Menden. In der ersten Woche war die Ferienbetreuung der Stadt regelrecht überlaufen. Was sich seither getan hat – und was sich ändern könnte.

Nach drei Wochen endet am heutigen Freitag „J’s Feriendorf“. Die Ferienbetreuung der Stadt ist so beliebt wie lange nicht, war anfangs regelrecht überlaufen. Wie sich das Angebot entwickelt hat und welche Schlüsse für das kommende Jahr gezogen werden könnten.

Über 400 Kinder auf der Kluse

Auch in der letzten Woche des Feriendorfs auf der Kluse wird deutlich, dass das Angebot ankommt. Dutzende Kinder wuseln in den beiden Zelten vor der Kluse, andere durchstreifen gerade den Wald oder messen sich beim Bogenschießen. Gerade in den ersten Tagen zeigte sich, wie gefragt das Feriendorf in Menden ist. Kurzerhand entschlossen sich Betreuerinnen und Betreuer, das Angebot sogar aufzustocken. „Klar ist aber auch, dass jeder Tag, an dem wir ein Kind wegschicken mussten, ein schlechter Tag war“, gibt Jana Zimmermann, Leiterin des Teams Stadtteilarbeit, zu.

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Seither hat sich die Zahl der Kinder im Feriendorf allerdings bei um 200 Besucher täglich stabilisiert. Eben genau die Zahl, die man sich im Vorfeld als Maximalauslastung gesetzt hatte. Das war vor allem den Kapazitäten des Küchenteams geschuldet, die nun drei Wochen unter Hochdruck für die Kinder gekocht haben. Das Konzept an sich ist aufgegangen. „Wir haben schon den Eindruck, dass wir eine breitere Masse erreichen“, sagt Jana Zimmermann. Weit über 400 unterschiedliche Kinder haben in den ersten drei Wochen der Ferien zumindest einen Tag lang Station auf der Kluse gemacht. Für das Team Stadtteilarbeit ein Erfolg auf ganzer Linie – auch für die letzte der drei Wochen. Denn die sei in den vergangenen Jahren im Schnitt immer etwas schlechter besucht gewesen.

In den kommenden Wochen sollen die Eindrücke und Erfahrungen aufgearbeitet werden: Was lief gut? Was lief nicht so gut? Ende September sollen die Ergebnisse und mögliche Verbesserungen dann im Kinder- und Jugendhilfeausschuss der Politik präsentiert werden. „Wir haben viel positives Feedback der Eltern bekommen“, erklärt Zimmermann. Den Zwiespalt vieler Eltern könne aber auch sie nachvollziehen. Diejenigen, die auf eine verlässliche Betreuung angewiesen sind, mussten jeden Morgen darauf hoffen, noch einen Platz zu ergattern. Ob es auf ein gesplittetes Kontingent von Kindern mit verbindlicher Anmeldung und gänzlich freien Plätzen hinausläuft, könne man nun aber noch nicht sagen. Das mitunter stressige Anmeldeverfahren früherer Jahre – das machte auch die Politik schon deutlich – wolle man so eigentlich nicht wieder aufleben lassen. Eltern, die am Anmeldetag keine Zeit hatten, gingen schließlich leer aus. „Mit der Anmeldung hatten die Eltern nur eine Chance, einen Platz zu bekommen. So haben sie 15 Mal die Chance hier her zu kommen“, sagt Jana Zimmermann.

Änderungen haben sich bewährt

Bewährt habe sich in jedem Fall das kostenfreie Mittagessen für alle Kinder, das in diesem Jahr erstmals ausgegeben wurde. Ebenso wie die Umstrukturierung der Workshops. Diese mussten zuvor wochenweise belegt werden; nun können die Kinder täglich aus insgesamt zehn verschiedenen Angeboten wählen. Ein Pluspunkt, wenn man nach einem ersten Kennenlernen mit neuen Freunden am nächsten Tag wieder gemeinsam etwas erleben wolle. Ein weiteres Pfund für das Feriendorf ist für die Chefin des Teams Stadtteilarbeit vor allem die Weiterbildung von Sven Haja. Mit dem Erlebnispädagogen sind nun auch Kletterangebote möglich, die über eine knapp über dem Boden gespannte Slackline hinausgehen. Gleichzeitig wird das der Auftakt für eine weitere Aktion im August sein. Unter dem Titel „J versus Wild“ will man die Ansätze der millionenfach bei Youtube geklickten Survival-Serie 7 vs. Wild“ zumindest für die Kinder und Jugendlichen nachahmen.