Menden. Für die Gesamtschule steht angesichts der Anmeldezahlen auch eine Dreizügigkeit im Raum. Doch Schulleiter Ralf Goldschmidt bleibt optimistisch.
Abermals sinken die Anmeldezahlen für die städtische Gesamtschule deutlich. Das führt dazu, dass zum kommenden Schuljahr eine Klasse weniger an den Start gehen soll als ursprünglich geplant. Die Stadt stellt angesichts der Zahlen sogar eine Dreizügigkeit in den Raum. Das letzte Wort hat die Bezirksregierung.
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Der Negativtrend an der städtischen Gesamtschule hält an: Lediglich 84 Anmeldungen für das Schuljahr 2021/2022 verbucht die Schule. Das sind 32 Schülerinnen und Schüler weniger als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig profitieren hingegen Hönnegymnasium und Realschule. Sie legen nochmals zu. Unterm Strich führen die Anmeldungen aller Voraussicht dazu, dass an der Gesamtschule eine Eingangsklasse weniger als zuletzt gebildet wird. Statt von der Bezirksregierung genehmigter fünf Züge könnte es daher lediglich vier Klassen zum Start des neuen Schuljahres geben.
Das Hönnegymnasium...
hat grundsätzlich die Genehmigung der Bezirksregierung Arnsberg für die Fünfzügigkeit. Die Prognose der Schülerzahlen für die nächsten fünf Jahre geht davon aus, dass die Zahl der Anmeldungen aufgrund der demografischen Entwicklung durchgehend fünfzügig sein wird. 151 Anmeldungen verbucht das Hönnegymnasium demnach, das sind elf mehr als noch 2020.
Die Realschule...
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ist ebenso Nutznießer der Entwicklung. Mit 131 Anmeldungen ist dort ebenfalls ein leichter Anstieg im Vorjahresvergleich zu verzeichnen (+8). Mit Genehmigung der Bezirksregierung wird es im kommenden Schuljahr fünf Eingangsklassen geben.
Die Gesamtschule...
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muss abermals einen deutlich Rückgang der Anmeldungen verzeichnen. Verbuchte die Schule 2018 noch die meisten Interessenten aller weiterführenden Schulen in Menden (133), sank die Zahl seitdem drastisch. 2019 wollten noch 100 angehende Fünftklässler an die Gesamtschule wechseln, 2020 waren es 116. Im Umkehrschluss bedeuten die Zahlen für das kommende Schuljahr gleichzeitig, dass es auf eine Vierzügigkeit hinauslaufen wird.
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Bei der vom Schulträger favorisierten Vierzügigkeit ist sichergestellt, dass die Gesamtschule über ausreichend Kapazitäten verfügt, um auch kurzfristig Schülerinnen und Schüler aufnehmen zu können, die in Folge der coronabedingten Unterrichtsausfälle und damit verbundenen möglichen Lerndefiziten zusätzliche pädagogische Unterstützung benötigen.
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Die Stadt als Schulträger will zunächst eine Stellungnahme der Bezirksregierung als zuständige Aufsichtsbehörde abwarten. „Von den Zahlen her wäre auch eine Dreizügigkeit denkbar“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf WP-Anfrage. Allerdings gebe es die gesetzliche Vorgabe, dass Gesamtschulen vierzügig aufzustellen sind. Die Bezirksregierung müsste in diesem Fall – wie in den vergangenen Jahren für sechs Klassen an der Realschule – eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Bei angesetzten 27 Schüler je Klasse „wird es eng für eine Vierzügigkeit“, gibt Ehrlich zu bedenken. Zu möglichen Gründen für das sinkende Interesse an der Gesamtschule wolle die Stadt zunächst politische Diskussionen im Schulausschuss abwarten. „Die Meinungen der Fraktionen werden Grundlage der weiteren Überlegungen“, sagt Ehrlich.
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Ganz so düster sieht Schulleiter Ralf Goldschmidt die Zukunft der Gesamtschule jedoch nicht. Er ist „optimistisch“, was die Vierzügigkeit betrifft. Allerdings ist auch Goldschmidt „nicht gerade begeistert gewesen nach der Anmeldewoche“ im Januar. „Das wird hausintern natürlich analysiert. Dabei werden wir auch über den Tellerrand hinausblicken und schauen, was man gegebenenfalls noch machen kann“, erklärt Goldschmidt. Hohe Anmeldezahlen seien für ihn nicht gleichbedeutend mit guter Arbeit; das könne vielmehr an den Bildungsbiografien abgelesen werden. Angesichts inzwischen dreier Durchläufe bei den 10er-Abschlüssen und 170 Kindern in der Oberstufe sprächen die Zahlen durchaus für die Gesamtschule.
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Ein Grund für die niedrigeren Anmeldungen könnte zumindest die Coronapandemie sein. Ohne Präsenz vor Ort mit Schnupperunterricht oder Tag der offenen Tür habe man Eltern und Kinder nicht erreichen können – und das obwohl man inzwischen stark auf soziale Medien wie Facebook und Instagram setzt. An der Zügigkeit der Gesamtschule könnten sich derweil auch Lehrerstellen entscheiden. Denn an jeder zusätzlichen Klasse hängen laut Goldschmidt auch entsprechende Kontingente. Konkret geht es um 1,4 Stellen je zusätzlicher Klasse.
Die Walburgisschulen...
bleiben ihren Vorjahreszahlen treu. 90 Interessenten verbucht da Gymnasium am Schwitter Weg, 28 die Realschule.
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