Menden. Ein Umzug oder eine Dependance der Josefschule in der ehemaligen Rodenbergschule ist vom Tisch. Wie es jetzt weitergeht.

Bei der Neugestaltung der Josefschule Menden tut sich was. Nach einer Infoveranstaltung für Eltern auf der Wilhelmshöhe und Gesprächen zwischen Schulleitung, Eltern und Politik hat sich nun eine Lösung herauskristallisiert. Wann die ersten Bagger rollen, soll nach den Sommerferien feststehen.

Vertreter zeigen sich zufrieden

Wie sehr das Thema Josefschule Eltern derzeit beschäftigt, wird im Ratssaal am Dienstagnachmittag deutlich: Gut zwei Dutzend Zuschauer zählt die Schulausschusssitzung. Dabei sind zuletzt strittige Punkte bereits vor der Sitzung geklärt. Eine Dependance oder Umzug der Josefschule in die frühere Rodenbergschule wird es demnach nicht geben. Der eigens einberufene Arbeitskreis „Raumsituation an Schulen“ hatte am Tag vor der Sitzung mit Elternvertretern und Schulleitung „lange und zum zweiten Mal über die Josefschule gesprochen“, so der Ausschussvorsitzende Peter Maywald (CDU).

Dass eine Dependance – wie von Eltern und Schulvertretern kritisiert – den Schulzusammenhalt gefährden könnte, machen Stellungnahmen des Kreis-Schulamtes und der BezirksregierungArnsberg derweil deutlich. „Aus fachlicher Sicht wird die Errichtung eines Teilstandortes [...] am Standort der ehemaligen Rodenbergschule nicht empfohlen“, heißt es vonseiten des Schulamtes. Räumliche Engpässe durch steigende Schülerzahlen oder den OGS-Anspruch „sollten keine Begründung für die Einrichtung mehrerer Standorte einer Grundschule sein“. Ebenso sei diese Begründung im Schulgesetz laut Bezirksregierung „nicht vorgesehen“.

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Der Plan für Menden: Ein Umbau des Gebäudes mit einem Cluster-Modell ohne zentralen Speiseraum. An einer Neheimer Grundschule habe das System so schon gut funktioniert, so Maywald. Aber auch ein Blick über die Ruhr zeigt, was mit den Clustern gemeint ist: Dort befindet sich die Gesamtschule Fröndenberg mitten im Cluster-Umbau. Dabei werden Jahrgänge in jeweils eigene Bereiche mit entsprechenden Klassen- und Selbstlern-Räumen umgestaltet. So können sich die Jahrgänge in ihren Bereichen bewegen, der Zusammenhalt wird gestärkt.

Umbau als Herausforderung

Im nächsten Schritt soll die Stadt bis nach den Sommerferien einen ersten Planungsentwurf für die Josefschule vorlegen. „Ich glaube, wir sind da auf einem guten Weg“, sagt Peter Maywald über die Gespräche zwischen Arbeitskreis und Schul- sowie Elternvertretern. Wie die Umbaumaßnahmen konkret aussehen werden, soll voraussichtlich im August 2022 im Schul- und ISM-Ausschuss feststehen, zusammen mit einem Zeitfenster für die ersten Arbeiten. Zentral wird dabei vor allem die Kostenfrage sein. In einem ersten Entwurf eines Architekturbüros im Februar dieses Jahres wurde bereits deutlich, dass es auf mehrere Millionen Euro hinauslaufen könnte. Angesichts der Tatsache, dass nicht nur die Josefschule Menden, sondern auch weitere Grundschulen für den OGS-Anspruch ab 2026 räumlich umgestaltet und vorbereitet werden müssten, stellt das eine Herausforderung dar. „Das ist schon ein tiefer Schluck, wenn man das hochrechnet und auf andere Schulen umlegt“, sagt Peter Maywald.

Schülerzahlen stark gestiegen

Für die Planung an den übrigen Mendener Grundschulen soll in einem zweiten Schritt deshalb der Schulentwicklungsplan vorzeitig fortgeschrieben werden. Corona-Pandemie und der Zuzug ukrainischer Schüler haben die im Oktober 2020 prognostizierten Schülerzahlenentwicklung verschoben. Außerdem spiele der Schulentwicklungsplan unterm Strich „in die Weiterentwicklung aller Grundschulen rein“, so Klaus Luig (FDP) im Ausschuss. „Das sollten wir schnell auf den Weg bringen.“

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Miriam Sdunek, Teamleiterin der Abteilung Schule und Sport, tritt dabei ein wenig auf die Bremse. „Wir bemühen uns für einen Überblick, aber es wäre falsch zu versprechen, dass wir eine fertige Schulentwicklungsplanung vorlegen.“ Dessen ist sich der Ausschuss bewusst, es gehe zuerst darum, so Peter Maywald, beratungsfähige Zahlen vorzulegen. „Wir wissen, dass das eine Mammutaufgabe ist“, betont der Ausschussvorsitzende.