Menden. Menden soll endlich Teil einer Leader-Region werden. Die Weichen dafür sind gestellt. Mit im Boot sind Hemer und Iserlohn.
Menden und die Nachbarstädte Iserlohn und Hemer wollen zusammen eine Leader-Region werden. Die Weichen dafür sind bereits gestellt. Dabei geht es um 2,7 Millionen Euro, die als Fördersumme für Projekte von Vereinen, Bürgern und Dorfgemeinschaften zur Verfügung stehen.
Bis zu 250.000 Euro pro Projekt
Im Rat sind nun die ersten Weichen für eine Mendener Leader-Region gestellt worden. Die Ratsmitglieder gaben einstimmig grünes Licht für das sogenannte Starter Kit. Dieses Kit dient der Vorbereitung und ist unter anderem mit einer Bewerbung um die Leader-Region verbunden. Der Zusammenschluss ist demnach auf Initiative der Wirtschaftsförderung angestoßen worden. Zuständig ist Carina Gramse, die als frühere Regionalmanagerin in der Leader Region Börde trifft Ruhr – zu der auch Fröndenberg gehört – weiß, wo die Vorteile einer solchen Initiative liegen. Und auch in Iserlohn kann man bereits auf Erfahrungen mit Leader zurückgreifen. Ein Teil der Waldstadt zählt bereits zur sogenannten Lenneschiene-Region. Entsprechend sollen nur die nördlichen Teile Iserlohns in das Vorhaben aufgenommen werden. Zusammen mit den Stadtteilen Sümmern, Kalthof, Barendorf und der Nachbarstadt Hemer könnte die neue Leader-Region rund 104.000 Menschen betreffen.
Konkret geht es um rund 2,7 Millionen Euro, die dem Zusammenschluss ab 2023 zur Verfügung stünden. „Die Förderperiode läuft von 2023 bis 2027“, erklärt Carina Gramse dazu auf WP-Anfrage. Dabei profitieren nicht nur die Städte mit einer erhöhten Förderquote. „Es wären auch Bürger antragsberechtigt“, sagt Gramse. Wie genau das funktioniert, zeigt ein Blick über die Ruhr nach Fröndenberg. Im Stadtteil Ardey ist mit Leader-Mitteln ein runderneuertes Dorfzentrumerrichtet; neben mehr Wohnraum ist vor Ort so auch eine Arztpraxis und das Bunte Sofa, ein vom Förderverein der Dorfgemeinschaft betriebenes Café, entstanden. Ein Projekt, das Gramse damals mit betreut hat. Der Vorteil für Vereine und Bürger, die so ein Projekt anstoßen wollen: ehrenamtliche Arbeit wird ebenfalls belohnt. „Man kann Helferstunden geltend machen und so den Eigenanteil massiv reduzieren“, sagt die Wirtschaftsförderin. Mit bis zu 250.000 Euro unterstützt Leader die Projekte.
Der Vorstoß für eine Mendener Leader-Region wird demnach auch in der Verwaltungsspitze mit Interesse gesehen. Bislang hatte die Hönnestadt nämlich zuschauen müssen, wie die Nachbarkommunen sich Stück für Stück ebenfalls zu Leader-Regionen zusammenschlossen. Während Fröndenberg mit Ense, Welver, Werl und Wickedekooperiert, bildet Balve zusammen mit Arnsberg, Neuenrade und Sundern die Region Sorpesee.
Die Federführung für das Mendener Projekt übernimmt die Wirtschaftsförderung – in Abstimmung mit den Partnerstädten. Nach dem Ratsbeschluss wird die WSG ein Startet-Kit bei der Bezirksregierung beantragen, anschließend erarbeitet ein Planungsbüro die Bewerbung. Bewerbungsfrist: März 2022. Läuft alles glatt, werden Iserlohn, Hemer und Menden ab 1. Januar 2023 Leader-Region.