Menden. Wie ist es um Mendens Zukunft bestellt? Dieser Frage ging der IMW jetzt in der Zukunftswerkstatt auf den Grund – und erfuhr viel Positives.

Die Hönnestadt hat sich längst auf den Weg in die Zukunft gemacht. Dass Menden dabei eine lange Strecke zu gehen hat, ist klar. Dass Herausforderungen wie Klimawandel, Demografie und Digitalisierung aber nicht als Hürden gelten müssen, sondern im Gegenteil auch Chancen bieten können, machten jetzt mehrere Experten in der Zukunftswerkstadt deutlich. Der Initiativkreis Mendener Wirtschaft (IMW) hatte seine Mitglieder dorthin geladen. Es wurden zwei Stunden, die die Gäste hoffnungsvoll in die Zukunft schauen lassen.

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IMW-Vorstandsmitglied Heiner Schulte nutzte die Gelegenheit, sich für die durch die Politik beschlossene Absenkung der Gewerbesteuer bedanken. Die ist möglich geworden, weil Mendens Unternehmer vorgelegt haben. Nun sollen weitere Anreize geschaffen, damit weitere Firmen nach Menden kommen – nicht nur, aber vor allem ins Gewerbegebiet Hämmer-Süd. Wirtschaft, Politik und Stadtverwaltung können zusammen viel für Menden erreichen, da ist sich Schulte sicher.

Behrendt rechnet mit weiteren Ansiedlungen in Hämmer-Süd

Tim Behrendt, Geschäftsführer der WSG Menden, glaubt an weitere attraktive Ansiedlungen im Gewerbegebiet Hämmer, aber auch in Mendens Fußgängerzone und in Lendringsen.
Tim Behrendt, Geschäftsführer der WSG Menden, glaubt an weitere attraktive Ansiedlungen im Gewerbegebiet Hämmer, aber auch in Mendens Fußgängerzone und in Lendringsen. © WP | Dirk Becker

Tim Behrendt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WSG Menden, sieht das Gewerbegebiet auf einem guten Weg. 20 bis 25 Hektar stünden dort noch für Ansiedlungen von Unternehmen zur Verfügung, ein Drittel der Fläche sei weg. Behrendt geht von vier weiteren Ansiedlungen noch in diesem Jahr aus. „Drei kleine und eine große“, lautet seine Prognose.

Und die Innenstadt? Auch da sieht Behrendt Menden auf einem guten Weg. Das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020“ des Landes biete der Fußgängerzone, aber auch Lendringsen Chancen. Behrendt geht davon aus, dass viele der zunächst geförderten Unternehmen Menden auch über diesen Zeitraum hinweg erhalten bleiben. Viele Leerstände seien verschwunden, Pächter und Eigentümer führten zukunftsweisende Gespräche. Klar sei aber auch: Innenstädte würden in der Zukunft weniger Einkaufszonen sein, sondern Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität. Weitere Gastronomiebetriebe in Menden seien möglich. „Damit meine ich jetzt nicht das Alte Rathaus“, so Behrendt.

Matthias Thelen (Stadtwerke Menden) ist sich sicher, dass es im Gewerbegebiet Hämmer ein kluges Parkraumkonzept braucht.
Matthias Thelen (Stadtwerke Menden) ist sich sicher, dass es im Gewerbegebiet Hämmer ein kluges Parkraumkonzept braucht. © WP | Dirk Becker

Weiter gebraucht werden in der Innenstadt Parkplätze. Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Lürbke verwies darauf, dass eine Entscheidung ausstehe, ob die Stadtwerke Menden das Parkraummanagement übernehmen sollen. Sein Kollege Matthias Thelen ging konkret auf die Herausforderungen im Gewerbegebiet Hämmer ein. Dort soll ein Mobility Hub entstehen. Ein Parkhaus soll an zentraler Stelle entstehen, natürlich auch mit sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Ladesäulen für E-Autos und Lademöglichkeiten für E-Bike-Akkus sind obligatorisch. Wichtig sei eine bessere Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr. Bislang hält im Gewerbegebiet kein Bus, die Linie 27 fährt daran vorbei.

Robin Eisbach, Geschäftsführer von mendigital, machte deutlich, wie weit Menden in Sachen Smart City ist. Die Hönnestadt soll einen „digitalen Zwilling“ erhalten, wie Eisbach sein „Lieblingsprojekt“ nennt. Bedeutet: Alle Informationen sollen digital abrufbar sein. Das kann bei Planungen im Straßenbau ebenso helfen wie bei Maßnahmen im Umweltbereich.

Für Touristen, aber auch für die Mendener selbst kann eine digitale Stadtführung ein besonderes Erlebnis sein. Auf dem Handy ist dann zu sehen, wie die Stadt dort, wo man sich gerade aufhält, früher einmal ausgesehen hat. Eisbach hat das auch im Ausschuss für Kultur und Tourismus vorgestellt. Auch Mikroerlebnisse in Menden sollen künftig digital zu finden sein – etwa alle Spielplätze mit den dort vorhandenen Spielgeräten.

Melanie Kersting wirbt für die Nutzung des neuen Logos der Stadt Menden – auch durch die Mendener Unternehmen.
Melanie Kersting wirbt für die Nutzung des neuen Logos der Stadt Menden – auch durch die Mendener Unternehmen. © WP | Dirk Becker

Nach außen wird Menden künftig mit einem neuen Logo auftreten. Melanie Kersting vom Stadtmarketing und Judith Budde-Renfordt von der beauftragten „headline Werbeagentur“ stellten dieses vor und erläuterten, dass das Logo aus dem Turm in Mendens Stadtwappen abgeleitet wurde. Beide riefen die IMW-Mitglieder dazu auf, das Logo zu nutzen. Das sei in unterschiedlichen Entwicklungsstufen möglich.

Sammlung positiver Nachrichten allen Mendenern anbieten

Heiner Schulte zeigte sich zum Abschluss begeistert. Er schlug vor, diese Sammlung positiver Nachrichten allen Mendenern anzubieten: „Vielleicht auf der Wilhelmshöhe.“ In jedem Fall gebe es viel Grund, optimistisch nach vorne zu schauen. Das sollten die Mendener erfahren. „Wer das gehört hat, darf nachher auch meckern. Wer sich nicht damit auseinandergesetzt hat, allerdings nicht“, so Schulte.