Fröndenberg. Jennifer Hoos musste alle Tiere von ihrem Ponyhof evakuieren. Der Grund: das verheerende Unwetter in Fröndenberg.

Dreißig Tiere – vom kleinen Shetlandpony bis zum großen Warmblut – musste Jennifer Hoos am Wochenanfang kurzfristig von ihrem Reiterhof „Jennys Ponyhof“ an der Hanns-Martin-Schleyer-Straße in der Ortslage Westick evakuieren. Gar nicht so einfach.

Denn die Vierbeiner mussten an Halftern und Stricken schnell aus dem Stall geführt werden. Auf die eigenen Weiden konnten die Ponys und Pferde nicht, da diese noch von dem Starkregen am Sonntag überflutet waren. Der Hof musste aber auf amtliche Anordnung aus dem Rathaus geräumt werden, da die Gefahr bestand, dass der Damm eines höher gelegenen Angelteichs brechen und sich eine Wasser- und Schlammwelle über die tiefer gelegene Siedlung ergießen könnte (WP berichtete).

Auch interessant

Ins Industriegebiet Westick

Jennifer Hoos mobilisierte also alle zur Verfügung stehenden Helfer und führte die Herde aus dem möglichen Gefahrenbereich ins Industriegebiet Westick. Dort wurden die Tiere erst einmal kurz an einem Zaun an der Ortsdurchfahrt angebunden. Später gestattete die Leuchten-Firma Albert die Unterbringung der Stuten, Wallache und Hengste auf die andere Seite des Zauns, wo die Tiere auch Gras zum Fressen fanden und von Passanten getrennt waren. Danach wurden Stellplätze in Stallungen und auf Weiden bei anderen Pferdehaltern sowie Anhänger zum Transport der Tiere organisiert.

Mehrere Equiden wurden auch geritten oder geführt. Einen Tag später durften die Vierbeiner dann wieder zurück auf den heimischen Reiterhof von Jennifer Hoos. Fast alle reitbaren Pferde wurden von geübten Reiterinnen teilweise mitten durch das Städtchen zurück geritten. Die Gefahr war gebannt. Alle Tiere und Menschen blieben bei der Aktion unbeschadet.

Auch interessant

So ein Glück hatten indes nicht alle Tiere in Fröndenberg im Verlauf des Unwetters. Bei einem Tierhalter in der Nähe des Ponyhofs stellte sich die Situation gänzlich anders dar: Dort waren am Sonntag rund 40 Hühner bei den Sturzfluten ertrunken.