Menden. Menden soll weitere Flächen in der Waldmei als Wildnisgebiet ausweisen. Das beantragt Ingrid Ketzscher, Vertreterin der Stadt im Klimabündnis.
Ingrid Ketzscher, Vertreterin der Stadt Menden im Klimabündnis , fordert in einem Bürgerantrag, den Anteil der als Wildnisgebiet ausgewiesenen städtischen Waldfläche auszuweiten.
Die Stadt verfüge insgesamt über eine Waldfläche von 627,89 Hektar. Bislang sei in der Waldemei eine Fläche von 24,78 Hektar als so genanntes Wildnisgebiet aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen, erklärt Ingrid Ketzscher. Diesen Anteil deutlich zu erhöhen, würde Vorteile für Natur und Umwelt erbringen und gleichzeitig positive klimatische Wirkung haben. Die Waldemei böte gutes Potenziel für eine weitere Parzelle Wildnisgebiet, begründet Ingrid Ketzscher. Denn in dem zehn Quadratkilometer großen Waldgebiet gebe es einen nennenswerten Anteil naturnaher Laubwaldbestände mit naturtypischen Pflanzengesellschaften, Altbäumen, Totholz.
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Wald hat Einfluss auf das Klima
Der Wald stehe in enger Wechselwirkung mit dem Klima. „Lokal hat der Wald einen ausgleichenden Einfluss auf das Umgebungsklima, kühlt die Luft in der warmen Jahreszeit, er filtert beispielsweise Feinstäube aus der Luft, spendet Sauerstoff, reinigt und speichert Wasser“, erklärt Ingrid Ketzscher. Auch dem Waldboden, der Kohlenstoff speichere, komme bezüglich des Klimaschutzes eine besondere Bedeutung zu.
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Eine der vielleicht bedeutendsten Eigenschaften von Wäldern im Klimawandel ist aus Ketzschers Sicht ihre kühlende Wirkung: „Insbesondere in heißen Sommern ist der Temperaturunterschied zwischen Wald und bebauten Flächen besonders ausgeprägt. Ausgedehnte, dichte und biomassereiche Wälder schaffen sich nicht nur ein eigenes stabilisierendes Mikroklima, sondern kühlen zudem ganze Landschaften.“
Dürresommer führt zu Waldschäden
Auch in Mendens Wäldern zeigten sich nach zwei Dürre-Sommern Schäden, vielfach seien die Bodenwasserspeicher teilweise oder völlig aufgebraucht, hat die Klimabündnis-Vertreterin beobachtet. Sehr deutlich aber sei der Unterschied zwischen bewirtschafteten Waldbereichen und dem Wildnisgebiet in der Waldemei. Ketzscher: „Während das Wildnisgebiet vital blieb, sind andere Waldparzellen vollkommen geschädigt.“ Der ungestörte Wald halte sich selbst gesund – er sei widerstandsfähiger. Der Wald helfe sich selbst. Durch den Verzicht auf die Bewirtschaftung des Naturwaldes werde der Boden geschützt und die Bodenfunktionen blieben erhalten – was durch kühlere Luft auch den Menden zugute komme.
Der Stadtrat hat Ingrid Ketzscher kürzlich als Vertreterin des Klimabündnisses wiedergewählt.