Menden. Es gebe unterschiedliche Auffassungen zum Kunstfest Passagen. Das Kulturbüro in Menden trennt sich von Volker Fleige. Dieser will weitermachen.
Das Kunstfest Passagenauf Gut Rödinghausen ist zu Ende. Die Resonanz nach der vierten Auflage ist so positiv wie bei keiner der anderen Auflagen. Das städtische Kulturbüro als Veranstalter will noch keine abschließende Bilanz ziehen. Für das kommende Jahr kündigt sich aber eine große Veränderung an.
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„Zwischen Volker Fleige und dem Kulturbüro als Veranstalter gab es unterschiedliche Auffassungen zur weiteren Entwicklung von Kunstfest Passagen. Diese haben dazu geführt, dass Volker Fleige an dem Projekt ab 2023 nicht mehr beteiligt ist“, erklärt das Kulturbüro auf WP-Nachfrage. Der Alt-Bürgermeister war vom Kulturausschuss beauftragt worden, das Programm zu gestalten. Fleige verteidigte das Kunstfest gegen reichlich Kritik, vor allem an den Kosten und der Programmgestaltung.
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Fleige: Orchesterzentrum NRW im kommenden Jahr dabei
Der 65-jährige Pensionär zeigt sich auf WP-Nachfrage überrascht, dass er im kommenden Jahr nicht mehr dabei sein soll. „Das ist meines Wissens so nicht richtig.“ Im Gegenteil: Es gebe bereits Pläne, dass das Orchesterzentrum NRW „verstärkt ein Partner des Kunstfestes wird“. Es solle eine Möglichkeit geschaffen werden, Studierenden der Musik „konzertant aufzutreten“, ohne gleich einen ganzen Abend bestreiten zu müssen. In diesem Zusammenhang werde er sich auch einbringen, sagt Volker Fleige. Das sei auch so mit dem Förderverein verabredet worden.
Die unterschiedlichen Auffassungen zum Programm sehe er nicht, betont Fleige. Die Formulierung aus dem Kulturbüro sei wohl etwas „überpointiert“. Er werde dem Kunstfest weiter erhalten bleiben, allerdings alleine schon wegen seines Wohnortes Lübeck zunehmend kürzer treten. „Es wird eine Abnabelung geben, das ist auch okay so.“
Alt-Bürgermeister unterstützt Wunsch, das Kunstfest personell breiter aufzustellen
Fleige zeigt sich durchaus damit einverstanden, das Kunstfest personell breiter aufzustellen: „Es kann nicht sein, dass es eine Abhängigkeit von einer einzigen Person gibt, so wie wir keine Abhängigkeit vom Gas aus Russland haben wollen.“
Volker Fleige verweist darauf, dass er auch in diesem Jahr inhaltlich am Programm mitgearbeitet habe. „Das Programm ist zu einem großen Teil von mir mitverantwortet worden.“ Fälschlicherweise sei er aber häufig als Intendant bezeichnet worden. Er habe sich stets bemüht, das geradezurücken. „Ich habe mich als künstlerischer Mitarbeiter verstanden.“ Das Programm sei in diesem Jahr „vielleicht sogar das beste“ gewesen.
Volker Fleige hatte in den vergangenen Jahren viel Kritik einstecken müssen: Von Beginn an stand das Kunstfest unter Verdacht, zu abgehoben zu sein, viel zu wenig auf den Durchschnitts-Mendener einzugehen. Der Förderverein für das Kunstfest und der Kulturausschussvorsitzende Dirk Huhn verteidigten das Modell gegen die Kritik. Es sei ein Teil von Kulturförderung, auch nicht-massentaugliches Programm anzubieten.
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Fotoausstellung in diesem Jahr kommt besonders gut an
Populäre Stücke wie „Die Blechtrommel“ waren in diesem Jahr ausverkauft, die Resonanz bei Abenden wie „Auf der Suche… nach Marcel Proust“ eher gering – trotz außergewöhnlicher Kulisse wie im Kalkwerk. Ein offensichtlich großer Erfolg war die Fotoausstellung von Dirk Vogel: Der Künstler hatte (mit Fotokünstlerin Angela Seebohm) für die Ausstellung „Zeitfenster“ Mendenerinnen und Mendener vor die Linse geholt. Das war zum Beispiel bei den Feiern zum 125. Geburtstag des Kalkwerks ein großen Thema unter den Angestellten und ihren Angehörigen.
Kulturbüro stellt Programm für das kommende Jahr auf
Kulturbüro-Leiter Andreas Nolte will noch keine abschließende Bilanz ziehen. Für aussagekräftige Zahlen sei es noch zu früh. „Zunächst sind alle Abschlussarbeiten zu erledigen. Das Kulturbüro als Veranstalter des Kunstfestes ist gegenwärtig damit befasst, das Programm für 2023 zu planen, um es am 22. November im Kulturausschuss vorzustellen“, sagt Nolte.
Diese Programmplanung diene auch als Grundlage für die Beantragung der Fördermittel. „Ob das Kulturbüro bei der Aufstellung des Programms fachliche Unterstützung benötigt, wird sich im Laufe dieses Planungsprozesses erweisen“, heißt es aus dem Kulturbüro. Zum Abschied bedankt sich die Stadtverwaltung bei Volker Fleige, nennt ihn als „einer der Gründer dieses Kulturprojekts“. Nolte: „Für sein Engagement und seinen Einsatz sind wir ihm zu Dank verpflichtet.“