Menden/Fröndenberg. . Der neue Blitzer am Abtissenkamp braucht neue Software – und das nach nur 14 Tagen im Einsatz. Vorerst geht nichts.

  • Nur zwei Wochen lang hat ein neuer Blitzer am Abtissenkamp bisher gearbeitet
  • Grund: Die Anlage braucht neue Software. Ohne sie geht vorerst nichts
  • Der Märkische Kreis erwischte 203 Temposünder. Wann sie Post erhalten: ungewiss

Ein Software-Update hat den neuen Blitzer am Abtissenkamp an der Stadtgrenze zwischen Menden und Fröndenberg nach zweiwöchiger Betriebszeit ausgebremst. Das sagte Kreis-Sprecher Hendrik Klein der WP am Montag auf Anfrage.

Demnach hat die Radar-Anlage seit ihrer Inbetriebnahme am 20. September bis zum 4. Oktober „eifrig geblitzt“. 203 Fahrzeuge waren demnach schneller als mit dem erlaubten Tempo 50 unterwegs.

Bei dieser Zahl blieb es vorerst. Klein: „Da die Auswerter einen neuen Rechner bekommen haben und die Auswerte-Software noch aktualisiert werden muss, kann keine Auswertung/Statistik erstellt werden.“

Neun Mal hat’s gekracht

Die Anlage steht an der Fröndenberger Straße in Richtung Menden vor der Einfahrt zum Abtissenkamp – ein beliebter Schleichweg von Bösperde nach Fröndenberg. Gerade im Berufsverkehr, morgens wie abends, sind dort auffällig viele Fahrzeuge zu sehen.

Der Kreuzungsbereich gilt als unfallträchtig. Allein 1994 hat es dort neun Mal gekracht. Die Unfallverursacher sämtlich in Richtung Menden. „Eine Notwendigkeit, in der anderen Richtung zu überwachen, war (und ist!) somit nicht gegeben“, fügte Klein hinzu.

Altmodell aus dem Verkehr gezogen

Eine Unfallkommission aus Verkehrsexperten reagierte. Sie legte dem zuständigen Märkischen Kreis nahe, einen „Starenkasten“ (Volksmund) aufzustellen. 1995 stellte er ein stationäres Tempo-Messgerät an der Fröndenberger Straße exakt an der Stelle auf, wo jetzt die Nachfolge-Anlage steht. Das alte Modell wurde vor anderthalb Jahren aus dem Verkehr gezogen.

Kreis-Sprecher Klein sagte über die neue Generation der Messtechnik: „Die neue Anlage ersetzt lediglich die alte, da diese aufgrund der schlechten Fahrbahnoberfläche (Sensoren waren in der Fahrbahn eingelassen) nicht mehr betrieben werden konnte und die Technik der alten Anlage mittlerweile überholt ist.“ Klein betonte, dass die neue Kameratechnik sowohl stationär als auch mobil eingesetzt werden könne.

Kreis verschickt 203 Briefe

Der stationäre Blitzer in Höhe des Unternehmens Klempnerbedarfs Herbert Heldt wirkt nach Einschätzung von Kreis-Sprecher Klein segensreich: „Seit Errichtung der Anlage hat sich das Unfallaufkommen erheblich gesenkt.“

Wann der neue Blitzer wieder betriebsbereit ist, sagte Klein nicht. Sicher aber ist eines: 203 Fahrzeuge wurden geblitzt. „Deren Fahrer“, drohte Klein an, „bekommen alsbald Post, sobald die Auswertungs-Software wieder arbeitet.“