Menden. Ein Blitzer in Menden ist seit Jahren defekt. Der Märkische Kreis will die Anlage vorerst aber nicht abbauen. Sie soll weiter abschrecken.

Der Märkische Kreis lässt einen defekten Blitzer seit Jahren in Menden ungenutzt an der Straße stehen. Die Anlage soll Autofahrer weiter abschrecken, betont der Kreis. Der klassische Starenkasten aus den 90-er Jahren soll eine unfallträchtige Kreuzung entschärfen.

Der Blitzer steht an der B 515 im Bereich der Einmündung Asbeck.
Der Blitzer steht an der B 515 im Bereich der Einmündung Asbeck. © Westfalenpost | Arne Poll

„Die Geschwindigkeitsüberwachungsanlage an der B 515 ist seit Jahren bereits außer Betrieb, da der Straßenzustand es uns nicht mehr möglich gemacht hat, die Sensoren in der Fahrbahn zu erneuern“, sagt Kreissprecherin Ursula Erkens auf Nachfrage der Redaktion.

Blitzer sollte Unfallhäufungsstelle deutlich entschärfen

Es handelt sich um die Anlage am Ausgang des Hönnetals kurz hinter der Einmündung Asbeck. Wer in Fahrtrichtung Menden unterwegs ist, fährt erst im Bereich der Kurven zwischen den Felsen durch einen 30-er-Bereich. Danach schließt sich Tempo 50 an, um die gefährliche Einmündung zur Asbeck zu entschärfen. Weil viele Autofahrer in diesem Bereich trotzdem zu viel Gas gaben, wurde der Blitzer aufgestellt.

Der Kreis hatte die Anlage an der Fröndenberger Straße am Abtissenkamp im September 2017 durch eine moderne lasergesteuerte Anlage ersetzt.  
Der Kreis hatte die Anlage an der Fröndenberger Straße am Abtissenkamp im September 2017 durch eine moderne lasergesteuerte Anlage ersetzt.   © Märkischer Kreis | Hendrik Klein

Ein Ersatz der Anlage sei an der Stelle nicht geplant, erklärt der Kreis. Der Kreis hatte zuletzt einige andere Anlagen im Kreisgebiet durch hochmoderne Säulen austauschen lassen. Dazu gehört auch der Blitzer an der Stadt- und Kreisgrenze an der Fröndenberger Straße (Höhe Aral-Tankstelle).

Tote Anlage soll „Geschwindigkeitsverhalten der Autofahrer reduzieren“

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„Die „tote“ Anlage lassen wir weiterhin dort stehen, um das Geschwindigkeitsverhalten der Autofahrer zu reduzieren, auch wenn nicht geblitzt wird“, erklärt Erkens. Die Funktionalität der Anlage taugte zuletzt immer wieder zum Stammtischgespräch. Die Glasscheiben vor den Linsen sind bereits arg verblasst und zum Teil mit Graffiti beschmiert.

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Der Kreis kündigt an, dass möglicherweise ab Mitte des kommenden Jahres an der Stelle der sogenannte Enforcement-Trailer des Kreises eingesetzt werden könne. Dabei handelt es sich um Anhänger, die bereits häufig an Autobahnen zu sehen sind. Die grauen Wagen können für einen längeren Zeitraum an bestimmten Stellen abgestellt werden. Sie sind durch technische Sicherungsmaßnahmen relativ vandalismussicher. „Das unterliegt noch mehreren Prüfungen.“ Aus dem Archiv: Rotblitzer an Battenfeld-Kreuzung wird nun doch abgebaut.

Versetzung der Anlage in anderen Bereich nicht möglich

Die Induktionsschleifen im Boden sind defekt.
Die Induktionsschleifen im Boden sind defekt. © Westfalenpost | Arne Poll

In den vergangenen Jahren hatte es im Kurvenbereich des Hönnetals immer wieder Unfälle gegeben. Würde eine Geschwindigkeitsüberwachung nicht eher im 30-er-Bereich Sinn ergeben? „Eine Versetzung in den Kurvenbereich ist nicht geplant“, sagt Ursula Erkens, „da es im Regelfall nicht möglich ist, stationär im Kurvenbereich zu messen.“

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Bringt der Geister-Blitzer tatsächlich etwas und macht den Verkehr sicherer? „Das wird man in konkreten Zahlen kaum sagen können“, sagt Polizeisprecher Dietmar Boronowski. Die Polizei will sich die Zahlen zu den Unfallschwerpunkten noch einmal näher ansehen, um dazu möglicherweise eine Aussage treffen zu können. Das könnte aber schwierig werden, weil gar nicht alle Daten zu dem Blitzer vorliegen.

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