Menden. Am Nordwall in Menden stehen nach dem Verkauf des Dieler-Hauses die Zeichen auf Neuanfang. Das sind die Personen, die dafür verantwortlich sind.
Nach jahrelangem Stillstand stehen die Zeichen am Nordwall jetzt auf Neuanfang. Nach Konfrontation und beleidigtem Anschweigen mit dem alten Investor ITG scheint die Situation jetzt komplett verändert: Mit Familie Siepmann, die jetzt das Dieler-Areal von der ITG gekauft hat, ist jetzt ein Mendener Investor an Bord. Der Glauben an einen Erfolg auf dem Areal ist schlagartig so groß wie nie. Möglicherweise noch in diesem Jahr sollen Pläne für eine Neugestaltung präsentiert werden. Wer sind die Verantwortlichen hinter dem Deal? +++ Das sind die Pläne: Dieser Deal soll Neubauten möglich machen +++
1. Siepmann-Immobilien
Spötter sagten schon, die Siepmanns würden erst Ruhe geben, wenn ihnen ganz Menden gehört. Tatsächlich besitzt die Familie etliche Immobilien in Menden und Umgebung. In jüngerer Vergangenheit zeichneten sich die Investoren aber auch vor allem dadurch aus, dass sie erfolgreich größere Bauvorhaben umsetzten. Dazu gehört der neue Siepmann-Tower an der Ecke Papenhausenstraße/Poststraße (im Erdgeschoss wird künftig auch die WP-Redaktion ihr Zuhause haben). Dazu kommt das Thekla-Gelände am Hofeskamp. Auf dem ehemaligen Fabrik-Gelände wurden Wohnhäuser und ein neuer Kindergarten gebaut.
Die Siepmanns besitzen eine Holding mit mehreren Firmen. Die Grundlage des Erfolgs lieferte Vater Werner Siepmann mit geschickten Investitionen in verschiedenen Branchen. Mittlerweile vertritt Sohn Sven Siepmann (35) den Immobilienbereich nach außen. Mit-Investor für das Nordwall-Projekt ist ausdrücklich auch Bruder Tim Siepmann, der Geschäftsführer des Fröndenberger Unternehmens Honsel-Umformtechnik ist. +++ Hintergrund: So scheiterte die ITG mit dem Nordwallcenter in Menden +++
Die Siepmanns sehen sich nicht als anonyme Projektentwickler. Es werde keine Unter-Investoren am Nordwall geben. Das Unternehmen wolle die Entwicklung des Dieler-Areals komplett in Eigenregie durchziehen. Sven Siepmann betont: „Das ist ein Familienprojekt.“ Das bestätigen auch die Partner: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Familie Siepmann einen zweiten heimischen Investor haben, der das Potenzial unserer Innenstadt erkennt und bereit ist, sich langfristig in Menden zu positionieren“, sagt Wirtschaftsförderer Tim Behrendt.
2. Wirtschaftsförderung Menden
Die neu aufgestellte städtische Wirtschaftsförderung (WSG) kann mittlerweile einige Erfolge vorweisen. Den „gordischen Knoten“ am Nordwall zu zerschlagen (O-Ton), ist wohl der größte von Tim Behrendt. Der 36-Jährige leitet die städtische Wirtschaftsförderung seit 1. Mai 2020. Der FDP-Politiker aus Möhnesee bekam den Auftrag, ein Konzept zu entwickeln, das die verfahrene Situation am Nordwall auflöst. Damit gelang es ihm, die ITG als Gebäude-Eigentümer aus der Reserve zu locken. Die Maximalforderung, die Verhältnisse mit der ITG zu klären, wurden durch den Rückzug der ITG übertroffen. Mit Tim Behrendt und Sven Siepmann sind zwei fast gleichalte Partner am Zug, die sich bestens verstehen. Fakt ist: Behrendt gelang, was zwei Bürgermeister und ganze Abteilungen der Stadtverwaltung nicht hinbekamen.
+++ WP-Kommentar: Deshalb wird es am Nordwall in Menden jetzt wirklich was +++
Die Neuaufstellung der WSG war über Jahre hinweg ein Zankapfel. Am Ende setzte sich der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Maywald (CDU) auch gegen Kritiker aus der eigenen Partei durch. Personalentscheidungen, angefangen bei der Abberufung des ehemaligen WSG-Chefs Stefan Sommer, Tim Behrendts Berufung und die Eingliederung des Stadtmarketings waren umstritten. Auch Maywald kann sich jetzt auf die Fahnen schreiben, Entscheidungen forciert zu haben, die zum Erfolg führten. +++ Auch interessant: Stefan Sommers warmer Abschied mit kalter Abrechnung +++
3. Kämmerer Uwe Siemonsmeier
Ihn verbindet man wohl am wenigsten mit den aktuellen Entscheidungen. Aber alle Beteiligten haben viel Lob für ihn übrig. Kämmerer Uwe Siemonsmeier gilt als einer der Strippenzieher im Hintergrund. Er wird von allen Seiten als Vermittler geschätzt. Sven Siepmann lobt, dass Siemonsmeier „wichtige Impulse für das Projekt gegeben“ habe. +++ Auch interessant: Siemonsmeier nutzt Haushaltsrede für Medienschelte +++