Menden. . Rund 100 Teilnehmer kamen zur Klimawanderung in der Waldemei. Ex-Umweltminister Johannes Remmel: Nachhaltigkeit war schon vor 300 Jahren Thema.
Die Hönnestadt ist seit 25 Jahren Mitglied im Klima-Bündnis. Grund genug für die Stadt und das Klima-Bündnis, für den 1. Mai gemeinsam eine Wanderung durch die Waldemei im Zeichen des Klimaschutzes zu organisieren.
Die zahlreichen Teilnehmer – laut Veranstalter rund 100, darunter auch einige aus Nachbarstädten – konnten sich in der Waldemei von den Schäden des Klimawandels überzeugen. Stadtförster Dirk Basse erläuterte: „Den Klimawandel können wir hier deutlich sehen.“
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Die Abstände zwischen Orkanen würden immer kürzer und der Wald müsse dadurch starke Schäden hinnehmen. Basse schaute in die Zukunft: „Wir müssen den Wald der Natur anpassen.“ Der Wald müsse umgebaut werden. Im Mischwald sollten viel mehr Laubbäume und Weißtannen gepflanzt werden.
Nachhaltigkeit schon vor 300 Jahren ein Thema
Der ehemalige NRW-Umweltminister Johannes Renmmel (Grüne) stellte Bücher zum Thema vor. Dazu zählte unter anderem „Sylvicultura Oeconomica“ von Hans Carl von Carlowitz. Dies sei die Grundschrift der Nachhaltigkeit für den Wald. „Ich kann sie jedem empfehlen“, sagte Remmel.
Schon 1713 habe der Autor erkannt, dass nicht mehr Bäume gefällt werden dürfen, als neue nachwachsen. Die Grundregel für das nachhaltige Wirtschaften und zugleich den Klimaschutz gelte noch heute: Nicht mehr Ressourcen verbrauchen als sich regenerieren können.
Zahl der Städte im Klima-Bündnis steigt
Die Stadtverwaltung befasst sich ebenfalls mit dem Klimaschutz. Die Stadtwerke erarbeiten ein Konzept, wie man auf Elektro-Autos umsteigen kann. Das begrüßte auch Dr. Katrin Jurisch vom Klima-Bündnis, die eigens aus Frankfurt angereist war.
Vor 25 Jahren waren gerade mal 350 Städte aus sechs Ländern dabei. Heute sind es 1700 Städte aus 26 Ländern, die dem Klima-Bündnis angehören. Der Schutz von Wäldern gelte als zentral für das Erreichen der Klimaschutzziele. Gemeinsam mit dem Klima-Bündnis wurde in Menden unter anderem das Stadtradeln ins Leben gerufen.
Seitenhieb in Richtung A46-Ausbau
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Ingrid Ketzscher (Grüne) machte deutlich, dass in Menden weiterhin ein ambitionierter Klimaschutz mit klarer und fachlich versierter Personalausstattung wichtig sei. Zudem gab sie einen Seitenhieb in Richtung des Ausbaus der A46. „Wir müssen unseren Wald vor jeglicher Bebauung beschützen“, machte sie deutlich. „Unser Wald ist unsere Klimaanlage für Menden“, ging sie auf die bebauten Gebiete ein, die sich in den Hitzeperioden immer heftiger aufheizten. „Dabei spendet der Wald uns Kühle und gefilterte Luft“, sagte die Grünen-Politikerin.
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