Fröndenberg. Statt auf militärischen Drill setzt Sascha Goral bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf eine Kooperation auf Augenhöhe.
In der evangelischen Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen will man nach der Corona-Pandemie wieder durchstarten – zumindest im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Unterstützung bekommt die Gemeinde dabei nun vom früheren Marine-Soldaten Sascha Goral.
Schwierige Fahrwasser
Rund eineinhalb Jahre war die Stelle des Jugendreferenten in der evangelischen Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen vakant, wie Personalkirchmeisterin Anne Biederbeck erklärt. Das Problem: Die Stellen für die entsprechenden Bewerber in umliegenden Großstädten waren einfach attraktiver als in die Ruhrstadt zu gehen. Nun aber hat mit Sascha Goral die Vakanz ein Ende.
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Für Goral ist Fröndenberg aber kein unbekanntes Terrain. Der Wickeder ging auf die Gemeinschaftsgrundschule, ehe er 1992 sein Abitur an der Gesamtschule machte. „Heute ist mein erster Tag, ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Fröndenberg hat den Heimvorteil für mich“, sagt Goral mit sichtbarer Freude.
Dabei ist er eigentlich nur über Umwege in die Kinder- und Jugendarbeit gekommen. Nach zwölf Jahren bei der Marine, unter anderem als Ausbilder an der Offiziersschule in Flensburg, will er nun den Nachwuchs in der Kirchengemeinde sprichwörtlich durch schwierige Fahrwasser steuern. Denn in Zeiten der Corona-Pandemie ist es gerade für die Kinder- und Jugendarbeit – die auf persönliche Begegnungen angewiesen ist – schwierig, den Anschluss zu halten. Online-Angebote können das nur bedingt auffangen.
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So passt es ins Bild, dass man nach dem Lockdown etwa den offenen Treff wieder aufnehmen möchte, der zuletzt nur noch spärlich besucht war.
Beteiligung ist wichtig
Schwerpunkte für die kommenden Wochen und Monate hat Goral derweil bewusst noch nicht festgelegt. Diese wolle er in Kooperation mit den Kindern und Jugendlichen entwickeln. Denn die Angebote sollen voll auf sie zugeschnitten sein. „Die Beteiligung ist sehr wichtig“, sagt Sascha Goral. Einen ersten Wunsch gibt es aber bereits: Die Räumlichkeiten an der Stiftstraße sollen „aufgemöbelt werden“. Hier setzt Goral vor allem auf die Mitarbeit der Kinder und Jugendlichen.
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„Wenn sie mit anpacken, geht weniger kaputt“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Dass eine Form der Beteiligung wichtig ist, dessen ist sich auch die Kirchengemeinde bewusst. Umso erfreuter zeigt sich Anne Biederbeck nun, wieder einen zentralen Ansprechpartner zu haben. „Es war schwierig, einen geeigneten Bewerber zu finden“, gibt sie zu.
Die konkreten Zukunftsplanungen sollen ab dem 10. Februar beginnen. Eines ist jedoch jetzt schon sicher: Eine Sommerfreizeit in Schweden, wie sie eigentlich jährlich auf dem Programm steht, wird es coronabedingt nicht geben. Bereits im vergangenen Jahr musste diese nämlich kurzfristig abgesagt werden. Ähnliches wolle man sich nun ersparen, wie es heißt.
Blick in die Nachbarschaft
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Dass es um die Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit in kirchlicher Trägerschaft derzeit nicht gut bestellt ist, darauf hatte zuletzt die evangelische Kirchengemeinde Frömern aufmerksam gemacht. Doch darum macht sich Personalkirchmeisterin Anne Biederbeck derzeit keine Gedanken. „Die Stelle ist finanziert. Mehr ist zwar immer besser, aber wir sind froh und dankbar, dass sie nun endlich besetzt ist.“ Gleichwohl unterstütze man die Nachbargemeinde in ihren Bestrebungen für ein zukunftssicheres Angebot in der Kinder- und Jugendarbeit.
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