Fröndenberg. Gut 5000 Euro sind inzwischen für Unwetter-Opfer zusammengekommen. Dabei wollte die Stiftung eigentlich andere Bereiche fördern.
Binnen einer Woche haben sich bereits über 40 Spender an einem Aufruf der Fröndenberger Bürgerstiftung beteiligt. Über 5000 Euro sind so inzwischen für Opfer des Unwetters zusammengekommen. Doch gerade bei Sachspenden steht die Bürgerstiftung vor einem Problem.
So vielen wie möglich helfen
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Gut eine Woche nach dem ersten Spendenaufruf zeigt sich die Fröndenberger Bürgerstiftung zufrieden mit den Rückmeldungen, wie Jochen Hänel vom Stiftungs-Beirat auf Anfrage erklärt. Derzeit sei man mit der Organisation der Abwicklung beschäftigt. „Das soll nicht zu bürokratisch sein“, so Hänel. Gleichwohl wolle man Trittbrettfahrern aber nicht Tür und Tor öffnen. Die Mittel sollen gezielt zum Einsatz kommen. Gut 5000 Euro spendeten Unterstützer bislang – dabei helfen Betroffene ebenso. „Wir selbst sind mit zwei Miethäusern stark betroffen, zum Glück aber gegen alle Schäden versichert. Ich werde der Stiftung 1000 Euro spenden, damit besonders Betroffenen geholfen werden kann“, schreibt Guido Baranowski an die Redaktion.
Bürger helfen Bürgern
„Vieles kann über Versicherungen, Notgroschen und Nachbarschaftshilfe geregelt werden. Auch die Hilfsorganisationen und Verwaltungen tun, was sie können. Es gibt allerdings immer noch Betroffene, die durchs Raster fallen und unterstützt werden müssen. Hier greift die Idee einer Bürgerstiftung: Bürger helfen Bürgern in ihrer Stadt“, so Jochen Hänel. Spenden sind unter dem Kennwort „Starkregen“ an die Gutes-Tun-Stiftung möglich: IBAN DE65 4435 0060 1415 1617 18
Die Bedarfe trägt die Verwaltung derweil zusammen. „Aus buchhalterischen Gründen brauchen wir für jede Anfrage einen Beleg“, erklärt Hänel. Ob es sich dabei um einen Herd, ein neues Sofa, einen Schrank oder ein Bett handelt, ist unterm Strich egal. Wichtig sei einfach, dass den Menschen in den Überschwemmungsgebieten geholfen werde. Und dafür hat sich Jochen Hänel inzwischen auch selbst ein Bild vor Ort gemacht. In Neimen habe er eine Familie getroffen, bei der das gesamte Erdgeschoss buchstäblich abgesoffen ist. Dort müsste eigentlichen das gesamte Mobiliar erneuert werden. „Das geht aber natürlich nicht vollends über die Stiftung“, macht Hänel klar.
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Denn unterm Strich wolle man so vielen Fröndenbergern wie möglich helfen; wenn auch vorerst in kleinerem Rahmen. „Wir haben damit bisher ja auch noch keine Erfahrungen gemacht“, erklärt der Stiftungsbeirat. Deshalb solle das Geld auch „mit Augenmaß“ verteilt werden.
Ein Problem gibt es jedoch beim Thema Sachspenden. Diese würden sich ebenso häufen, heißt es. Doch die Bürgerstiftung hat ebenso wenig Lagermöglichkeiten wie die Stadt selbst. „Wir können in der Kulturschmiede auch kein Möbellager einrichten“, sagt Jochen Hänel. Eine Kooperation mit dem Sozialkaufhaus „Kaufnett“ der Diakonie ist hingegen weiter denkbar. Dort gekaufte Möbel könnten Unwetter-Betroffene auch bei der Stiftung mit einem Beleg geltend machen. Lagerflächen für Spenden hat aber auch „Kaufnett“ nicht. „Wir müssen jetzt einfach Wege finden, das alles zu organisieren“, sagt der Stiftungsbeirat.
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Die Fröndenberger Bürgerstiftung unter dem Dach der Stiftung „Gutes Tun“ der Sparkasse Unna-Kamen ist im Herbst 2019 gegründet worden. Gut eine Woche vor dem Unwetter über der Ruhrstadt hatte Sparkassen-Vorstand Frank Röhr Sinn und Zweck der Stiftung noch im Stadtrat erklärt. 2020 förderte die Bürgerstiftung unter anderem den Besuchscontainer am Schmallenbach-Haus (1500 Euro), übernahm die Kosten von Lebensmittelgutscheinen der Tafel (rund 3000 Euro) sowie sämtliche Kosten der Medikamententafel (rund 1000 Euro). Als Schwerpunktthema hatte sich der Fröndenberger Stiftungsbeirat die schulische Bildung vorgenommen.