Menden. Ob Bürgerhaus, Huckenohl, Lebensader Lendringsen oder Dorfmitte Halingen: Für die „Leitprojekte“ der Stadt gibt es bald ein Management-Büro.

Für die Besetzung dieser neuen Stelle im Mendener Rathaus wirbt Bürgermeister Roland Schröder jetzt sogar in seinen persönlichen Internet-Accounts: Die Stadt Menden soll für ihre „Leitprojekte“ einen neuen Manager oder eine Managerin erhalten. Die Bewerbungsfrist für die Führungsposition läuft noch bis zum 28. April. Erste Kandidatinnen und Kandidaten haben sich laut Melanie Bähr vom Bürgermeisterbüro auch schon beworben. Und: „Wir nehmen externe Bewerbungen ebenso gern an wie rathausinterne.“

Neues „Office“ soll auch auf die Zeit- und Kostenlimits der Projekte achten

Laut der Ausschreibung plant die Stadtverwaltung kurzfristig die Einrichtung eines Projekt-Management-Offices, kurz PMO. Dieses Office (zu Deutsch: Büro) soll direkt an den Verwaltungsvorstand angedockt sein, der vor allem aus dem Bürgermeister und seinen Beigeordneten besteht. Die Aufgaben des neuen Managements sollen vielfältig sein: Es gilt die Leitprojekte der Stadt im Rathaus fachbereichsübergreifend aufzubauen, sie zu betreuen, umzusetzen und dabei auch das Controlling durchzuführen, also etwa darauf zu achten, ob Kosten- und Zeitlimits eingehalten werden.

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Vermarktung von Gewerbe-Grundstücken in Hämmer-Süd zählt zu Aufgaben

Auf die Nachfrage der WP, was denn im Rathaus unter Mendener „Leitprojekten“ zu verstehen ist, nennt Melanie Bähr konkrete Vorhaben, die teils schon in der Durchführung stehen: „Aktuell sind das zum Beispiel das neue Mendener Bürgerhaus, die Sanierung des Huckenohl-Stadions, die Lebensader Lendringsen-Mitte, die neue Dorfmitte in Halingen und verschiedene Klimaschutz-Projekte.“ Auch die Vermarktung der Grundstücke im neuen Gewerbegebiet Hämmer-Süd liege bei der Stadt Menden. Hinzu kommen Berichte an die jeweiligen Fachausschüsse sowie die Steuerung der Kommunikation nach außen. Letzteres hört sich nicht unbedingt nach mehr Offenheit an, doch diesen Einwand lässt Melanie Bähr nicht gelten: „Die Transparenz soll unbedingt gewährleistet bleiben.“

Regelmäßig Sachstands-Berichte an Politik und Öffentlichkeit

Die Ergebnisse der vorhandenen Projektteams soll das neue Office aufeinander abstimmen, Ziele vorgeben und Vorgänge koordinieren. Das PMO soll zudem alle Anfragen, Aufträge und Informationen zu den Leitprojekten bündeln, das alles zentral steuern und bearbeiten. Dies betrifft auch die Durchführung paralleler Projekte (Multiprojektmanagement), die Planung mit allen Beteiligten, also auch betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, die Koordinierung von Ressourcen und Mitteln sowie die regelmäßige Berichterstattung an die Politik und die Öffentlichkeit. Änderungen und Erweiterungen des Aufgabenbereichs behält sich die Stadtverwaltung noch ausdrücklich vor.

Dotierung für Tätigkeit mit besonders hoher Verantwortung

Die Stadt nennt ihrerseits hohe Anforderungen an die Interessenten. Dazu zählen unter anderem ein Hochschulabschluss in einem wirtschaftsorientierten Fach wie beispielsweise Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Business Administration oder Wirtschaftsinformatik oder eine vergleichbare Qualifikation, zudem eine mehrjährige, mindestens zweijährige Berufserfahrung im Projektmanagement, möglichst auch schon mit zeitgleichen Projekten. Geboten werde eine unbefristete Beschäftigung in Vollzeit nach der Entgeltgruppe 12 TVöD für Tätigkeiten mit besonders hoher Verantwortung.

Dass das neue Office vorhandenen Projektleitungen ins Gehege kommen könnte, befürchtet Melanie Bähr nicht. Und: Es gehe dabei auch um das „Netzwerken“ zwischen den einzelnen Vorhaben.