Menden. Wegen Corona ist in Menden die Zahl der Trauungen um ein Viertel gesunken. Inzwischen ist Heiraten wieder an vier Orten möglich.

Hochzeiten dürfen trotz Corona-Pandemie wieder größer gefeiert werden. Seit 15. Juli sind Feste mit bis zu 150 Gästen erlaubt. Einen Hochzeitsboom löst diese Nachricht in Menden allerdings nicht aus. Die Nachfrage nach Trau-Terminen ist noch sehr zögerlich, stellt Standesbeamter Rainer Dodt fest. Vielmehr meldeten sich Paare, um ihren geplanten Hochzeitstag abzusagen und zu verlegen. Dennoch gebe es auf der anderen Seite auch diejenigen, die sich jetzt wieder nach Terminen erkundigen.

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Die Gästezahl von 150 gilt allerdings auch nur für die private Feier im Anschluss an die standesamtliche Trauung. Im Mendener Hochzeitshäuschen und anderen Trau-Orten in der Hönnestadt gibt es nach wie vor Auflagen und die Zahl der Gäste ist weiterhin eingeschränkt. „Es kommt bei den Trauungen darauf an, wieviel Platz jeweils zur Verfügung steht“, erklärt Rainer Dodt. Inzwischen können sich Paare in Menden wieder an vier Orten das Ja-Wort geben.

Hochzeitshäuschen

So sind im Hochzeitshäuschen, dem kleinsten Raum, neben dem Brautpaar und dem Standesbeamten oder der Standesbeamtin noch vier weitere Personen erlaubt. Zum Schutz wurde eine Plexiglaswand angebracht.

Alter Ratssaal

Im alten Ratssaal können derzeit bis zu 28 Gäste an der Zeremonie teilnehmen – in Vor-Corona-Zeiten waren es bis zu 75. Sie müssen einen Mund-Nase-Schutz tragen. Um ausreichend Abstand zwischen Brautleute und Standesbeamten zu bringen, wird kurzerhand der große Trau-Tisch längs ausgerichtet – die Beteiligten sitzen jeweils vor Kopf. „Dadurch erreichen wir einen Abstand von drei Metern“, berichtet Rainer Dodt von der pragmatischen Lösung. Die Brautleute tragen dann selbstverständlich keine Masken – schließlich müsse er als Standesbeamter auch die Identität der Erschienen feststellen. Nach Möglichkeit werden Trau-Termine außerhalb der Bücherei-Öffnungszeiten vergeben

Wilhelmshöhe

Auch auf der Wilhelmshöhe können sich Paare inzwischen wieder das Ja-Wort geben, bis zu 30 Personen sind bei Trauungen dort derzeit erlaubt, früher waren es über 60.

Gut Rödinghausen

Auf dem Gut Rödinghausen sollten eigentlich im Mai die ersten Hochzeiten stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie war das jedoch nicht möglich. Jetzt soll im August die Premiere im Kaminzimmer des restaurierten Gutshauses stattfinden. Dort dürfen dann 18 Personen als Gäste das Brautpaar begleiten.

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Was nicht verwundert: Wegen der Corona-Pandemie haben sich bislang in Menden deutlich weniger Paare als in den Vorjahren das Ja-Wort gegeben. Im Vergleich zeigt sich: Im ersten Halbjahr 2020 waren es etwa ein Viertel weniger. „Bis Mitte Juli gab es in diesem Jahr 91 Trauungen“, rechnet Rainer Dodt vor. Im gleichen Zeitraum 2019 habe das Standesamt gut 120 Eheschließungen verzeichnet, ebenso 2018. „Wir müssen jetzt schauen, wie sich das im zweiten Halbjahr entwickelt“, sagt Rainer Dodt.

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Zu Beginn der Pandemie war Heiraten nur im Hochzeitshäuschen und im ganz kleinen Kreis erlaubt: Weder Trauzeugen noch Gäste durften teilnehmen. Erst seit Mitte Mai sind dort wieder vier Gästegestattet.

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