Fröndenberg. Nach langen Diskussionen hat der Stadtrat Fröndenberg grünes Licht gegeben für das Ardeyer Neubaugebiet. Zuvor gab es aber massive Kritik.

Grünes Licht nach langen Diskussionen: Das Ardeyer Neubaugebiet „Auf dem Buhrlande“ in Fröndenberg kommt. Im Stadtrat legten die Grünen noch einmal all ihre Gründe für eine Ablehnung vor, konnten die Mehrheitsverhältnisse aber nicht ändern.

Bis zu 28 neue Baugrundstücke möchte der Investor in dem genannten Gebiet entwickeln, am nordwestlichen Ortsrand Ardeys gelegen, an die bisherige Bebauung anschließend. Das gab innerhalb des Planungsverfahrens, das nun seit mehreren Jahren läuft, nicht nur Kritik von Ardeyer Bürgern: Mehr Verkehrsbelastung für die bestehenden Straßen, eine unzureichende Versorgung mit Infrastruktur, ein Abwassernetz, das die zusätzlichen Mengen durch die Neubauten nicht aufnehmen könne, Zweifel an den verschiedenen Gutachten.

Kritikpunkt: Ein Teil des geplanten Neubaugebietes liegt im Landschaftsschutzgebiet

Mit der größte Kritikpunkt: Ein Teil des geplanten Neubaugebietes liegt im Landschaftsschutzgebiet. Einwohnerfragestunden in Rat und Ausschüssen wurden von Ardeyern für massive Kritik an den Plänen genutzt. Die Kritik wurde auch von Fraktionen des Frönenberger Stadtrates immer wieder aufgegriffen, allen voran von Grünen und FWG. Mit der Zustimmung aber der beiden größten Fraktionen, SPD und CDU, gab es immer wieder grünes Licht für eine Fortführung, für den nächsten Schritt im Planverfahren.

In der letzten Ratssitzung dieses Kalenderjahres stand nun der endgültige Beschluss über den Bebauungsplan auf der Tagesordnung. Eine ganze Reihe an Argumenten für die Ablehnung hatte die Fraktion der Grünen vor dem Votum noch einmal zusammengefasst und in der Gesamtschulaula vorgetragen. Andrea Molitor hatte aber wohl geahnt, dass ihre Argumente auch heute nicht für ein Umdenken sorgen würden, sie sprach schon vor der Abstimmung von einer verpassten Chance „sich in Fröndenberg erstmals für ein Baugebiet zu entscheiden, das in die Zukunft gerichtet ist“. +++ Lesen Sie auch: Fröndenberg „Auf dem Buhrlande“: So geht es jetzt weiter +++

Verwaltung und Politik, so Molitor weiter, würden gegen die selbstgesetzten Ziele bezüglich eines Klimawandels entscheiden, schließlich habe die Stadt nicht nur den Klimanotstand ausgerufen, sondern auch das Ziel der Klimaneutralität beschlossen. All dem widerspreche das Neubaugebiet „Auf dem Buhrlande“ in seiner geplanten Form, etwa durch die Beanspruchung des Landschaftsschutzgebietes und Flächenverbrauch. Zwar gebe es für die neuen Häuser nun Vorgaben zu einer Begrünung von Dächern. Für Molitor aber zu wenig, man hätte dabei auch eine Pflicht für Photovoltaik auf dem Dach verankern können. Sie griff in der Ratssitzung die Sozialdemokraten an. Deren Antrag für nachhaltiges Bauen in Fröndenberg zeige zwar einige gute Ansätze auf. „Hiervon ist leider nur sehr wenig in den Bebauungsplan Auf dem Buhrlande eingeflossen, was die Vertreter der SPD aber nicht zu stören scheint.“

Forderung: Vorhandene Baulücken in Fröndenberg schließen

Weiterhin zweifelten die Grünen überhaupt die Notwendigkeit eines Neubaugebietes an. Andrea Molitor führte aus, statt der nun knapp 30 geplanten Grundstücke sollte man in der Stadt zunächst die gut 100 verfügbaren Baulücken angehen, die laut entsprechendem Kataster zur Verfügung stünden. Weiterhin seien die geplanten neuen Grundstücke zu groß, und entsprechend dadurch der Flächenverbrauch. Und weitere Möglichkeiten einer ökologischen Gestaltung wie die konsequente Nutzung von Niederschlagswasser durch verpflichtenden Einbau von Zisternen habe man außer Acht gelassen.

Daher Molitors Fazit: „Ein bisschen grüne Schminke hier und da macht aus einer üblichen Baugebietskonzeptionierung noch keine ökologische Mustersiedlung!“ In der Umgebung Fröndenbergs ließen sich aber durchaus Modellprojekte finden – und bei Interesse daran auch Fördertöpfe. Schließlich beklagte sie das von der Stadtverwaltung und anderen Parteien angeschlagene Tempo der Genehmigungen. Anträge der Grünen, noch einmal in Ruhe im Ausschuss über die Gestaltung der Fläche in Ardey nachzudenken, seien immer wieder abgelehnt worden. Und auch in der abschließenden Abstimmung zum Bebauungsplan blieben die Grünen auf der Verliererseite.

Mehrheit gibt grünes Licht: Baugebiet für die Ansiedlung junger Familien notwendig

Mit Verweis darauf, dass das Baugebiet in Ardey für die Entwicklung Fröndenbergs notwendig sei, für die Ansiedlung junger Familien, um den demografischen Wandel anzugehen, und weil schließlich auch die Nachfrage gegeben sei, gab es durch die Mehrheit von SPD und CDU grünes Licht.