Menden/Fröndenberg. Ab 15. März sollen alle Schüler zurück in den Wechselunterricht. In Menden und Fröndenberg überwiegt die Sorge. Was Schulleiter dazu sagen.
Nachdem Grundschüler und Schüler der Abschlussklassen bereits teilweise wieder in den Klassenzimmern unterrichtet werden, kehren nun auch die übrigen Schüler der weiterführenden Schulen zurück. Ab dem 15. März bis zu den Osterferien sollen sie per Wechselmodell in halber Klassenstärke unterrichtet werden. Das gab NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer am Freitag in einer Mail an alle Schulen bekannt.
In den Mendener Schulen löst diese Nachricht vor allem eines aus: Sorge aufgrund des steigenden Infektionsrisikos. „Dessen müssen wir uns in jedem Falle bewusst sein“, sagt etwa Ralf Goldschmidt, Schulleiter der Gesamtschule. Er macht die organisatorische Herausforderung, vor der die Schulen stehen, deutlich: „Wenn nun auch noch die Jahrgänge 5 bis 9 in die Schule kommen, dann haben wir gleichzeitig um die 500 Schüler, die auf das gesamte Gebäude aufgeteilt werden müssen. Das ist machbar, aber definitiv eine Herausforderung.“
Auch interessant
Schulleiter befürchten volle Schulen in Menden
„Es wird definitiv voller in der Schule“, sagt auch Dr. Ansgar Bornhoff, Schulleiter des Walburgisgymnasiums. „Bislang konnten wir die Abschlussklassen auf freie Räume verteilen, das geht dann nicht mehr. Natürlich freut sich das Kollegium, die Schüler wiederzusehen, aber wir sehen die Entscheidung mit Sorge und kritisch.“
Bei den Mendener Schulleitern drängt sich die Frage auf, ob der Zeitpunkt der Öffnung für alle Schüler angesichts der steigenden Infektionszahlen im Märkischen Kreis richtig ist. „Wir können bei uns für die Abstände sorgen und auch ausreichend lüften“, sagt Ulrich Cormann, Schulleiter am Gymnasium an der Hönne, „aber die Inzidenz macht uns Sorgen. Das ist ein Problem.“
Auch interessant
Auch in Fröndenberg ist man angesichts der Schulöffnung skeptisch, sagt Gesamtschulleiter Klaus de Vries: „Wir stehen da vor einer Riesenherausforderung. Ich hätte mir gewünscht, dass es vor der Öffnung eine Impfung für die Lehrer gegeben hätte. Und dass die Schüler ausreichend getestet werden können.“
Regionale Sonderregelungen offen
Ob in Menden und Umgebung noch eine regionale Sonderregelung für die Schulen kommt, ist derzeit offen. Noch ist davon nichts zu hören. Aktuell müsse man eben „auf dieser Grundlage planen“, sagt Dr. Ansgar Bornhoff. Die Gesamtschule arbeitet gerade an der Organisation der Stundenpläne, erklärt Schulleiter Goldschmidt: „Was schon klar ist: Wir werden keinen Ganztagsunterricht machen, sondern nur bis 12.30 oder 13 Uhr.“
Wie genau es nach den Osterferien an den weiterführenden Schulen weitergehen soll, hänge vom Infektionsgeschehen ab, so Ministerin Gebauer. Für die Schulen beginnt jetzt die Vorbereitung auf den 15. März. Es bleibt die Hoffnung, dass die Inzidenz im Kreis bis dahin sinkt und man die Schüler mit einem besseren Gefühl nach langer Zeit wieder im Klassenraum begrüßen kann.