gartenstraße war ein Feuer ausgebrochen. Die Hintergründe.

Sirenenalarm am frühen Sonntagmorgen in Menden: In einem der beiden leerstehenden Häuser an der Gartenstraße ist gegen 7 Uhr ein Feuer ausgebrochen. Die Mendener Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Was den Einsatz besonders macht.

Einsatz gegenüber Dieler-Abrissbaustelle

Schon auf der Anfahrt zum Einsatzort bemerkten die Mendener Feuerwehrkräfte eine Rauchwolke über der Innenstadt, die Alarmstufe wurde entsprechend erhöht. Beim Eintreffen schlugen Flammen aus zwei Fenstern im ersten Obergeschoss auf der Gebäudevorderseite und Brandrauch breitete sich in den umliegenden Straßenzügen aus. Bekanntermaßen finden direkt gegenüber der beiden leerstehenden Gebäude derzeit die Abrissarbeiten am ehemaligen Dieler-Komplex statt. An der Einfahrt zum Nordwallparkplatz, der hinter den beiden leerstehenden Häusern liegt, ist eigentlich Schluss. Zudem sind beide Gebäude „komplett entkernt“, wie Eigentümer Sven Siepmann auf WP-Anfrage sagt. Seit der Übernahme des Mendener Investors habe man beide Gebäude zudem vom Strom-, Wasser- und Gasnetz getrennt. Ein Abriss der beiden Häuser sei für die nächste, spätestens übernächste Woche vorgesehen.

Problematisch war die Baustelle aus Sicht der Feuerwehr allerdings nicht. „Wir konnten den Bauzaun zur Seite schieben. Die Gartenstraße ansich war frei, sodass wir die Drehleiter zwischen Dieler und brennendem Haus aufstellen konnten“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Christopher Reimann dazu auf WP-Anfrage.

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Während sich ein erster Atemschutztrupp für den Innenangriff vorbereitete, wurde von außen mit einem Strahlrohr ein sogenannter Fensterimpuls durchgeführt. Dabei wird ein Wasserstrahl durch ein geborstenes Fenster an die Decke des Brandraumes geschossen. „Dadurch entsteht ein Sprinkler-Effekt“, erklärt Reimann. Wichtig dabei: Das Ganze muss geschehen, bevor die ersten Einsatzkräfte ins Haus vordringen. „Die Kameradinnen und Kameraden würden sonst dampfgegart, denn dabei entsteht natürlich sehr heißer Wasserdampf“, so Reimann weiter. Die Innenbrandbekämpfung mit zwei Trupps unter Atemschutz zeigte schnell Wirkung, sodass bereits nach wenigen Minuten das Feuer unter Kontrolle war. Im weiteren Verlauf führten mehrere Trupps Nachlöscharbeiten durch. Über die Drehleiter musste der Dachbereich kontrolliert und teilweise geöffnet werden, um Glutnester im Dachüberstand ausschließen zu können.

Ermittlungen dauern an

Zur Sicherstellung der Einsatzstellenhygiene baute die Feuerwehr zudem einen Reinigungsplatz auf, an dem sich die mit Rauch, Ruß, und Löschwasser kontaminierten Atemschutztrupps reinigen und entkleiden konnten. Als Ersatz für die verdreckte Einsatzkleidung ziehen die Einsatzkräfte anschließend saubere Trainingsanzüge an und erhalten später auf der Wache frische Einsatzkleidung. „Für diese Maßnahmen hält die Feuerwehr Menden bereits seit einiger Zeit Logistikfahrzeuge mit entsprechender Beladung vor und stellt so sicher, dass die bei einem Brand entstehenden gesundheitsgefährdenden Stoffe nicht verschleppt werden“, erklärt Christopher Reimann.

Im Einsatz befanden sich fast 50 Einsatzkräfte der Löschzüge Feuerwache und Mitte, des Rettungsdienstes sowie der Polizei. Gegen 9 Uhr verließ die Feuerwehr die Einsatzstelle und übergab diese an die Polizei. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an, die Mendener Feuerwehr kontrolliert den Brandort später noch einmal, um Glutnester auszuschließen.