Halberbracht. Stillgelegte Mülldeponie bei Halberbracht: Kreisverwaltung Olpe meldet erfolgreichen Abschluss der Sanierung der alten Lennestädter Müllhalde.

Ein erfolgreiches Ende der Arbeiten meldet die Kreisverwaltung von der stillgelegten Mülldeponie Ernestus bei Halberbracht. Die vor über 30 Jahren zuletzt mit Müll beschickte Altdeponie befindet sich in der sogenannten Nachsorgephase, ihr Zustand wird kontinuierlich überwacht. Als der Kreis feststellte, dass im Deponiekörper ein stark erhöhter Wasserstand auftrat, wurden 2016 wiederholte Standsicherheitsuntersuchungen vorgenommen. Dabei traten Auffälligkeiten an der nordöstlichen Deponieböschung auf, deren Standsicherheit fraglich wurde. Der Kreis leitete entsprechende Sicherungsmaßnahmen ein.

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Ein Gutachter empfahl, zur langfristigen Gewährleistung der Standsicherheit zwei Entwässerungsleitungen auf der Sohle der Deponie einzubauen. Weiterhin solle die instabile Böschung durch eine Vorschüttung stabilisiert werden. Anfang 2022 hatte der Kreis einen entsprechenden Sanierungsplan bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht. Eine Fachfirma begann im November 2022 mit den Arbeiten. Dabei traten Probleme auf, die unter anderem eine Umkehrung der vorgesehenen Bohrrichtung nötig machten. Anfang Mai 2023 begannen die Arbeiten. Die Kreisverwaltung berichtet: „Die Bohrung erfolgte zunächst als Pilotbohrung mit verringertem Bohrdurchmesser und wurde anschließend in mehreren Aufweitschritten auf den abschließend erforderlichen Bohrdurchmesser aufgeweitet.“ Dabei sei Anfang Juni sehr stark konzentriertes Sickerwasser schwallartig in großen Mengen aus dem Bohrloch ausgetreten. Dieses sei aber ordnungsgemäß in dafür vorgesehenen Absetzcontainer und über mit Schutzfolie ausgekleidete Wege einem als Notbecken vorgesehenen Teil des Regenrückhaltebeckens zugeleitet worden.

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Proben hätten gezeigt, dass das Sickerwasser unter anderem Schwermetalle aufgewiesen habe, weshalb es von einer Fachfirma habe entsorgt werden müssen. „Durch die kontrollierte Ableitung des ausgetretenen Sickerwassers, das Auffangen in den vorbereiteten Notbecken und die zeitnahe Abfuhr und Entsorgung konnte ein Umweltschaden verhindert werden“, heißt es in einer Mitteilung, die dem Umwelt- und Strukturausschuss vorgelegt wird. Der entstandene Bohrschlamm sei in Abstimmung mit der Bezirksregierung auf der Zentraldeponie des Kreises Olpe abgelagert worden.

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Einfach seien die Arbeiten nicht gewesen: „Aufgrund des Deponiegases im Deponiekörper, des austretenden und stark belasteten Sickerwassers sowie der extrem inhomogenen und größtenteils unbekannten Ablagerungen im Deponiekörper und der darunterliegenden Halde erforderte die Bohrung die besonderen fachtechnischen Kenntnisse und Erfahrungen der ausführenden Fachfirma und eine ständig flexible Anpassung aller Baustellenverantwortlichen und -beteiligten an die sich ergebenden Randbedingungen“, so die Kreisverwaltung. Am 20. Juni 2023 sei aber trotz der erheblichen Schwierigkeiten die erste Drainageleitung erfolgreich in das Bohrloch ein- und das zugehörige Schutzrohr herausgezogen worden.

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Rund vier Wochen später folgte die zweite Drainageleitung. Das weiterhin kontinuierlich austretende Sickerwasser sei nur leicht getrübt und könne aufgrund der geringen Belastung über den Abwasserkanal der Stadt Lennestadt zur Kläranlage transportiert werden. Im August/September 2023 seien die Arbeiten abgeschlossen und die Baustelle bis Ende Oktober geräumt worden. Das zufriedene Fazit des Kreises: „Die weiterhin und auch während der gesamten Bauphase monatlich vorgenommen Messungen zeigen im Ergebnis eine Entlastung des Deponiekörpers durch Absinken des eingestauten Sickerwassers und einen deutlichen Rückgang der Bewegung.“