Menden. Die neuen Corona-Schnelltests sind in Menden trotz des Zeitvorteils bislang nur wenig im Einsatz. In den Apotheken sind sie sogar verfügbar.
Die neuartigen Corona-Schnelltests werden in Menden noch eher zurückhaltend eingesetzt. Die Tests sollen halbwegs zuverlässige Ergebnisse binnen weniger Minuten liefern. Für jedermann sind sie dennoch nicht geeignet. Die Verantwortlichen im Gesundheitsamt beim Märkischen Kreis erklären, warum sie ebenfalls zurückhaltend sind.
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„Diese Tests dürfen nur an medizinisches Fachpersonal weitergegeben werden“, sagt Apothekerin Ann-Christin Mierzwa von der Heide-Apotheke. Zu den Abnehmern gehören Altenheime und Behinderteneinrichtungen. Auch klassische Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz können die Tests einsetzen.
Ähnliche Anwendung wie ein Schwangerschaftstest
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Dabei wird wie bei den bislang bekannten Corona-Tests mit einem Stäbchen ein Rachenabstrich gemacht. Diese Probe muss dann aber nicht mehr ins Labor geschickt werden, sondern kann direkt vor Ort ausgewertet werden. „Im Prinzip läuft das ähnlich ab wie bei einem Schwangerschaftstest“, erklärt Mierzwa. Dabei muss noch eine Flüssigkeit auf einen Teststreifen geträufelt werden. Letztlich weist der sogenannte Antigentest (nicht zu verwechseln mit einem Antikörpertest!) bestimmte Eiweiße nach.
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Ann-Christin Mierzwa hat die Tests in Chargen von 25 bis 50 Stück in der Heide-Apotheke vorrätig. Auch von Privatleuten habe es mal Nachfragen gegeben. „Da dürfen wir die Tests nicht herausgeben. Die Tests müssen im Prinzip verschrieben werden.“ Das Fachpersonal bekommt entsprechend Einweisungen.
Oft ergänzend ein klassischer Test bei positivem Ergebnis
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Die Zuverlässigkeit der Schnelltests soll geringer sein als bei den bislang eingesetzten Labortests. Dennoch geht man von einer hohen Zuverlässigkeit aus. Zeigt der Schnelltest ein positives Ergebnis, dann werde das noch einmal abgesichert. „Dann wird ergänzend ein PCR-Test gemacht“, sagt Mierzwa.
Die Vorteile des neuen Tests liegen auf der Hand. Betroffene müssen nach einem Verdacht nicht lange warten, bis ein Ergebnis vorliegt. In Einrichtungen lässt sich eine weitere Ausbreitung des Virus schneller verhindern, Vorsichtsmaßnahmen noch gezielter einsetzen.
Der Märkische Kreis als zuständige Gesundheitsbehörde hat die Tests aktuell noch nicht im Einsatz. Zu den Gründen konnte sich der Kreis bislang nicht äußern. Kreissprecherin Ursula Erkens erklärt allgemein: „Die Tests müssen zuverlässig sein, bevor wir sie einsetzen.“
Zuletzt „dramatischer Anstieg“ der Corona-Fallzahlen in Menden und dem Kreis
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Die Verantwortlichen schilderten zuletzt einen „dramatischen Anstieg“ bei den Fallzahlen. Es gab mehrere Massentests in größeren Einrichtungen wie dem Mendener Geburtstagskindergarten an der Pater-Kolbe-Straße – für die Betroffenen mit tagelanger Quarantäne verbunden.
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Die Heide-Apotheke ist unterdessen mit der Abwicklung der klassischen Grippe-Impfung beschäftigt. Die Impfstoffe für die neue Saison sind heiß begehrt, werden aber auch nach und nach ausgeliefert. „In diesem Jahr sind wir sehr früh dran“, sagt Ann-Christin Mierzwa.
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