Menden. In einer Sondersitzung stellt der Sozialausschuss die Weichen für den künftigen Betrieb im Bürgerhaus. Jetzt sind die Mendener gefragt.
Stück für Stück schreiten die Arbeiten am Bürgerhaus voran. Inzwischen ist auch klar, wie das neue Angebot in der Stadtmitte künftig funktionieren soll: mit der Unterstützung einer Genossenschaft. Vorbild könnte dabei ein Projekt aus dem Dortmunder Stadtteil Dorstfeld sein.
Aus Fehlern lernen
Eigentlich hätte alles schon Mitte Februar unter Dach und Fach sein sollen: das Betreibermodell für das Mendener Bürgerhaus. Doch im Sozialausschuss kamen nach dem Vortrag von Dr. Christian Teuber von der Kanzlei Baker Tilly noch zu viele Fragen auf.
Fragen, die nun aber geklärt scheinen. „Wir wollen das Ganze in Bürgerhände geben und haben uns dafür viele Projekte angeschaut“, erklärt Bürgermeister Dr. Roland Schröder in einer Sondersitzung des Sozialausschusses. Einen Abstecher hat die Verwaltung dafür sogar in den Dortmunder Stadtteil Dorstfeld gemacht. Denn dort hat man ein „komplett vergleichbares“ Vorhaben – wie nun für Menden geplant – bereits umgesetzt. Ein altes Zechengebäude ist dafür zu einem Bürgerhaus umgebaut worden, eine Genossenschaft sorgt für den Betrieb. Die Genossenschaft werde von drei Personen geleitet und von einem dreiköpfigen Aufsichtsrat begleitet. Ehrenamtler und Angestellte sorgen gemeinsam für einen reibungslosen Betrieb. „Das ist genau das, was wir in Menden auch machen wollen“, betont Schröder. Der Vorteil für die Hönnestadt: Man kann aus einigen „Fehlern“ in Dorstfeld lernen.
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Für 250 Euro können Bürger Genossenschaftsanteile kaufen, ein Schritt, der schon bald auch in Menden möglich sein könnte. Restfragen müssten jedoch noch in einem separaten Arbeitskreis geklärt werden. Etwa ein Wirtschaftsplan für die Genossenschaft oder aber städtische Zuschüsse für das Projekt. Den Vorteil gegenüber anderen Rechtsformen für den Betrieb hatte Christian Teuber zuvor klargemacht. Die Genossenschaft sei nicht gewinnorientiert, könne aber wirtschaftlich arbeiten.
Fraktionsübergreifender Konsens
Argumente, die nun auch die CDU überzeugt hätten, wie Robin Kroll zugibt. Gleichwohl habe man das Thema in der Fraktion „kontrovers diskutiert“. Zwar sähen die Christdemokraten noch einige Herausforderungen beim Betreibermodell, doch man wolle dem Vorstoß nun zumindest eine Chance geben. „Die persönliche Intervention des Bürgermeisters war wichtig. Es ist ein gutes Zeichen, dass das Bürgerhaus Chefsache ist, denn ein Bürgerhaus mit wenig Bürgern soll nicht das Ziel sein“, lobt Kroll in diesem Zuge. Nach eher schleppender Beteiligung von Mendenerinnen und Mendenern in den Arbeitskreisen hatte die CDU ein Bürgerhaus ohne Bürger befürchtet (WP berichtete).
Grundlegende Bedenken zum Betreibermodell scheinen sich nun fraktionsübergreifend zu zerstreuen. Ganz zur Freude von Klaus Ebbecke (Grüne). Eine überhastete und knappe Mehrheitsentscheidung vor einigen Wochen „wäre schlecht gewesen fürs Bürgerhaus“. Sein Credo: „Packen wir’s an.“
Einstimmig beschließt der Sozialausschuss unterm Strich die Gründung einer Genossenschaft für den Betrieb des Bürgerhauses.