Menden/Märkischer Kreis. Der Märkische Kreis ist ein teures Pflaster. Und so wird auch das lang ersehnte Eigenheim immer hochpreisiger. Das steckt hinter dem Zahlenwerk.

Die Immobilienpreise im Märkischen Kreis steigen. Das stellt der Gutachterausschuss in seinem veröffentlichten Grundstücksmarktbericht fest. Dafür wurden mehr als 3000 Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke ausgewertet.

„Auch 2022 haben wir Preissteigerungen in vielen Bereichen des Immobilienmarktes beobachtet“, berichtet Christiane Strauch, Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Märkischen Kreis. Der Gutachterausschuss hat mehr als 3000 Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke analysiert und die Ergebnisse im Grundstücksmarktbericht 2023 im Internet veröffentlicht. Dazu Strauch weiter: „Die Zahl der Immobilienverkäufe liegt leicht über dem Ergebnis des Vorjahres. In unserem Geschäftsbereich wurde ein Geldumsatz von 513 Millionen Euro erzielt.“

Weniger Baugrundstücke

Spitzenreiter bei den Immobilienverkäufen waren die bebauten Grundstücke mit 48 Prozent aller Kauffälle, gefolgt von den unbebauten Grundstücken mit 27 Prozent und den Eigentumswohnungen bzw. Teileigentumseinheiten mit 25 Prozent. Die hohe Anzahl von Verkäufen von Baugrundstücken für Ein- und Zweifamilienhäuser in den vergangenen Jahren konnte nicht gehalten werden. Im Jahr 2022 wurden nur 121 Baugrundstücke verkauft. Das sind rund 46 Prozent weniger Kauffälle als im Jahr zuvor. Bei den Bauflächen für Geschosswohnungsbau ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen, wobei hingegen Rückgänge beim Gewerbebauland zu verzeichnen sind.

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Nach dem Anstieg der vergangenen Jahre stagnieren die Bodenrichtwerte für Wohnbauflächen. Hierbei war aufgrund fehlender Neubaugebiete ein reger Grundstücksverkehr in den älteren Baugebieten festzustellen, wobei regional ein stark unterschiedliches Preisniveau besteht.

Menden liegt an der Kreis-Spitze: 87 Millionen Euro Umsatz

Menden liegt mit 87 Millionen Euro Umsatz an der Spitze der MK-Kommunen (ohne Iserlohn und Lüdenscheid). Allerdings ist im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Kauffälle in Menden von 387 im Jahr 2021 auf 313 im Vorjahr gesunken. Der Geldumsatz sank von 104,7 auf 87 Millionen Euro. Dagegen stieg der Flächenumsatz von 41,8 Hektar auf 52,1 Hektar.

Die Bodenrichtwerte liegen für den individuellen Wohnungsbau (Ein- und Zweifamilienhäuser) in guter Lage bei 190 Euro/Quadratmeter, in mittlerer Lage bei 175 Euro/Quadratmeter und in mäßiger Lage bei 140 Euro/Quadratmeter. Zum Vergleich: In Balve liegen diese Werte bei 110 Euro/Quadratmeter (gute Lage) bzw. 105 Euro/Quadratmeter (mittlere Lage).

Die Kauffälle bei den Bestandsimmobilien stagnieren. Unter den bebauten Grundstücken nehmen die Ein- und Zweifamilienhäuser mit 73 Prozent den größten Anteil ein. Bei den Gewerbeimmobilien fallen die Verkaufszahlen, während das Marktsegment der Mehrfamilienhäuser stagnierende Umsätze zu verzeichnen hat. Bereits in den Vorjahren war der Umsatz von weiterverkauften Eigentumswohnungen stark gestiegen. Auch im Berichtsjahr 2022 erhöhten sich Verkaufsfälle und der Geldumsatz.

Bei den land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken sind keine Umsatzsteigerungen zu verzeichnen. Die durchschnittlichen Preise für landwirtschaftliche Flächen sinken leicht.

Mehr als 100 Seiten mit Details

Der durch den Gutachterausschuss veröffentlichte Grundstücksmarktbericht 2023 enthält detaillierte Informationen zur Marktentwicklung und ist mithilfe zahlreicher Grafiken und Tabellen anschaulich gestaltet. Geschäftsführer Steffen Kriegel: „Auf mehr als 100 Seiten finden sich mittlere Kaufpreise für Ein-/Zweifamilienhäuser, Eigentumswohnungen, Erbbau- und Liegenschaftszinssätze, Preisentwicklungen und Indexreihen sowie Durchschnittswerte für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke. Im neuen Grundstücksmarktbericht werden neben den Sachwertfaktoren für Ein- und Zweifamilienhäuser auch Marktanpassungsfaktoren für Erbbaurechte und Erbbaugrundstücke veröffentlicht.“

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Der Grundstücksmarktbericht 2023 steht kostenlos zum Download im Internet bereit. Ergänzend dazu die aktuelle Bodenrichtwertkarte mit mehr als 1400 Bodenrichtwerten sowie die Immobilienrichtwerte für Ein- und Zweifamilienhaus und Eigentumswohnungen. Mittels einer Zoomfunktion können frei wählbare Ausschnitte im Kreisgebiet angezeigt werden. Um schnell den aktuellen Richtwert seines Grundstücks interaktiv abzufragen, ist eine Suche über Adressen möglich. Zudem können historische Richtwerte ab 2011 aufgerufen sowie entsprechende Ausdrucke erstellt werden.

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses mit Sitz im Lüdenscheider Kreishaus (02351 / 966-6735) erteilt Auskünfte zu allen Fragen des Immobilienmarktes. Bodenrichtwerte, Immobilienrichtwerte und der Grundstücksmarktbericht sind im Internet zu finden unter www.boris.nrw.de . Allgemeine Informationen zum Gutachterausschuss: www.gars.nrw/maerkischer-kreis