Menden. Seit Jahren herrscht in Menden gähnende Leere mit Blick auf Party-Veranstaltungen. Das könnte sich bald ändern. Die Hintergründe.

Spätestens seit dem beschlossenen Abriss des Schmelzwerk-Geländes war es für Menden bittere Gewissheit: Die Möglichkeiten für junge Menschen, am Wochenende feiern zu gehen, gibt es nicht mehr. Doch nun kommt Bewegung in die Partylandschaft Mendens. Auf dem Baufa-Gelände tut sich was. Ob es eine Neuauflage des Franz von Hahn gibt oder das Ganze am Ende mit neuem Namen dasteht, ist noch völlig offen. Das sind die Hintergründe.

Bauantrag bei der Stadt gestellt

Das offiziell letzte Mal, dass junge Mendenerinnen und Mendener eine Party auf dem Baufa-Gelände im Franz von Hahn erlebt haben, liegt inzwischen über drei Jahre zurück. Seitdem ist es still geworden in Mendens Veranstaltungslandschaft. Der Abriss des Schmelzwerk-Geländes ist inzwischen besiegelt und könnte noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Dass es – gerade für junge Leute – Alternativen geben soll, darin ist sich auch die Politik durch die Bank weg einig (WP berichtete).

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Nun kommt wieder Bewegung in die Veranstaltungsbranche Mendens. Nach WP-Informationen planen Bernd Klisch, Geschäftsführer der Baufa-Grundstücksgesellschaft, und der frühere Franz-von-Hahn-Betreiber Phillip Nieland einen Neustart. Zuletzt hatten Bedenken beim Brandschutz dafür gesorgt, dass die Stadt Veranstaltungen in den Hallen untersagt hatte. Eine turnusmäßige Untersuchung zum Brandschutz vonseiten der Stadt und Feuerwehr hat die Probleme im Frühjahr 2022 zutage gefördert. Ganz zur Überraschung Nielands, wie er im Gespräch mit der Westfalenpost deutlich machte. Alle drei Jahre seien solche Untersuchungen für Veranstaltungsstätten notwendig. Mehrmals habe er das schon mitgemacht. Alles Routine. In der Vergangenheit seien Beanstandungen stets umgesetzt worden. Probleme habe es derweil nie gegeben. Seinerzeit war die Rede von „gravierenden Mängeln“ und einem fünfstelligen Invest, das nötig gewesen wäre, um das Franz von Hahn wieder auf Vordermann zu bringen. Das vorläufige Aus für die Event-Location.

Bernd Klisch bestätigt gegenüber der WP, dass es inzwischen einen neuen Bauantrag gibt, der bei der Stadt bearbeitet werde – und schlussendlich dafür sorgen soll, dass Mendenerinnen und Mendener bald wieder in gewohnter Atmosphäre feiern können. Konkret soll es um Ertüchtigungen im früheren Franz von Hahn gehen, die sowohl die Brandschutzmängel ausräumen als auch die Toilettenanlagen betreffen. „Wir wollen versuchen, an Silvester wieder eine Party zu machen“, sagt Bernd Klisch. Der Mendener sagt das voller Überzeugung. Nicht zuletzt die Situation um das Schmelzwerk habe ihn dazu bewogen, dieses Investment einzugehen. „Und die Hallen sind nur etwas wert, wenn man sie auch nutzt.“ Und auch wenn der Bauantrag erst bearbeitet werden müsse, ist für Klisch die Stoßrichtung klar: eine regelmäßige Event-Location für die Hönnestadt wieder zu etablieren.

Event-Location und kein Club

Mit im Boot ist aller Voraussicht nach auch der bisherige Betreiber des Franz von Hahn, Phillip Nieland. Ob es am Ende auf ein Franz von Hahn 2.0 oder einen gänzlich neuen Namen hinausläuft, das ist noch nicht klar. „So weit sind wir noch nicht“, sagt Nieland mit einem Schmunzeln. Gleichwohl sei er durchaus glücklich, dass man zusammen mit Vermieter Bernd Klisch eine Lösung gefunden habe. „Wir planen mit einer Party im Dezember, das ist schon ein ambitioniertes Ziel. Hoffentlich klappt es“, so Nieland. Eingerostet sei er aber in der Organisation solcher Partys auch nach über drei Jahren Pause im Franz von Hahn nicht. „Das ist wie Fahrradfahren“, lacht Phillip Nieland.

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Ein Club mit festen Öffnungszeiten werde aber auch das neue Projekt nicht. „Es wird eine Event-Location und kein Club“, erklärt Nieland. Wie das im Detail am Ende aussieht, auch das ist noch vollkommen offen. Und doch weiß auch Phillip Nieland um die besondere Situation in Menden. „Der Zeitpunkt passt daher ganz gut.“ Für die Stadt wie auch die Mendenerinnen und Mendener allgemein sei es ein wichtiges Signal, dass man eben doch irgendwann wieder einen Ort hat, um richtig zu feiern.