Menden. Der frühere Mendener Bürgermeister Volker Fleige tritt aus Protest aus der SPD aus. Der 62-Jährige geht im Streit mit Parteifreunden aus Menden.
Alt-Bürgermeister Volker Fleige ist aus der SPD ausgetreten. Fleige und seine frühere Partei bestätigen auf Nachfrage den Vorgang. Der 62-Jährige soll sich gegenüber seinen früheren Genossen enttäuscht gezeigt haben, weil sie seine Projekte nicht nach seinem Wunsch unterstützen.
Fleige zeigt sich auf Nachfrage wortkarg: „Ich habe meine Gründe der Partei mitgeteilt.“ Öffentlich wolle er sich zu dem Vorgang nicht weiter äußern. Er versichert aber, sich keiner anderen Partei anschließen zu wollen. „Ich bin Sozialdemokrat und bleibe Sozialdemokrat. Und andere Richtungen gibt es für mich nicht.“
Kein Bedauern bei der SPD
Auch der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Mirko Kruschinski kommentiert den Vorgang nur knapp: „Wir haben den Austritt des ehemaligen Bürgermeisters zur Kenntnis genommen“, sagt Kruschinski.
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Die Nachricht vom Austritt erreicht viele heimische Sozialdemokraten in der politischen Sommerpause und im Urlaub. Völlig überrascht zeigt sich in sozialdemokratischen Reihen aber kaum jemand. Seit Fleiges Wahlniederlage im Herbst 2015 waren die Gräben zwischen dem Alt-Bürgermeister und seiner Partei immer tiefer geworden. Fleige zeigte sich fast gar nicht mehr mit seiner Partei. Er initiierte stattdessen eigene Projekte, die von seiner Partei kritisch gesehen wurden.
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Fleiges nach außen gezeigter Lebensstil stieß Parteifreunden übel auf. Es passe nicht ins Bild eines Sozialdemokraten, wenn sich ein einstiger sozialdemokratischer Funktionsträger von seiner aus Staatsgeldern bezahlten Pension einen Porsche kaufe und damit durch Menden brause, hieß es.
Ärger um unterschiedliche Haltungen zum Campus-Projekt
Das Fass zum Überlaufen brachte nun nach Informationen der Redaktion der Streit um die Planung für den Digitalen Campus am Gut Rödinghausen in Lendringsen. Fleige ist einer von drei Initiatoren. Die SPD hatte sich klar positioniert und offen gefordert, keine städtischen Gelder für die Planung zu investieren und Gespräche über Grundstücke einzustellen. Das soll letztlich zum Austritt aus der Partei geführt haben.
Kritik musste Fleige auch für das geplante Kunstfest Passagen einstecken. Fleige tritt als eine Art ehrenamtlicher Intendant auf. Kulturpolitiker kritisierten die aus ihrer Sicht zu hohen und unsozial gestalteten Eintrittspreise. Das Programm wird auch aus der SPD immer wieder als zu abgehoben kritisiert.
Entschuldigung für Schulpolitik unter Fleige
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Im Frühjahr hatte sich die SPD bereits offen von Fleiges Politik als Bürgermeister distanziert. Der Ortsvereinsvorsitzende Mirko Kruschinski entschuldigte sich im Namen der Partei öffentlich für Fehlentscheidungen zur Schulpolitik, die aus heutiger Sicht der Partei in Fleiges Amtszeit als Bürgermeister getroffen wurden.
Volker Fleige war von 2009 bis 2015 Bürgermeister von Menden. Er setzte sich 2009 – für einen SPD-Kandidaten überraschend – gegen seinen früheren Chef und Amtsinhaber Rudi Düppe (CDU) durch. Im Interview: Volker Fleige zwischen Engel und Teufel.
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