Fröndenberg. Ein flammender Appell der Einrichtungen trägt nun Früchte: Politiker auf kommunaler und auf Kreisebene unterstützen die geplanten Mehrausgaben.

Zu Jahresbeginn hatten die Jugendreferenten aus Fröndenberg und Holzwickede sowie Pfarrer Gisbert Biermann Alarm geschlagen: Stellt der Kreis nicht mehr Geld für die offene Kinder- und Jugendarbeit bereit, sind Angebote bald Geschichte. Nun gibt es Rückendeckung aus der Politik.

Appell trägt Früchte

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Die Lage ist dramatisch: Sollte der Kreis nicht mehr finanzielle Mittel für die Arbeit zur Verfügung stellen, könnten im beliebten Jugendtreff Spirit in Frömern – aber auch in Holzwickede und Bönen – bald die Lichter ausgehen. Es geht um die Verabschiedung des aktualisierten Kinder- und Jugendförderplans. Lange Zeit lagen die Planungen auf Eis.

Das Team rund um den Frömerner Jugendpresbyter Steffen Schuldt hatte vor der Kommunal- und Kreistagswahl bereits monatelang für eine finanzielle Absicherung seiner Arbeit geworben. Die Überzeugungsarbeit, so Steffen Schuldt zu Jahresbeginn, sei nach der Wahl jedoch hinfällig. Die Forderung: Mehr Personal, das zudem voll und nicht nur anteilig vom Kreis getragen wird.

Grüne: Abstriche führen zu Einschnitten

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Der flammende Appell der Einrichtungen scheint inzwischen Früchte zu tragen. Sowohl auf Kreistags- als auch auf kommunaler Ebene erhalten sie Rückendeckung. Tenor: Wir lassen euch nicht im Regen stehen. Der Entwurf zur Fortschreibung des Kinder- und Jugendförderplans für Bönen, Fröndenberg und Holzwickede wurde in den vergangenen Wochen politisch diskutiert, heißt es dazu vonseiten der Grünen im Kreistag.

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Es sei deutlich geworden, wie wichtig und notwendig offene Kinder- und Jugendarbeit für ein gelingendes Aufwachsen in öffentlicher Verantwortung ist. „Die vorgesehenen Mehraufwendungen betragen weniger als ein Prozent der geplanten differenzierten Kreisumlage. Abstriche am Kinder- und Jugendförderplan würden aber zu erwartbaren Einschnitten im Angebot führen und damit die präventive Arbeit in den drei Kommunen deutlich einschränken“, erklärt die jugendpolitische Sprecherin der Kreistags-Grünen, Sandra Heinrichsen, dazu. Die Fröndenberger Grünen stoßen in ein ähnliches Horn.

SPD: Mehr Chancengleichheit

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Unterstützung kommt derweil auch vom Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses, Norbert Enters (SPD): „Aus der Befragung und der Expertise der beteiligten Fachleute ist deutlich geworden, wie wichtig und notwendig eine offene Kinder- und Jugendarbeit ist.“ Für den Fröndenberger Ratsherr Taner Cegit, Vorsitzender des Generationenausschusses in der Ruhrstadt, arbeite die Kinder- und Jugendarbeit in Bönen, Fröndenberg und Holzwickede „gezielt dagegen, durch Armut an Bildung und Ressourcen benachteiligt zu sein“. Die SPD Fröndenberg stehe für die nachhaltige Kinder und Jugendarbeit ein.

Grüne und SPD hatten zuvor im Kreistag in einem gemeinsamen Antrag dafür geworben, die Mehrkosten in Höhe von 260.000 Euro in den Jahren 2021 bis 2025 in den Kreishaushalt einzustellen.