Fröndenberg. Gerade beim schnellen Internet hakt es im Fröndenberger Westen. Bei der Stadtteilkonferenz will man nun weiter auf die Probleme aufmerksam machen.

Die westlichen Ortsteile der Ruhrstadt fühlen sich zunehmend vernachlässigt. Das ist zumindest ein Punkt der jüngsten Stadtteilkonferenz West. Die Schließung von Gaststätten, Banken und Schulen, der demografische Wandel sowie eine fehlende flächendeckende Anbindung ans schnelle Internet bereitet den Ortsteilen zunehmend Sorgen.

Mehr Handlungsspielraum als Verein

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Die Stadtteilkonferenz West kommt üblicherweise zweimal im Jahr zusammen. Der Zusammenschluss aus Organisationen und Vereinen der westlichen Ortsteile wie Langschede, Dellwig, Ardey oder Altendorf will so mehr Aufmerksamkeit für die Belange außerhalb der Fröndenberger Kernstadt. „Es war eine richtig gute Sitzung“, sagt Dr. Andreas Hennemann. So konnten, kurz vor dem zweiten Corona-Lockdown, nochmals drängende Themen im Gemeindehaus Dellwig besprochen werden. Eines der wichtigsten: Die Gründung als Verein und nicht nur bloßer Zusammenschluss. Denn davon könnten auch Zukunftsprojekte profitieren.

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Ein Projekt, das coronabedingt um ziemlich genau ein Jahr verschoben werden muss, gehört dazu: „Westen à la carte“. In Anlehnung an die Mendener Veranstaltung sollen lokale und regionale Gastronomen sich der Bevölkerung vorstellen und ein Erlebniswochenende am 21. Juni 2021 bieten. „Für so eine Veranstaltung würde ich im Zweifel persönlich haften, das ist nicht so sinnvoll“, erklärt Andreas Hennemann. Die Stadtteilkonferenz als Verein – und Ausrichter – wäre in dieser Hinsicht deutlich besser aufgestellt. „Es geht aber auch darum, mit einer Stimme zu sprechen und etwas erreichen zu können“, so Hennemann weiter.

Infrastruktur im Blick behalten

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Zumindest an einem Punkt ist, ganz zur Freude der westlichen Ortsteile der Ruhrstadt, Hilfe in Aussicht: beim Breitbandausbau. Denn nachdem Fröndenberg Fördermittel in Millionenhöhe von Bund und Land zugesprochen bekommen hat, können diese nun auch genutzt werden. Die Firma Muenet hat – nach einer ersten, gescheiterten Ausschreibungsrunde – den Zuschlag bekommen. In den kommenden Wochen sollen zunächst die Anwohner detailliert informiert, ab Januar dann auch endlich gebaut werden. So zumindest der Plan. Aktuell sei der Westen laut Andreas Hennemann stark unterversorgt. Sprich: In vielen Haushalten erreicht das schnelle Netz nicht mal 30mbit/s.

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Mit Blick auf die Gewerbegebiete sei das ein Zustand, der sich dringend ändern müsse. Denn längst ist der Breitbandausbau kein weicher Standortfaktor mehr, sondern ein harter, der im Zweifel auch über Zuzüge junger Familien und gewerblicher Neuansiedlungen entscheide. Mit Blick auf die Neubaugebiete in Dellwig „ist der Ausbau eine gute Sache“, sagt Hennemann.

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Aber auch die Infrastruktur hat die Stadtteilkonferenz im Blick. Die zunehmende Veränderung der Infrastruktur im Westen mit der Schließung von Gaststätten, Banken und Schulen ist ein immer wiederkehrendes Thema. Wirtschaftliche Aspekte und der demografische Wandel ließen, so der Tenor der Veranstaltung, „ein strukturelles Brachland“ zurück. „Vor fünf Jahren hatten wir noch einen Kiosk und eine Bank mitsamt Automaten in Dellwig“, sagt Hennemann. Inzwischen seien viele Dinge verloren gegangen. Daher wolle man nun für das Thema sensibilisieren. Eine regelmäßige Aufstellung zum Straßenzustand oder Geschäften soll künftig auf der Tagesordnung stehen.

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