Frömern. Welch emotionales Erlebnis: Die Kinderbibelwoche in Frömern, die coronabedingt in der üblichen Form pausieren musste, fand endlich wieder statt.

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Am Ende fließen sogar Freudentränen. Die Kinderbibelwoche in Frömern startete nach zwei Jahren unter erschwerten Bedingungen wieder richtig durch. Mit einer wichtigen Botschaft und vielen begeisterten Menschen.

Bühne im Altarbereich

Es ist der Moment nach dem letzten großen Adrenalinkick. Zarah Gersdorf, die Jugendreferentin der evangelischen Kirchengemeinde Frömern und damit die Hauptverantwortliche für die Kinderbibelwoche, hat die vergangene Stunde mitten im Trubel auf der Bühne gestanden. Genauer, im Altarbereich, denn in der Johanneskirche fand der Abschluss der viertägigen Kinderbibelwoche am Gründonnerstag statt. Gersdorf hat allen Beteiligten mehrfach gedankt, die einzelnen Programmpunkte vorgestellt und zu den Liedern der Liveband das Publikum dirigiert und immer wieder zu guter Stimmung angefeuert. Die Momente danach fühlen sich erstmal weiter nach Euphorie pur an. „Einfach der Hammer“, sagt Gersdorf.

Die Teilnehmer haben für den Abschluss unter anderem Tänze einstudiert.
Die Teilnehmer haben für den Abschluss unter anderem Tänze einstudiert. © WP | Alexander Lück

Kinder wie Eltern kommen immer wieder vorbei, um sich für die vergangenen Tage zu bedanken. Und eine der ehrenamtlichen Betreuerinnen vergießt sogar ein paar Freudentränen, die in der Gruppe ganz schnell ansteckend wirken.

Teilweise Ersatz durch digitales Angebot

Zwei Jahre lang konnte die Kinderbibelwoche in Frömern nicht im bekannten Rahmen stattfinden, wurde teilweise durch ein digitales Angebot ersetzt. Jede aktualisierte Hygienevorschrift hat das Vorbereitungsteam gerne durchgearbeitet, um dieses Erlebnis vor Ort wieder zu ermöglichen. Die Maskenpflicht im Innenbereich bleibt da eines der letzten Relikte und fällt schon fast niemandem mehr auf. Alle sind froh, wieder selber ins Gemeindehaus und die Kirche nach Frömern kommen zu können.

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Knapp 100 Teilnehmer, ungefähr zwischen sechs und zwölf Jahre alt sind dabei, für die Jüngeren ist es aufgrund der Umstände die erste „richtige“ Kibiwo (den langen Namen benutzt hier niemand). Begleitet werden sie von knapp 40 ehrenamtlichen Betreuern. Jugendreferentin Zarah Gersdorf kennt die letzten Präsenzveranstaltungen ebenfalls noch als Ehrenamtliche. Sie ist hier mit der Jugendarbeit vertraut, seit gut einem Jahr nun Hauptamtliche. Und damit nun zum ersten Mal Kibiwo-Chefin.

Vorherige Teilnehmer zurückgewinnen, neue Teilnehmer dazugewinnen

Ob es mit den Kindern nach zwei Jahren Kontaktreduzierung etwas anderes war, die Euphorie vielleicht noch größer? „Eigentlich nicht, Kibiwo war immer schon 100 Prozent“, antwortet Gersdorf. Aber sie möchte noch eine wichtige Erfahrung betonen, nachdem zuletzt die Jugendarbeit lange nur digital stattfand. Nun läuft vieles wieder an, es wird sich zeigen, ob man tatsächlich alle vorherigen Teilnehmer der Angebote zurückgewinnt sowie neue ansprechen kann. Deshalb ist Zarah Gersdorf froh, über das ehrenamtliche Betreuerteam sagen zu können: „Ich glaube, diese Zeit der Kibiwo und der Vorbereitung hat uns total zusammengeschweißt.“

+++ Frischer Wind für die Jugendarbeit in Frömern +++

Mit 14 oder 15 darf man in der Jugendarbeit in Frömerns Gemeinde üblicherweise zum Betreuer aufsteigen und bei der Kibiwo Programm für die Kleinen gestalten. Mit dieser Verantwortung war auch Greta Peters nun zum ersten Mal dabei, vorher immer Teilnehmerin. „Es war eine mega schöne Erfahrung“, sagt die 15-Jährige im Rückblick auf die Tage, die sie zu nicht unwesentlichen Teilen in einem lustigen Pferdekostüm verbrachte. Denn als „Pferdinand“ war sie ein wichtiger Teil des Abschlusses.

Motto: „All inclusive - Alle mit dabei“

„All inclusive - Alle mit dabei“ lautete in diesem Jahr das Thema. Und das wurde dann so auf die Bühne gebracht, dass das Pferd „Pferdinand“ seinen Geburtstag feierte, aber es für mache zum Beispiel aufgrund körperlicher Einschränkungen gar nicht so leicht war, auch zu dieser Party zu kommen. Wie es ist, alle Menschen einzuschließen, das wurde altersgerecht in verschiedenen Gruppen und auch mit viel Spaß in den vier Tagen ausgearbeitet.

Eine Premiere war die Kibiwo für Merle Six, die seit kurzem als zweite Jugendreferentin in Frömern arbeitet. Ihre Eindrücke: „Ich war sehr aufgeregt, aber es hat alles gut geklappt. Das ist ein tolles Team.“ Eher stiller Beobachter des Treibens ist Pfarrer Gisbert Biermann: „Es ist einfach wohltuend, hier wieder alle rumtoben zu sehen“.