Ardey. Die neue Mitte Ardey gilt im Kreis Unna als Vorzeigeprojekt. Mit zwei neuen Hausärztinnen soll nun auch die Zukunft der Praxis gesichert werden.
Die neue Mitte Ardey wird auch in Zukunft die hausärztliche Versorgung des Ortsteils und der Ruhrstadt im Allgemeinen sicherstellen können. Mit Dr. Gamze Yörük und Dr. Elisaret Athanasiou-Weier erweitert Dr. Thomas Huth sein Praxisteam.
Ardey mit Modellcharakter
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Die Hausärzte im Kreis Unna – aber auch darüber hinaus – werden immer älter. Ein Problem, das für die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) nicht neu ist. Seit Jahren suchen etablierte Mediziner händeringend nach Verstärkung. Mit Dr. Gamze Yörük und Dr. Elisaret Athanasiou-Weier verstärken nun zwei Hausärztinnen das Praxisteam von Dr. Thomas Huth in der neuen Mitte Ardey. „Es ist schwer, Nachfolger zu finden“, sagt Huth. Umso erleichterter zeigt er sich nun, da die Zukunft der Praxis gesichert scheint. Damit lebe zudem die Idee der Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) weiter. Denn sie war es, die die neue Mitte vor gut sechs Jahren entwickelt hat.
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Seitdem hat sich etwa das von der Dorfgemeinschaft Ardey weitergeführte Café etabliert. Das „Fröndenberger Modell“, wie es UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer nennt, sei so sicher auch auf andere Ortsteile übertragbar. Einzig die Gegebenheiten – mitsamt des ehrenamtlichen Engagements – müssten stimmen. „Viele blicken neidisch auf das, was hier passiert ist“, so Fischer.
Eine letzte Hürde
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Mit zum Gesamtkonzept in der neuen Mitte gehört auch die Hausarztpraxis. Der Schritt hin in den ländlichen Raum kommt für Dr. Elisaret Athanasiou-Weier nicht von ungefähr. „Ich wollte einfach raus aus dem Krankenhaus. Gerade die Wochenend-Dienste sind nicht so familienfreundlich.“ Da kam ein Quereinstieg aus der Anästhesie hin zur Allgemeinmedizin für die Ärztin genau richtig. Denn aufgrund der hausärztlichen Situation fahre die KVWL schon seit längerem eine solche Strategie.
Fachärzte als Quereinsteiger für die ganzheitliche Versorgung ausbilden
Bei Dr. Elisaret Athanasiou-Weier habe sich das umso mehr angeboten. „Ich bereue diese Entscheidung keine Sekunde. Ich habe mich nicht bis zum Rentenalter im Krankenhaus gesehen.“ Vor allem die Vielfältigkeit schätze sie nun. Vom einfachen Schnupfen bis hin zur Hautkrankheit wisse man nie, welche Beschwerden der nächste Patient hinter der Sprechzimmertür hat.
Dr. Gamze Yörük zieht es derweil von Unna nach Ardey. Vor der Fusion des Evangelischen Krankenhauses Unna und des Katharinen-Hospitals hat sie in beiden Häusern gearbeitet. „Die Allgemeinmedizin war gewollt“, sagt sie und lacht. Von der Kinder- und Jugendabteilung bis hin in die Geriatrie oder Kardiologie hat sie vor allem einen Schwerpunkt bei der Inneren Medizin gehabt. Von ihrer Erfahrung können nun die Patienten profitieren. „Man kennt sich, das erleichtert die Arbeit.“
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Eine Entscheidung steht allerdings noch aus. Der Zulassungsausschuss der KVWL muss der Niederlassung der beiden Ärztinnen noch zustimmen. Einen entsprechenden Antrag habe man bereits auf den Weg gebracht. Angesichts der hausärztlichen Situation gilt eine Zustimmung allerdings als Formsache.