Menden. 250 sogenannte Big Packs hat ein Team rund um Marc Gerlings bei Herbrügger befüllt, um einen provisorischen Damm in Fröndenberg zu errichten.
Das große Aufräumen hält Mendens Nachbarstadt auch Tage nach dem Jahrhundert-Unwetter weiter in Atem. Ein provisorischer Damm, der unterhalb eines Angelteichs in Fröndenberg errichtet wurde, ist dabei mit Hilfe aus der Hönnestadt entstanden. Was es mit den Big Packs auf sich hat.
Bürgermeisterbüro koordiniert
Als kleine Sandsäcke nicht mehr ausreichen, um den Damm des Angelteichs zu sichern, überlegen sich die Einsatzkräfte am Tag nach dem Starkregen, wie sie verhindern können, dass eine Schlammlawine durch den Ort rollt. Hilfe kommt hierbei vom anderen Ufer der Ruhr. Am Sonntagabend, gegen 22 Uhr, legen Marc Gerlings, Leiter des Baustoffhandels bei Herbrügger, und seine Kollegen eine Nachtschicht ein. Sie füllen die 250 Big Packs, die Bestandteil des provisorischen Damms sind.
Der Kontakt entstand über einige Umwege – allerdings koordiniert aus dem Mendener Rathaus. „Es haben viele Hände ineinander gegriffen“, sagt Kämmerer und Beigeordneter Uwe Siemonsmeier. Hilfe – wenn auch nur organisatorisch – biete man der Nachbarkommune in solche schwierigen Zeiten selbstverständlich gerne an, ohne dabei den Kreis in seiner Zuständigkeit zu übergehen. So war es die Leiterin des Bürgermeisterbüros, Melanie Bähr, die vor allem den Kontakt zum heimischen Baumarkt herstellte und mit Verpflegung versorgte.
Arbeitsteilung entscheidend
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Die Big Packs, erklärt Marc Gerlings, seien im Grunde überdimensionierte Sandsäcke aus gewebtem Polyethylen. Eine Tonne Schotter fasst jeder von ihnen. Zusammen mit weiteren Helfern aus Menden füllt Gerlings die Big Packs im Akkord ab. Bis in die Morgenstunden. 250 werden es bis 6 Uhr morgens schlussendlich. „Das war schon recht sportlich, wir haben uns aber auch schnell eingespielt“, sagt Gerlings und lacht.
Doch mit dem Befüllen alleine ist es unterm Strich nicht getan. Vier Lkw der Stadtwerke Fröndenberg-Wickede helfen beim Transport über die Ruhr. Arbeitsteilung ist dabei ein Muss. Während einer die Säcke in den Trichter spannt, stellen andere Paletten unter die Säcke oder bedienen den Gabelstapler. Etwa drei Minuten dauert die Prozedur. „Es darf auch nicht sonderlich mehr als eine Tonne in die Säcke, sonst reißen sie“, erklärt Marc Gerlings. Eine Waage zeigt den Helfern dabei das Gewicht an. Gut 15 Minuten dauert es, bis ein Lkw mit vier bis sechs Big Packs beladen ist. Am Ende der Nachtschicht sind es über 50 Ladungen, die ihren Weg über die Ruhr finden. Diese stapeln die Einsatzkräfte auf dem Parkplatz eines Fröndenberger Supermarktes.
Was mit den schotterbeladenen Säcken in den kommenden Wochen passiert, ist unklar. Zurück nach Menden werden sie aller Voraussicht nacht nicht mehr kommen. Dazu fehlt es bei Herbrügger unter anderem an Lager-Kapazitäten.