Fröndenberg. Fröndenberg zählt eigentlich als günstiges Fleckchen für Bauherren. Doch im Buhrlande müssen Käufer einen gut gefüllten Geldbeutel mitbringen.
Die Ruhrstadt will junge Familien anziehen. Nicht zuletzt deshalb hat sich der Fröndenberger Rat – gegen umfangreichen Protest von Anwohnern – auch dazu entschlossen, das Neubaugebiet Auf dem Buhrlande erschließen und vermarkten zu lassen. Noch sind dort Grundstücke zu haben. Doch es gibt auch Haken. Was potenzielle Käufer wissen müssen.
Zuschlag für das höchste Gebot
Die Erschließung des Neubaugebietes Auf dem Buhrlande ist in vollem Gange. Über die Baustraßen rollen zwar täglich Lkw, die unter anderem Kanalsegmente anliefern; doch noch sind längst nicht alle Fleckchen am Rande Ardeys verkauft. Fünf Grundstücke sind laut eines Inserates noch zu haben: Vom Einfamilien- bis zum Mehrfamilienhaus ist in nahezu allen Größen noch etwas dabei. Doch potenzielle Käufer müssen sich im Zweifel auf einen Wettbewerb einlassen, um ein Grundstück zu ergattern.
Der günstigste Bauplatz im Buhrlande kostet derzeit 147.150 Euro. Dafür erhalten Bauherren eine Fläche von 545 Quadratmetern. „Das Baugrundstück kann laut Bebauungsplan mit einem Ein- oder Zweifamilienwohnhaus als Einzel- oder Doppelhaus in zweigeschossiger Bauweise bebaut werden“, heißt es dazu im Exposé. Doch der Preis ist mitnichten in Stein gemeißelt. Denn der Verkauf erfolgt im Gebotsverfahren. „Den Zuschlag erhält das höchste Gebot“, heißt es im Exposé weiter. Bewerbungsschluss ist der 28. August 2023, 23.59 Uhr. Ergo könnte auch das derzeit „günstigste“ Grundstück sprichwörtlich für deutlich mehr Geld über die Theke gehen. Immerhin: In allen Preisen sind die Erschließungskosten schon mit eingerechnet. Für eine knapp 20 Quadratmeter größere Baufläche müssen potenzielle Käufer nochmal knapp 17.000 Euro mehr berappen. Für rund 164.000 Euro erhalten Interessenten 607 Quadratmeter.
Doch Bauherren sollten vor allem auf das Kleingedruckte achten. Im Zweifel kann die Stadt den Kauf nämlich auch rückabwickeln, falls nicht innerhalb von 24 Monaten nach Beurkundung mit der Bebauung begonnen werde oder das Grundstück unbebaut bzw. in nicht bezugsfertigem Zustand ohne Genehmigung der Stadt weiterverkauft werden sollte. Wer also angesichts steigender Immobilienpreise in eine Finanzierungslücke rutscht, muss aufpassen. Unüblich sind solche Klauseln allerdings nicht.
Ein teures Pflaster
Wer es trotz stetig steigender Baupreise doch noch etwas größer haben möchte, der kann im Buhrlande auch jetzt noch fündig werden. Mit 1188 (320.000 Euro) und 1300 Quadratmetern (351.000 Euro) können Häuslebauer noch umfangreicher ihren Traum vom Eigenheim erfüllen – vorausgesetzt der Geldbeutel ist gut genug gefüllt. Mitsamt Baukosten müssen Bauherren wohl mit Gesamtkosten von mindestens 350.000 Euro für das noch kleineste zu habende Grundstück rechnen.
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Gleichwohl fällt beim Wohngebiet auf dem Buhrlande eine durchaus beachtliche Differenz auf. Im Grundstückswerte-Bericht des Kreises Unna – der dafür auch die Bodenrichtwerte der einzelnen Städte im Kreisgebiet auflistet – klafft doch eine deutliche Lücke zu dem, was in Ardey derzeit pro Quadratmeter aufgerufen wird; zumindest vonseiten eines Maklerunternehmens, das ebenfalls Flächen in Ardey vermarktet. Im letzten Grundstücksmarktbericht (Stand 2022) beträgt der Kaufpreis je Quadratmeter Wohnbaufläche in der Ruhrstadt noch 176 Euro im Schnitt. Im Buhrlande werden derzeit im günstigsten Fall 297 Euro fällig. „Beachten Sie bitte, dass der Bodenrichtwert, wie der Name bereits erahnen lässt, nur ein Richtwert ist. Er spiegelt nicht den tatsächlichen Wert eines Grundstücks wider“, heißt es dazu vonseiten des Maklers.