Frömern. In Zeiten von Corona geht auch die evangelische Kirchengemeinde Frömern neue Wege – und das auch mit einem veränderten Leitungsteam.
Aus dem ehrenamtlichen Engagement in hauptamtliche Verantwortung. Zarah Gersdorf wird neue Jugendreferentin der evangelischen Kirchengemeinde Frömern, als Elternzeitvertretung für Katharina Grügelsiepe. Die Arbeit vor Ort kennt Gersdorf bestens. Ebenso die aktuellen Auswirkungen der Coronakrise.
Bezug zur Heimat
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Wie das Leben manchmal so spielt, bietet es die Gelegenheit zur passenden Zeit am passenden Ort. „Ein schöner Zufall“, sind sich Katharina Grügelsiepe und Zarah Gersdorf einig. Grügelsiepe, seit 2017 Jugendreferentin bei der evangelischen Kirchengemeinde in Frömern, erwartet im Sommer Nachwuchs und geht deshalb ab Mai in Mutterschutz und Elternzeit. Quasi zeitgleich wird Zarah Gersdorf ihr Studium beenden und an der Universität Düsseldorf ihren Bachelor in Sozialarbeit machen. Und mit dem 1. Mai wird Gersdorf dann Grügelsiepes Vertreterin als Jugendreferentin in Frömern, bis August 2022.
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Die 23-jährige Fröndenbergerin hat das, was man „Stallgeruch“ nennt. Die Arbeit der evangelischen Jugend Frömern kennt sie in- und auswendig. 2015 kam stieß sie als Ehrenamtliche in das Team. „Ich habe seitdem so ziemlich alles mitgemacht, was es gibt und was wir anbieten. Und alles davon macht mir viel Spaß“, erzählt sie. Vor allem durch dieses Engagement formte sich damals als Teenager bei ihr der Wunsch, auch beruflich mit jungen Leuten zu arbeiten. Deshalb auch die Entscheidung für ein Studium der Sozialarbeit. Der Kontakt in die Heimat blieb auch am Rhein immer eng. „Ich habe schon in Düsseldorf gemerkt, dass ich gerne wieder in meiner Heimat leben und arbeiten möchte“, sagt Gersdorf. Ein Gefühl, dass sie auch bei anderen jungen Menschen in der Umgebung immer wieder spüre und was auch zu einer Verbundenheit führe, welche die Jugendarbeit in Frömern schon seit vielen Jahren so stark und vielfältig mache.
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Auch Katharina Grügelsiepe ist in der evangelischen Jugend Frömern groß geworden, war Teilnehmerin und Ehrenamtliche. Die bisherige und die neue Jugendreferentin, so unterstreichen es die beiden auch lachend im Gespräch, kennen sich entsprechend schon lange und gut, nicht nur der fachliche Austausch sei eng. Gemeinsam habe man auch immer wieder die personelle Konstellation besprochen. Auch das sollte für einen reibungslosen Übergang sorgen.
Lockere Gespräche fehlen
Bewährtes will Gersdorf natürlich weiterführen, aber auch ihre Persönlichkeit einbringen. Ihre Leidenschaft für Musik könnte zum Beispiel ein Ansatzpunkt für manche Angebote sein. Vieles bleibt für Zarah Gersdorf selbstverständlich vertraut, es ändert sich aber auch nun ihr Blickwinkel und ihre Verantwortlichkeit. „Der Job bringt mehr Bürokram mit sich als man vielleicht denkt.
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Aber auch das ist spannend.“ Wie sie sich ebenso auch auf die verschiedenen Aspekte an politischer und Gremienarbeit freut, ob nun auf Kirchen- oder Stadtebene. Aber vor allem bedeutet die Arbeit natürlich Kontakt zu jungen Leuten, und das mache die meiste Freude. Sagt auch Katharina Grügelsiepe zu ihrem Antrieb: „Das schönste ist, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu fördern, ihre Persönlichkeit stärken zu können.“
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Ziele, die im Moment definitiv schwerer zu erreichen sind. Seit November kann die evangelische Jugend quasi gar keine analogen Präsenzveranstaltungen mehr anbieten. Selbst eine Eins-zu-Eins-Beratung ist nach aktueller Rechtslage nur noch in absoluten Notfällen erlaubt. Obwohl es eigentlich sehr nötig wäre, wie Katharina Grügelsiepe unterstreicht, als unterstützendes Gespräch oder bei der Hausaufgabenhilfe. Aus digitalem Austausch weiß sie: „Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich sehr einsam, sie sind wie in einem Tunnel.“ Zarah Gersdorf nickt zustimmend, sie hat sich in ihrer Bachelorarbeit mit den Auswirkungen der Coronakrise auf die Jugend beschäftigt. Schöpft aus ihren Erkenntnissen aber auch Hoffnung: „Ich glaube, dass die meisten wiederkommen, wenn es möglich ist.“ Aktuell bietet man vieles digital an: Krimidinner, Quizabende und Spiele, Escape Room oder einfach nur lockere Gespräche. Erreicht damit aber bei weitem nicht die übliche Teilnehmerzahl aus „normalen Zeiten“. Da tummeln sich schon mal täglich 30 bis 60 Kinder und Jugendliche in den Räumen des Gemeindehauses, dreistellig wird die Zahl schnell mal bei besonderen Aktionen, erzählt Zarah Gersdorf.
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Das Team der regelmäßig engagierten Ehrenamtlichen sei um die 30 Personen groß, auch wird das Team bei ausgewählten Terminen noch einmal deutlich größer. Und alle hoffen, dass schnellstmöglich wieder ein Stück Normalität und Präsenz zurückkehren kann, vielleicht schon vor den Sommerferien. Im Moment plane man auch noch unverdrossen und voller Hoffnung an den beiden Ferienfreizeiten.
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