Menden. . Der Angriff von Eltern auf eine Lehrerin ist laut Schulleiter Ralf Goldschmidt ein Grund für die sinkenden Schülerzahlen.
33 Anmeldungen weniger als noch vor einem Jahr: Die Zahl der Schüler, die ab kommendem Schuljahr die städtische Gesamtschule besuchen wollen, ist stark eingebrochen. Im Vergleich dazu steigt allerdings das Interesse an der städtischen Realschule, die mit 161 Anmeldungen so viele neue Schüler verzeichnet wie lange nicht mehr.
Nur noch fünf Züge
Am 9. April wird der Schulausschuss offiziell über die Zügigkeit beraten. „Ein bisschen Jonglieren ist da immer nötig“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Anfrage. Große Überraschungen seien trotz des offensichtlich starken Einbruchs bei der Gesamtschule ausgeblieben. Nur noch 100 Anmeldungen von angehenden Fünftklässlern hat die Gesamtschule erhalten. Ein Jahr zuvor waren es mit 133 Anmeldungen noch die meisten an allen weiterführenden Schulen im Stadtgebiet.
An der Gesamtschule wolle man erst einmal Rücksprache mit dem Schulträger und der Bezirksregierung halten, erklärt Schulleiter Ralf Goldschmidt. „Ganz so dramatisch“ sehe er den Rückgang der Anmeldezahlen allerdings nicht, denn „E- und G-Kurse können vierzügig besser geplant werden“. Außerdem könne man so besser auf die Fünftklässler eingehen. Der Zwischenfall, bei dem vor wenigen Wochen die Eltern eines Schülers eine Lehrerin und andere Kinder attackiert haben, sieht aber auch Goldschmidt als einen der entscheidenden Faktoren für den Rückgang. „Der Vorfall trifft natürlich den Nerv vieler Eltern“, gibt Goldschmidt zu. Allerdings könnten auch andere Faktoren wie die Rückkehr zu G9 eine Rolle spielen. „Wir führen unsere gewohnt gute Arbeit weiter“, betont der Gesamtschulleiter.
Gute Basis für Berufswahl
Der Platz der – nach Anmeldungen – beliebtesten weiterführenden Schule geht nunmehr an die städtische Realschule. Mit 161 neuen Fünftklässlern könnte es an der Klosterstraße wieder auf eine Sechszügigkeit hinauslaufen. „Ich denke, dass die Eltern mit unserem Konzept und der Talentförderung sowie den Profilklassen zufrieden sind“, sagt Realschul-Leiterin Birgitt Foth. Eltern wüssten ihre Kinder an der Schule gut aufgehoben und sähen die „gute Basis für die spätere Berufswahl“. Die Resonanz auf den Tag der offenen Tür sei in diesem Jahr – trotz deutlich gestiegener Anmeldezahlen – nicht stärker gewesen als sonst. Foth führt das gestiegene Interesse vor allem auf das gute Standing der Realschule zurück.
Die Zahlen an den Walburgisschulen bleiben derweil konstant. Am privaten Gymnasium sind für das Schuljahr 2019/20 insgesamt 96 neue Fünftklässler gemeldet; das sind vier mehr als im Jahr zuvor. Am Realschulzweig bleiben die Anmeldungen mit 28 konstant auf dem Vorjahresniveau.
„Wir haben alle Schulen gleich ausgestattet, am Ende entscheiden die Eltern“, sagt der Vorsitzende des Schulausschusses Peter Maywald (CDU). Mit der allgemeinen Entwicklung der Schülerzahlen zeigt sich Maywald zufrieden.
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