Fröndenberg. Die Politik in Fröndenberg ringt weiter um ein mögliches Neubaugebiet in Ardey. Für eine Verkehrsanbindung gibt es einen konkreten Vorschlag.

In der Politik in Fröndenberg wird weiter um das mögliche NeubaugebietAuf dem Buhrlande“ in Ardey gerungen. Zuletzt hat die Stadtverwaltung Anmerkungen von Anwohnern bewertet. Für eine Verkehrsanbindung gibt es nun einen konkreten Vorschlag. Die Mehrheitsverhältnisse in dieser Frage scheinen zunächst unverändert.

Nun, wo der politische Sitzungsbetrieb in Fröndenberg im Jahr 2022 langsam Fahrt aufnimmt, kommt auch das Thema des geplanten und umstrittenen Neubaugebiets „Auf dem Buhrlande“ am nördlichen Ortsrand Ardeys wieder auf die Tagesordnung. Im Herbst vergangenen Jahres hatte es eine Bürgerversammlung zu diesem Thema gegeben, die genauen Pläne zur Änderung des Flächennutzungsplanes wurden öffentlich ausgelegt. Und die betroffenen Einwohner konnten ihre Stellungnahme dazu abgeben, was auch ein Dutzend Haushalte nutzten. +++ Lesen Sie auch: Preis-Schock: So steht’s um Wohnbauflächen im Kreis Unna +++

Hauptkritikpunkt: Teil der Neubauten soll im Landschaftsschutzgebiet errichtet werden

Die Verwaltung hat diese Anmerkungen in den vergangenen Wochen bewertet und kommentiert. Ein Großteil der Bedenken wird zurückgewiesen. Hauptkritikpunkt aus Ardey ist die Tatsache, dass ein Teil der Neubauten im Landschaftsschutzgebiet errichtet werden soll. Der Investor wolle das Baugebiet möglichst groß halten, um viel daran verdienen zu können. Viele Ardeyer würden sich mit einem kleineren Gebiet außerhalb des Landschaftsschutzgebietes leichter tun. Die Argumentation der Stadt aber fußt darauf, dass das Interesse der Siedlungsentwicklung in Fröndenberg und die Nachfrage nach Bauland überwiegen. Und in Dellwig solle stattdessen eine Fläche zum Ausgleich der Natur überlassen werden.

Die nächsten Sitzungen

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt gab für die weiteren Planungen zu „Auf dem Buhrlande“ zunächst nur eine Beschlussempfehlung ab.

Nun geht es damit in den Hauptausschuss am heutigen Mittwoch und den Rat am 2. März. Beginn des öffentlichen Teils ist jeweils um 17 Uhr in der Aula der Gesamtschule.

Das Thema beschäftigte nun auch den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt bei seiner Sitzung in der Gesamtschulaula. Zwei Ardeyer Bürger brachten hier in der Einwohnerfragestunde ihre Kritik vor, dass Teile von ihren Anmerkungen in der Öffentlichkeitsbeteiligung erst gar nicht zur Kenntnis genommen und beantwortet wurden. Martina Garder-Manz vom städtischen Bauamt erklärte, dass diese Anmerkungen erst demnächst abgewogen würden. Wenn es nämlich um den Bebauungsplan geht, wohin diese Bürgeranmerkungen auch passen würden. Bisher habe man sich nur mit dem Flächennutzungsplan befasst. „Im Bebauungsplan haben wir einen ganz anderen Maßstab als beim Flächennutzungsplan und daher eine viel feinere Detailplanung.“ Dann erst gehe es in die genaue Planung zu Grundstücksgrößen oder der Gestaltung der Neubauflächen. Und sie versprach: „Alle Eingaben werden eins zu eins übernommen.“

Geplantes Neubaugebiet „Auf dem Buhrlande“: Kritik von Grünen und FWG

Aber der Bebauungsplan stehe erst als nächstes an. Hier wird es wieder eine öffentliche Auslegung geben, laut Stadtverwaltung soll das im Sommer passieren. Bei großen Bauprojekten müssen auch verschiedene öffentliche Behörden und Träger Einschätzungen abgeben. Im Fall „Auf dem Buhrlande“ hatte das zuständige Wasserwerk Bedenken geäußert, die geplante neue Versickerungsfläche für Oberflächenwasser sei womöglich zu klein. Eine Kritik, die Martin Schoppmann (Grüne) in der Ausschusssitzung aufgriff: „Diese entspricht nicht den technischen Anforderungen.“

lNeubaugebiet auf dem Buhrlande
lNeubaugebiet auf dem Buhrlande © Privat | Created with Datawrapper

Martina Garder-Manz erklärte, hier habe mittlerweile eine neue, angepasste Planung stattgefunden bei der mit keiner negativen Rückmeldung mehr zu rechnen sei. Für die Grünen in Fröndenberg aber weiterhin kein ausreichendes Argument. Sie lehnen die Planung zum Neubaugebiet in dieser Form ab, stimmten nun wie schon zuvor in den Sitzungen gegen die weiteren Planungen. Ebenso die Fröndenberger Wählergemeinschaft (FWG). Matthias Büscher kritisierte für sie vor allem den Bau im Landschaftsschutzgebiet: „An unserer Haltung hat sich nichts geändert, wir stimmen wieder dagegen.“ Die Mehrheit aus SPD und CDU gab aber, wie zuvor schon immer, grünes Licht für die weitere Planung.

Zwei mögliche Zuwegungen im Ausschuss vorgestellt

Thema im Ausschuss war auch die Erschließung des möglichen Neubaugebietes. Zwei Optionen gibt es: nach Westen in Richtung Heideweg über eine neu zu bauende Straße. Oder nach Osten über die Bredde.

Der Verkehrsplaner Thomas Mattner stellte seine Berechnungen über den zu erwartenden Verkehr vor. Ungefähr 300 Fahrten mehr bringe das Neubaugebiet in die Ardeyer Wohnsiedlung. Zu Spitzenzeiten im Berufsverkehr erwartet er 27 Fahrten pro Stunden dadurch. Fazit des Mehrverkehrs für die bestehenden Straßen: „Das ist verträglich und keine übermäßige Belastung.“ Egal, welche der beiden Erschließungsvarianten man am Ende wähle. Seine Empfehlung geht zu einem Anschluss über die Bredde, weil hierfür weniger Baumaßnahmen im Straßennetz nötig seien.