Menden. Was passiert auf der hinteren Fläche am Nordwall in Menden, wenn bei Dieler neu gebaut wird. Die Stadtwerke stünden mit einer modernen Idee parat.

Was passiert auf der Fläche des früheren Nordwall-Parkhauses? Nachdem klar ist, dass auf dem Areal des ehemaligen Kaufhauses Dieler ein neues Geschäftshaus entstehen soll, fehlt für den hinteren Bereich noch eine Entscheidung. Gemeinsames Ziel aller Verantwortlichen ist aber ein neues Parkhaus. Die Stadtwerke stünden bereit.

Politik muss entscheiden, was sie mit städtischer Fläche vorhat

Wirtschaftsförderer Tim Behrendt tritt bei Fragen zum Parkhaus vorübergehend noch etwas auf die Bremse. „Es muss politisch entschieden werden, was mit der Fläche passiert.“ Anders als das Dieler-Gebäude sei die als provisorischer Parkplatz genutzte Schotterfläche im Stadtbesitz. Dementsprechend müsse es einen politischen Auftrag geben. Gleichzeitig gehören aber mit den alten Wohnhäuser an der Gartenstraße auch zwei Grundstücke in diesem Bereich der Familie Siepmann, die das Dieler-Haus vom gescheiterten Investor ITG gekauft hatte.

Investor Sven Siepmann kündigt an, auf jeden Fall mit der Stadt kooperieren zu wollen. Die Siepmanns planen zwar eine eigene Tiefgarage mit gut 70 Stellplätzen im Untergeschoss des neuen Geschäftshauses. Allerdings hatten Sven und Tim Siepmann auch erklärt, dass sie ein Parkhaus in der Nachbarschaft für die Innenstadt für unverzichtbar halten. Zu eigenen Ambitionen auf der Fläche des früheren Parkhauses am Nordwall sagt Sven Siepmann: „Wir machen nichts gegen die Stadt.“

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Ziel: 300 bis 400 Stellplätze auf Fläche des früheren Parkhauses am Nordwall

Konsens, das ist von allen Seiten zu hören, ist ein neues modernes Parkhaus mit vielleicht 300 bis 400 Stellplätzen am Nordwall. Dieses Gebäude war auch Kern eines Gutachtens, das die Wirtschaftsförderung in Auftrag gegeben hatte – damals noch um die verfahrene Situation mit dem früheren Investor zu lösen. Ob das Parkhaus noch ergänzt wird, zum Beispiel durch einen kleinen Supermarkt oder Wohnungen, bleibt offen. Ein einfaches Parkhaus wäre wohl planungsrechtlich einfacher umzusetzen, weil an der Stelle bereits ein Parkhaus stand.

Bislang gibt es noch keine entscheidungsreifen Pläne für die Politik. Es soll in Kürze einen runden Tisch mit den Beteiligten geben. Mit am Tisch sollen auch die Stadtwerke sitzen. Wir stehen für eine Gesamtparkraumlösung zu Verfügung“, sagt Matthias Thelen, Teamleiter Projektentwicklung bei den Stadtwerken. Auch er verweist aber darauf, dass für eine konkrete Umsetzung noch der konkrete Auftrag aus der Politik fehlt.

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Stadtwerke könnten Betreiber der städtischen Parkflächen werden

Dennoch: Die Stadtwerke zeigen sich vorbereitet. „Grundsätzlich ist es so, dass wir die politischen Prozesse und die Aktivitäten des Investors beobachten“, sagt Thelen. Aus Sicht der Stadtwerke könne sich der Bau und Betrieb eines Parkhauses rechnen. „Wir glauben, dass wir Parkraum effizient und wirtschaftlich betreiben können.“ Es gebe diverse Fördermöglichkeiten. Die Stadtwerke würden dann gerne das Parkhaus im Verbund mit der Rathaus-Tiefgarage und einem Mobilitätshub im Gewerbegebiet Hämmer II betreiben. „So etwas macht nur durchgängig und ganzheitlich Sinn.“ Durch digitale Lösungen wie Kennzeichenerkennung gebe es viel Einsparpotenzial bei der Wartung und neue komfortable Möglichkeiten für die Nutzer.

Bei der Vorstellung der Siepmann-Pläne war als Ziel ausgegeben worden, dass zeitgleich zur geplanten Fertigstellung des Siepmann-Neubaus auch im hinteren Bereich ein Parkhaus in Betrieb gehen sollte. Würden die Stadtwerke das hinbekommen? Matthias Thelen wiederholt, dass die Politik zunächst am Zug sei. Dann müsse der Bebauungsplan, der für das Nordwallcenter geändert wurde, wieder aufgehoben werden. „Erst damit kann man die nächsten Schritte machen.“

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