Menden. Die einen sehen die Vorbereitungen als Vorgriff auf die Leinwand. Die anderen wollen sich nur ein Upgrade offenhalten. Das sind die Knackpunkte.

Die Großbildleinwand am Bürgerhaus in Menden sorgt im Rat für hitzige Diskussionen. Während CDU und FDP zumindest die Vorbereitungen für eine Installation auf den Weg bringen wollen, sehen vor allem Grüne und SPD in diesen Vorbereitungen schon einen Grundsatzbeschluss und mahnen zum Energiesparen. Das sind die Knackpunkte.

Upgrade fürs Bürgerhaus

Mit einer Großbildleinwand am Bürgerhaus in Menden könnte laut Verwaltung „eine Service- und Informationsplattform geschaffen werden“. Public Viewing soll ebenso möglich sein wie eine Art Nachrichtenportal der Stadt selbst. Im Rat allerdings scheiden sich an der Leinwand sprichwörtlich die Geister. „Es wäre ein wichtiges Zeichen für die Stadt“, betont Bürgermeister Dr. Roland Schröder in der Ratssitzung. Gegenwind gibt’s allerdings vonseiten der SPD. „Mit so einer Leinwand Energie zur eigenen Belustigung zu verbrauchen, finde ich schon schwierig“, so Ingo Günnewicht. In Zeiten der Energiekrise sollte die Stadt lieber sparen.

„Lassen wir die Kirche mal im Dorf. Die Energiekrise sollte uns nicht dazu verleiten, die Hände in den Schoß zu legen“, sagt FDP-Fraktionschef Stefan Weige. Es gehe nun mal nicht jetzt schon um die Installation der Wand, sondern lediglich darum, entsprechende Leitungen in den Neubau zu integrieren. Das diene vor allem dem Immobilienservice Menden (ISM) dazu, den Neubau im Zweifel nicht direkt nach der Fertigstellung wieder aufzureißen, um Leitungen für eine Leinwand zu verlegen. „Es geht darum, die Option zu haben“, ergänzt CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Haldorn. Noah Schweins (CDU) vergleicht es mit der Möglichkeit „auf ein Upgrade“ am Bürgerhaus. +++ Lesen Sie auch: Stadtwerke wollen Bewusstsein für Energieverbrauch schaffen +++

Mehr als nur eine Steckdose

Doch das sehen längst nicht alle so. „Wir sind jetzt genau an dem Punkt, dass das Ziel schon klar ist“, kritisiert Grünen-Fraktionschef Peter Köhler. Die Anschlüsse selbst gäben schon vor, was später dann entschieden werden solle. „Und eine Leinwand, die Parkplätze bestrahlt, macht wenig Sinn“, so Köhler. Im Zuge der Energiekrise „hätte das eine falsche Wirkung“, stimmt Norbert Majd (UmSo) zu. Einen politischen Beschluss für Leerrohre hält Mirko Kruschinski (SPD) für eine Farce. Das sei schließlich ein Geschäft der laufenden Verwaltung. „Es geht darum, die Tore für die Leinwand zu öffnen“, moniert er.

Das will Bürgermeister Dr. Roland Schröder aber so nicht stehen lassen. „Es geht um die Vorbereitung.“ Noch dazu umfassten die Arbeiten mehr, „als nur ein paar Leerrohre“. Denn für den Betrieb einer Leinwand ist nicht nur eine Steckdose nötig, sondern ein entsprechender kleiner Raum, in dem die Technik und Kühlung der Anlagen untergebracht werden können. Müsste das im Zweifel nach Fertigstellung des Bürgerhauses nachgerüstet werden, könnten die Kosten aus dem Ruder laufen. +++ Auch interessant: Mendener Stadtrat einstimmig: Das Bürgerhaus soll kommen +++

Bei Gegenstimmen von Grünen, SPD, UmSo und Linken ist die Vorbereitung am Ende verabschiedet worden.