Menden. Die Stadtwerke sollen die Bewirtschaftung der Parkplätze in Menden übernehmen. Was genau geplant ist – und wie es um Preiserhöhungen steht.

Die Stadtwerke sollen die Bewirtschaftung der Parkplätze in Menden übernehmen. Mit einem entsprechenden Grundsatzbeschluss soll der Mobilitätsausschuss in der kommenden Woche den Weg frei machen für Verhandlungen mit dem städtischen Tochterunternehmen. Was die Stadtwerke planen – und wie es um Preiserhöhungen steht.

Die Ausgangslage

Das Thema ist für den Mobilitätsausschuss zwar nicht gänzlich neu – doch nun soll es sprichwörtlich ans Eingemachte gehen. Wie wichtig das Thema Parken in Menden ist, zeigt vor allem die Tatsache, dass an einem Zukunftskonzept bereits seit gut zwei Jahren gearbeitet wird. Im Mai 2021 gab es grünes Licht für ein abgestimmtes neues Vorgehen. „Ein Schwerpunkt soll ein Konzept zur Errichtung von Mobilitätshubs bilden, auf dessen Basis dann der Rat entscheiden kann, ob die Stadtwerke Menden künftig die Parkraumbewirtschaftung übernehmen soll“, heißt es dazu in einer Vorlage für den Mobilitätsausschuss.

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Alleine durch die steigende Nachfrage beim Thema E-Autos und dem bestehenden Leasing-Angebot der Stadtwerke würde sich ein Umdenken bemerkbar machen. Gleichzeitig hänge das Thema E-Mobilität eng mit dem Thema Parken zusammen. Ein Beispiel dafür sind unter anderem die Stellplätze an der Oberen Promenade. Gerade mit Blick auf das im Bau befindliche Gewerbegebiet Hämmer II ergeben sich zwangsläufig neue Anforderungen. Die Mendener Wirtschaftsförderung (WSG) hatte angeregt, dort keine großflächigen Parkplätze bauen zu wollen. Vielmehr solle ein zentrales Parkhaus als sogenannter „Mobility Hub“ fungieren. Parkraum entsteht so in der Höhe, nicht in der Breite. Der „Mobility Hub“ soll alles bündeln: Lade-Parkplätzen für E-Autos, Vermietung von E-Scootern, Fahrradstellplätze und eine direkt Busanbindung in Richtung Innenstadt.

Die Möglichkeiten

Was sich unmittelbar durch das neue Konzept der Stadtwerke in Menden ändern soll, ist vor allem die Organisation. Im Fokus dabei: stärker digitalisiertes und serviceorientiertes Parken – auch mit kostengünstigen Parkplätzen. Dabei gibt’s für Menden vor allem eine gute Nachricht. Das Parken soll nicht teurer werden. „Um die Bürgerservices zu steigern sind aktuell ausdrücklich keine Preiserhöhungen geplant, da die erforderlichen Investitionen über eine höhere Effizienz und Kostenoptimierungen abgebildet werden können“, heißt es im Konzeptpapier. Gleichwohl würden die Stadtwerke die Kontrolle über die Preisgestaltung übernehmen – in Absprache mit den politischen Gremien.

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Doch bei der Umsetzung eines neuen Parkraumkonzeptes stehen die Stadtwerke keinesfalls alleine dar. Wirtschaftsförderung, der städtische Immobilienservice oder aber die mendigital sollen dabei unterstützen. „Im Zuge der Einführung zusätzlicher digitaler Services soll eine Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit erreicht werden“, heißt es in der Vorlage. Eine digitale Erfassung freier Parkplätze mithilfe des LoRaWan-Netzwerkes hatte mendigital-Geschäftsführer Robin Eisbach jüngst im Digitalausschuss in Aussicht gestellt (WP berichtete). Zusätzlich könnte ein neues Parkleitsystem mit Tafeln und Echtzeit-Daten-Ausgabe möglich sein – mithilfe von Kontroll-Kennzeichenscannern etwa am Nordwall, Lenzenplatz, Schlachthof oder Ziegelbrand. Gleichzeitig wolle man das Bezahlen per EC-Karte vereinfachen, „um den derzeit sehr geringen Anteil an den bargeldlosen Bezahlvorgängen zu erhöhen“. So könnten – etwa über eine zentrale App – Parkzeiten auch unkompliziert verlängert werden, wenn der Einkauf doch länger dauert als geplant.

Die Aufgabenteilung

Gleichzeitig skizziert das Konzeptpapier der Stadtwerke die weitere Aufgabenteilung. Während der Immobilienservice noch bis zum Ende des Jahres mit der Sanierung der Tiefgarage beschäftigt ist (WP berichtete), wird die Stadt als Verpächterin/Vermieterin alle öffentlichen bewirtschafteten Parkflächen zur Verfügung stellen. Gleichzeitig fallen der Stadt auch Grünschnitt und Winterdienst zu – ebenso wie die hoheitliche Aufgabe der Parkraumüberwachung durch das Ordnungsamt. Die Stadtwerke ihrerseits würden die Parkflächen anmieten und die Modernisierung des Parksystems übernehmen. Dazu zählen neue Parkscheinautomaten, ein neues digitales Bezahlsystem, eine 24-Stunden-Hotline oder aber die Unterhaltung der Tiefgarage unter dem Rathaus.

Eine Entscheidung über das Parkraumkonzept soll am Donnerstag, 2. März, im Mobilitätsausschuss fallen.