Silberg. Silberg in der bekommt einen besonderen Wander- und Erlebnispfad. Durch QR-Codes und Audio-Spuren wird Geschichte für Familien erlebbar.
Viele wissen nicht mehr, dass Silberg früher, bis vor etwa 100 Jahren, ein aktiver Bergbauort war. Aber das wird sich ändern. Der Verein MuT, Betreiber des Kulturguts „Schrabben Hof“ , will zusammen mit dem 420-Einwohner-Ort einen neuen Lehr- und Erlebnisweg, den „Goldbergweg“, ins Leben rufen. Dabei wird der Bergbau eine tragende Rolle spielen.
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Die ersten Eckpfeiler für dieses ambitionierte Projekt wurden bereits gesetzt. Start und Ziel des etwa sieben Kilometer langen Rundwegs mit sieben oder acht Stationen ist der Schrabben Hof, der mit seiner Gastwirtschaft „Grube“ nicht nur des Namens wegen eine passende Einkehrmöglichkeit für die Wanderer bieten wird. Hier sind viele alte Bilder, Bergbaulampen etc. aus jener Zeit ausgestellt. Die Route führt zunächst über die Goldbergstraße in Richtung Brachthausen, zweigt dann bald nach rechts zu den früheren Grubenschächten Goldberg I und II ab. Weiter geht es am Fuße des Hohen Walds zum Glanzenberg, wo von 1889 bis 1909 Eisenerz abgebaut wurde, dann an der Kirche vorbei zurück zum Schrabben Hof.
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Erzbergbau seit dem Mittelalter
Erzbergbau in Silberg und Umgebung gab es vermutlich bereits seit dem Mittelalter. Abgebaut wurden Blei-, Kupfer- und Eisenerze.
Auf der Grube Glanzenberg bei Silberg setzte 1889 die bedeutendste Betriebsperiode ein, die bis 1909 andauerte, als das Erzvorkommen erschöpft war. Weitere Schächte waren Goldberg I und Goldberg II, die bis 1905 bzw. 1935 betrieben wurden.
Die Aufbereitungsarbeiten über Tage dauerten noch bis in die 1940er Jahre. Verschiedene Gebäude des früheren Schachtes Goldberg II blieben erhalten und wurden nach dem Ende des Bergbaus von anderen Betrieben genutzt. Quelle: Wikipedia
„Der Bergbau in unserem Ort soll nicht in Vergessenheit geraten“, sagt Hartmut Kögler, der zusammen mit Achim Dettenberg vor einigen Jahren die Idee zum Goldbergweg hatte. Kögler stammt selbst aus einer Silberger Bergmannsfamilie und kennt noch viele Details und Geschichten von früher. Kaum jemand weiß heute noch, dass es eine Seilbahn gab, mit der das gewonnene Erz von Silberg über die Höhe Wolfshorn zum Bahnhof Welschen Ennest transportiert wurde. Und angeblich, so Hartmut Kögler, hätten die Postboten diese Bahn ab und zu als „öffentliches Verkehrsmittel“ genutzt und seien mitgefahren.
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Dies ist nur eine von vielen Geschichten, die die Silberger mit dem „Goldbergweg“ nicht nur „ausgraben“, sondern auch erlebbar machen wollen. „Es soll nicht nur ein Weg der Geschichte, sondern ein Geschichtenweg werden“, erklärt Ulrike Wesely nach einem Kompetenz-Treffen am letzten Freitag, an dem u. a. Martin Vormberg, langjähriger Archivar der Gemeinde, Dr. Manuel Zeiler, wissenschaftlicher Referent der LWL-Archäologie in Olpe, die beiden Ideengeber, Ortsvorsteher Mike Knigge und Vertreter von MuT Sauerland teilnahmen.
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Dort war man sich schnell einig, weitere Aspekte einzubeziehen, u. a. geologisch-historische Inhalte wie alte Grenzsteine an der Grenze zwischen Kurköln (Sauerland) und Hessen-Nassau (Siegerland), ebenso Landschaft und Natur (seltene Pflanzen, Borkenkäfer) und spirituelle Aspekte, weil der Sauerländer Seelenort „Schinkenkeller“ am Weg liegt. Natürlich wird auch eine Brücke zum Gemeindeheimatmuseum im Schrabben Hof gebildet. Aber es soll auch um die Menschen, also emotionale und soziale Aspekte gehen. Wie lebten die Silberger Bergleute, Fuhrmänner und Handwerker früher? Woher kamen die Kumpel, wo blieben sie nach der Schließung der Gruben?
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Mit Tafeln, QR-Codes und Audio-Spuren sollen der Weg und seine Geschichten erlebbar gemacht werden. Zielgruppe des Weges sind nicht nur Wanderer, Heimatfreunde und Hobby-Historiker, sondern auch Familien mit Kindern, für die zum Beispiel eine Schnitzeljagd oder eine Schatzsuche für Action und Spannung sorgen soll. „Es muss noch vieles erarbeitet und das Ganze muss auch finanziert werden“, so Ulrike Wesely, künstlerische Leiterin des Schrabben Hofs. Das Team hofft auf eine Förderung aus dem aktuellen Leader-Programm. Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz ist schon jetzt ein Fan des „Goldberg-Wegs“: „Ein tolles Projekt, wenn man die Historie des Schrabben Hofs jetzt auch noch mit einem Gang in die Natur verbinden kann, das wird ein weiteres Highlight werden“, ist er überzeugt.
Wenn auch noch vieles offen ist, das Wegezeichen für den neuen „Goldbergweg“, der noch in diesem Jahr eröffnet werden soll, ist schon fast fertig: ein goldenes „G“ auf grünem Hintergrund.