Frömern. Bauarbeiten am Frömerner Gemeindehaus haben begonnen. Davon sollen am Ende Alt und Jung profitieren. Das ist geplant.
Eigentlich ist der offizielle Spatenstich für den Wochenbeginn angesetzt. Doch bereits in den Tagen zuvor haben Freiwillige aus ganz Frömern mit angepackt. Alle sind aufgeregt, sagt Pfarrer Gisbert Biermann. Dabei wird es sicher nicht der letzte Arbeitseinsatz für die Helfer bleiben. Dem Frömerner Gemeindehaus stehen ereignisreiche Monate bevor. Das steckt dahinter.
Barrierefreiheit im Mittelpunkt
„Das Kneipensterben ist in vollem Gange", sagt Pfarrer Gisbert Biermann. Und weil das „Spirit“ ein über die Dorfgrenzen hinaus beliebter Treffpunkt für Jugendliche ist, will man das nicht nur ausbauen, sondern gleichzeitig als Treffpunkt für Jung und Alt etablieren. Dass das nicht nur ein ambitionierter Plan ist, hat sich bereits vor offiziellem Start der Bauarbeiten gezeigt. Um Geld zu sparen haben gut 20 Personen schon mal mit angepackt. Ehrenamtliche putzten das schwarze Pflaster und luden die Steinchen auf Paletten. „Als uns die Paletten ausgegangen sind, hat man uns im Dorf gleich ein paar neue organisiert“, sagt Biermann. Und das bereitet ihm sichtlich Freude. In Frömern hilft man sich.
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Insgesamt soll vor allem der Außenbereich in einem ersten Bauabschnitt umgestaltet werden. Kostenpunkt: rund 450.000 Euro, von denen 300.000 Euro durch Fördermittel gedeckt werden. Die stellen unter anderem die Aktion Mensch, das Land NRW, die Stiftung Wohlfahrtspflege sowie die Sparkasse Unna-Kamen und die Volksbank Unna zur Verfügung. Dabei geht es nicht nur ums Optische, sondern auch ums Praktische. Die Kirchengemeinde möchte das Gebäude barrierefrei machen. „Das Souterrain ist momentan nicht zugänglich“, erklärt der Pfarrer und zeigt auf das abfallende Gelände. Der Bagger knabbert währenddessen bereits die erste Schicht Erde ab. „Wir freuen uns einfach, dass es endlich soweit ist“, so Gisbert Biermann.
Die Hartnäckigkeit habe sich ausgezahlt. Gerade für kleinere Kirchengemeinden sei es oft schwierig, solche teure Projekte bei der Landeskirche oder dem Kreiskirchenamt durchzukriegen. Meike Wigger vom Kreiskirchenamt macht allerdings die Bedeutung der Arbeiten klar: „Es geht darum, langfristig einen Mehrwert für die Kirchengemeinde zu schaffen.“ Und das Konzept in Frömern laute nun mal, Alt und Jung zusammenzubringen.
Innen und Außen verbinden
In jedem Fall sollen die Arbeiten im Außenbereich noch in diesem Jahr abgeschlossen sein, erklärt der zuständige Architekt Marc Schmid. Allerdings machen Preissteigerungen im Bausektor und die abnehmende Verfügbarkeit von Handwerkern auch vor der evangelischen Kirchengemeinde Frömern keinen Halt. Mehrmals habe die Planung in den vergangenen Monaten daher angepasst werden müssen. Das macht Schmid auch direkt am Beispiel der künftigen Sitzecke deutlich. „Die Betonstufen haben 18 bis 20 Wochen Lieferzeit.“ Stattdessen sei man nun zu einer Palisadenlösung über gegangen, die die Stufen später gemütlich werden lassen sollen. „Wir wollen das Innere mit dem Äußeren verbinden“, sagt Marc Schmid.
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Im zweiten Bauabschnitt werden die Innenräume im Souterrain neu gestaltet: barrierefreie Toilettenanlagen, ein neuer Thekenbereich. Letzterer soll direkt an die neu geschaffene Terrasse vor dem Souterrain angrenzen und so vor allem bei Veranstaltungen stärker genutzt werden. Durch die Neuaufteilung der Räume erhofft sich Gisbert Biermann zudem nicht nur soziale, sondern auch umweltfreundlichere Auswirkungen. So könnten die Räume besser genutzt werden, statt für eine kleine Versammlung einen großen Saal heizen zu müssen.
An Interessierten scheint es in in Frömern keinem Fall zu mangeln. Immer wieder halten Passanten am Gemeindehaus an und verfolgen die Bauarbeiten für ein paar Momente.